Wunderbaum werden künstlerische Leiter*innen des Theaterhaus Jena
Im internationalen Kollektiv
10. Juli 2017. Die Gesellschafter*innen-Versammlung der Theaterhaus Jena hat entschieden, dass das niederländisch-flämische Schauspielkollektiv Wunderbaum ab der Spielzeit 2018/19 die künstlerische Leitung des Theaterhauses Jena übernehmen wird. Das teilt das Theaterhaus per Presseaussendung mit.
Die Ausschreibung der künstlerischen Leitung habe sich ausschließlich an Teams und Kollektive gerichtet, insgesamt 63 Bewerbungen seien eingereicht worden. Das Theaterhaus Jena wird seit seiner Gründung 1991 von einem Team geleitet, seit 2011 von Moritz Schönecker, Marcel Klett, Veronika Bleffert, Benjamin Schönecker und (ab August 2017) Diana Insel.
Wunderbaum würden mit dem Theater Rotterdam und dem Mare Culturale Urbano in Milano weiterhin zwei weitere feste Produktionsorte haben und in Jena mit einem internationalen Ensemble arbeiten, so die Pressemitteilung des Theaterhaus Jena.
(Theaterhaus Jena / sd)
Zuletzt besprach nachtkritik.de das Kollektiv Wunderbaum anlässlich seiner Kooperation mit Johan Simons an den Münchner Kammerspielen Unser Dorf soll schöner werden (2/2015) und der Arbeit Vision Out Of Nothing zur Eröffnung der Intendanz Annemie Vanackere am HAU Berlin im November 2012.
Wir halten Sie auf dem Laufenden
Wir sichten täglich, was in Zeitungen, Onlinemedien, Pressemitteilungen und auf Social Media zum Theater erscheint, wählen aus, recherchieren nach und fassen zusammen. Unterstützen Sie unsere Arbeit mit Ihrem finanziellen Beitrag.
mehr meldungen
meldungen >
- 30. April 2024 Ehrung für Ulrich Matthes
- 29. April 2024 Theaterneubau in Rostock begonnen
- 29. April 2024 Auszeichnung für Kurzfilmtage-Leiter Lars Henrik Gass
- 29. April 2024 Publikumspreis für "Blutbuch" beim Festival radikal jung
- 27. April 2024 Theater Rudolstadt wird umbenannt
- 26. April 2024 Toshiki Okada übernimmt Leitungspositionen in Tokio
- 26. April 2024 Pro Quote Hamburg kritisiert Thalia Theater Hamburg
- 25. April 2024 Staatsoperette Dresden: Matthias Reichwald wird Leitender Regisseur
neueste kommentare >
-
Interview Übersetzer*innen Konkret kritisieren
-
Interview Übersetzer*innen Sträflich wenig beachtet
-
Pygmalion, Berlin Aushalten oder lassen
-
Pygmalion, Berlin Muss das sein?
-
Zentralfriedhof, Wien Weder komisch noch grotesk
-
RCE, Berlin Ziemlich dünn
-
Zentralfriedhof, Wien Akku leer
-
Pygmalion, Berlin Clickbait
-
Die Möwe, Berlin Einspringerin Ursina Lardi
-
Hamlet, Bochum Zum Niederknien
nachtkritikcharts
dertheaterpodcast
nachtkritikvorschau
(Sehr geehrte Sabine, der von Ihnen gebrauchte Begriff "derconisiert", was auch immer sich dahinter verbergen mag (abseits eines Angriffs auf das Programm des künftigen Volksbühnen-Intendanten), hat die sachliche Frage an die Jenaer Situation, die Sie jetzt hier aufwerfen und die selbstredend eine relevante ist, ins rein Polemische verschoben. Solche Anwürfe erschweren eine inhaltliche Diskussion, um die es ja gehen soll. Daher die Löschung nach nochmaliger Begutachtung des Kommentars. Mit freundlichen Grüßen, Christian Rakow / Redaktion)
Vielleicht kann ich das klarer kriegen, Sabine? Es geht nicht um den Gegensatz international/deutsch. Niemand wirft auch Dercon vor, dass er Belgier ist und mit internationalen Künstlern arbeitet. In Deutschland wird aber (noch) eine bestimmte Form von Stadttheater öffentlich gefördert: dass Künstler in einer Stadt leben, sich dort vernetzen und dort Theater machen. Da ist die praktische Frage: kann eine kleine Gruppe wie Wunderbaum Theater für Jena machen und dort präsent sein, wenn sie gleichzeitig eine Spielstätte in Mailand und eine in Rotterdam bespielen und dazu international touren? Man kann das bezweifeln und die Frage stellen, ob das im Sinne der Bürger von Jena ist.
Jena leistet sich u.a. seit 25 Jahren ein sechswöchiges Festival internationaler Musik (die Kulturarena), primär für die Bürger der Stadt und des Umlandes, und fährt damit höchst erfolgreich. Ich denke (als Jenenser), ein solches Experiment kann nur gut sein, für Jena wie auch für Thüringen, das nicht arm an Theatern ist, kulturell aber gern einmal im eigenen Saft kocht... Und wenn es aus welchen Gründen auch immer scheitert, haben die Verantwortlichen es zumindest probiert, das scheint mir tausend Mal besser und mutiger als ein weiteres, eher langweiliges Bonsai-Stadttheaterprogramm zu stützen...