meldungen

Matthias Faltz wird 2010 Intendant des Hessischen Landestheaters Marburg

Eigenwillig und schillernd

16. Dezember 2008. Matthias Faltz, zur Zeit Leiter des Jungen Staatstheaters Wiesbaden, wird zu Beginn der Spielzeit 2010/11 die Leitung des Hessischen Landestheaters in Marburg übernehmen. Faltz wurde 1961 in Meißen geboren, studierte in Dresden und gehörte früh zum Pantomimenensemble des Deutschen Theaters, das nach der Wende abgewickelt worden ist.

Christoph Schlingensief erneut erkrankt

Und jetzt?

14. Dezember 2008. In einem Interview mit dem Nachrichten-Magazin Der Spiegel hat Christoph Schlingensief über seine Krebserkrankung gesprochen: "Der Stand ist, dass ich circa zehn neue erbsengroße Metastasen habe in dem einen Lungenflügel, der mir nach meiner Operation geblieben ist. Das sieht nicht gut aus." Die Metastasen seien sehr schnell gekommen, damit habe keiner gerechnet, fügte der 48-Jährige hinzu.

Peymann: ungewiss, wann und ob Christian Klar ein Praktikum am BE antritt

Einer von fünfzehn Praktikanten

Berlin, 10. Dezember 2008. Claus Peymann hat leise Zweifel angemeldet, ob Christian Klar nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis am 3. Januar 2009 wirklich ein Praktikum am Berliner Ensemble machen wird. In einem lesenswerten Interview in der Stuttgarter Zeitung mutmasste Claus Peymann: "Es könnte auch sein, dass in der Bewährungsauflage, die Klar bekommen wird, Berlin als Aufenthaltsort ausgeschlossen wird. Dann könnte er ja nicht einmal anreisen. Nach den vielen willkürlich erscheinenden Auflagen im Fall Klar, zu denen die baden-württembergische Justiz gegriffen hat, halte ich das nicht für ausgeschlossen."

Thomas Oberender hört als Schauspielchef in Salzburg auf

Nur einen Dramaturgen gewollt

9. Dezember 2008. Wie Welt online am Abend meldete, wird Thomas Oberender seine Tätigkeit als Schauspielchef der Salzburger Festspiele nach der Saison 2009 beenden. Künftig wird der Intendant der Festspiele Jürgen Flimm auch für die Schauspielsparte verantwortlich sein.

Nestroy-Preise im Wiener Ronacher vergeben

"Verbrennungen" räumt ab

Wien, 21. November 2008. Im Wiener Ronacher hat gestern abend die Verleihung der "Nestroy"-Theaterpreise stattgefunden. Das meldet die Wiener Presse mit Bezug auf die Nachrichtenagentur APA. Mit der bereits zum neunten Mal vergebenen Auszeichnung werden in elf Kategorien die besten Leistungen der vergangenen Saison auf österreichischen Bühnen sowie die "beste deutschsprachige Aufführung" gewürdigt.

Comédie-Francaise verzichtet auf Expansion

Bobigny bleibt Bobigny

Paris/ Berlin, 13./18. November 2008. Wir sind noch schuldig, die neuen Entwicklungen aus Paris zu melden. In unserem Kommentar im Oktober 08 hatten wir von den Gefahren für das renommierte Theater MC93 im Pariser Vorort Bobigny berichtet. Inzwischen hat, laut der Wiener Tageszeitung "Der Standard", die wiederum die Pariser Zeitung "Le Monde" zitiert, die Comédie-Francaise mitgeteilt, dass sie den Plan aufgegeben habe, im Norden von Paris eine zusätzliche Spielstätte im MC93 zu eröffnen. "Wir gehen nicht nach Bobigny. Noch bevor das Projekt eingehend studiert wurde, wurde es denunziert und verleumdet", sagte Intendantin Muriel Mayette.

Franzobel zusammengestrichen

Zensur in Wien!

Wien, 19. November 2008. Wie wir aus der Wiener Zeitung "Der Standard" erfahren, wirft der Schriftsteller Franzobel den Veranstaltern der Nestroy-Gala "Feigheit", "Eitelkeit" und "Metternich-Methoden" vor. Die Überreichung des wichtigsten österreichischen Theaterpreises soll heute Abend im Ronacher-Theater stattfinden und Franzobel hatte die Moderatorinnen-Texte für die Veranstaltung in nestroyscher Manier als kräftig wider den Stachel löckende Conférence aufgeschrieben (hier der link zum Standard, weiter klicken auf Kultur / Bühne / Im Volltext: Franzobels Originalmanuskript). Doch Moderatorin Maria Happel, einer First Lady des Burgtheaters, habe dieses "Buch" nicht gefallen, so dass sie beschlossen habe, auf der Bühne des Ronacher nur einen Bruchteil zu Gehör bringen: Sämtliche (sozial-)kritische Passagen seien eliminiert worden. "Die Pointen, poetische Bilder, ironische Spitzen? Alles weg!", klagt der Autor, laut "Der Standard", in einer der Zeitung übermittelten Stellungnahme.

Fritz Muliar verklagt Claus Peymann

Trottel! - Rotzlöffel!

Berlin, 17. November 2008. Wie wir erst heute auf der website der Wiener Zeitung Die Presse gelesen haben, verklagt der Burgschauspieler Fritz Muliar seinen ehemaligen Intendanten und heutigen Vorsteher des Berliner Ensembles Claus Peymann. In einem alten Brief, der sich in dem neuen, von Hans-Dieter Schütt kompilierten Buch Peymann von A – Z (zu unserer Rezension) findet, hatte Peymann das Urgestein des Burgtheaters als "hundertprozentiger Trottel" beschimpft.

"Von dem Rotzbuben lasse ich mich nicht beleidigen!", ließ Muliar "Die Presse" wissen und will vor Gericht eine 10.000 Euro-Spende für den Tierschutz oder Blinde erstreiten, nebst einer Peymann-Entschuldigung und der Zurücknahme der Beleidigung in allen Medien, die sie veröffentlicht haben.

Anselm Weber soll Nachfolger von Elmar Goerden in Bochum werden

Wechsel zur übernächsten Spielzeit 

Essen/Bochum, 14. November 2008. Anselm Weber, Intendant des Essener Grillo-Theaters, steht vor einem Wechsel ans Bochumer Schauspielhaus zur Spielzeit 2010/2011. Das meldet die Borkener Zeitung unter Berufung auf Informanten aus der Bochumer Kommunalpolitik und Essener Theaterkreisen. Der jetzige Bochumer Intendant Elmar Goerden hat angekündigt, seinen Vertrag nicht über die Spielzeit 2009/2010 hinaus zu verlängern. Der 45-jährige Weber, unter dessen Leitung sich das Essener Theater überregional einen sehr guten Ruf errgungen hat und mehrfach als bestes NRW-Theater ausgezeichnet wurde, hatte in Interviews bereits Interesse an der Stelle in Bochum bekundet. Die Entscheidung fällt am 21. November bei einer Sitzung des Bochumer Theater-Verwaltungsrates.

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