Kirill Serebrennikow weiter unter Hausarrest
Vor dem Gesetz
16. Januar 2018. Der Hausarrest des russischen Regisseurs Kirill Serebrennikow wurde von einem Moskauer Gericht um drei Monate bis zum 19. April verlängert. Das meldet der Sender 3sat (16.1.2018). Serebrennikow darf sich seit August des letzten Jahres nicht mehr frei bewegen.
Dem Regisseur und fünf weiteren Theaterleuten wird vorgeworfen, Subventionen veruntreut zu haben. Das Kulturministerium erhöhte heute auch die Schadenssumme. Ging es zuvor um einen Betrag von 68 Millionen Rubel, sind es nun 133 Millionen. Das entspricht knapp 2 Millionen Euro.
Als konkrete Anschuldigung wurde letztes Jahr bekannt, Serebrennikow hätte eine mit staatlichen Geldern finanzierte Produktion nicht realisiert. Dabei ist die Produktion, wie zahlreiche Zuschauer als Zeugen versicherten haben sollen, sehr wohl herausgekommen und sogar im Ausland getourt. Kritiker im In- und Ausland beschuldigen die Behörden, den unbequemen Regisseur aus politischen Gründen zu verfolgen.
(miwo)
Meldung: Russische Kulturinstitutionen kooperieren mit Fahndern (1/2018)
Presseschau: Die FAZ berichtet über eine absurde Wendung im Fall Kirill Serebrennikow (6/2017)
Meldung: Bolschoi-Theater Moskau sagt Premiere von Kirill Serebrennikow ab (7/2017)
Meldung: Internationale Solidarität mit verhaftetem russischen Regisseur Serebrennikow (8/2017)
Meldung: Petition für Freilassung Kirill Serebrennikows (8/2017)
Presseschau: Die SZ spricht mit Kirill Serebrennikow über Russlands Kulturpolitik und die Absage seiner Bolschoi-Premiere (8/2017)
Nachtkritik: Hänsel und Gretel – Die Oper Stuttgart zeigt Teile der Inszenierung des unter Hausarrest stehenden Regisseurs Kirill Serebrennikov (10/2017)
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