Heimat Reloaded - Im HAU Berlin lässt Hans-Werner Kroesinger das Postfaktische weg
Identität ist die neue Heimat
Not my revolution if ...: Die Geschichte der Angie O. - In Berlin umspielen andcompany&Co. das Thema NGOs
Einmal kurz die Welt retten
von Michael Wolf
Berlin, 24. November 2016. Und nach einer Stunde dann der Witz mit den Künstlern und dem Neoliberalismus: "Ich hasse es, wenn Künstler über den Neoliberalismus reden und noch nicht mal ihre Steuererklärung verstehen." Wahrscheinlich kannten Sie den Witz schon. Er ist schon etwas älter und hat sich überlebt. Den meisten Zuschauern ist es wohl egal, ob Theaterschaffende ihre Steuererklärung hinkriegen. Hauptsache sie kriegen Theater hin. Das gelingt andcompany&Co. an diesem Abend im Berliner Hebbel am Ufer nicht. Denn es wird schnell langweilig. Steuererklärungs-langweilig.
Khaos - Laurent Chétouane beschäftigt sich im HAU Berlin musikalisch und tänzerisch mit der "formlosen Form"
Es gähnt
von Frauke Adrians
Berlin, 11. November 2016. Das klingt aber wirklich mal nach einem Tanztheater für unsere Zeit: "Gegenwart heißt heute Krise", konstatiert das Programmheft zu Laurent Chétouanes neuer Choreographie "Khaos". "Das Chaos scheint nicht mehr nur Ausnahmezustand zu sein, sondern ein gleichermaßen bedrohliches wie unvermeidliches 'Modell' für die Zukunft." Bravo! Da lässt ein Choreograph, wie es scheint, nicht nur den Brexit vertanzen, er hat auch gleich noch den Trump-Sieg antizipiert. Und in der Tat: Die drei Tänzer, die sich da Arm in Arm auf die Bühne des HAU 2 vorwagen, wirken wie gebrannte Kinder der Dauerkrise. Desillusioniert, abgekämpft. Wachsam beäugen sie den Saal und das Publikum, nichts Gutes erwartend. Lösen sich voneinander, durchschreiten den Bühnenraum. Drehen sich, wie von einer fremden Macht gezwungen, um ihre eigene Achse. Strecken die Arme hoch, als müssten sie einen unsichtbaren Wasserball auf der Schulter transportieren. Kreisen umeinander.
HEINER MÜLLER! – Das Berliner HAU veranstaltet mit Hans-Jürgen Syberberg und andcompany&Co ein Festival zu Ehren des Versalien-Dichters
Aufgewacht, ihr Toten: Es wird wieder gemüllert!
von Janis El-Bira
Berlin, 3. März 2016. Es ist ein Irrtum, dass die Toten tot sind. So heißt es zu Beginn von Alexander Kluges Trauerrede auf Heiner Müller, gehalten am 16. Januar 1996 im Berliner Ensemble. Kluge liest Handgeschriebenes von einem Notizblock ab, redet meist frei. Mit Müller spricht er von der Spaltung der Arbeiterbewegung, der Schlachtbank Verdun, von Auschwitz und dem entgleisten Leben jener, deren Land aufhörte zu existieren. Und immer wieder ist da die geschichtliche Schicksalsgemeinschaft der Lebenden und der Toten. Die Gewesenen bestimmen den Platz der Heutigen. "Die Toten sind anwesend, wenn die Lebenden agieren", sagt Heiner Müller in einem späten Gespräch: "Und davon lebt das Drama."
Graecomania 200 years - Hans-Werner Kroesinger führt im HAU Berlin durch Geschichte und Illusionen deutsch-griechischer Beziehungen
Das Klimpern der Cent-Stücke
von Simone Kaempf
Berlin, 30. Januar 2016. "Willkommen in Griechenland" – der Schriftzug erscheint auf der Leinwand im Bühnenhintergrund, unterlegt mit plätscherndem blauem Meer. Kannelierte Säulen sind zu sehen, mächtige Säulenträgerinnen und bröckelnder Stein. Die Filmbilder zoomen dicht an die Akropolis, so wie man sie aus dem Reiseführer kennt.
Regie: Fabian Hinrichs, Schorsch Kamerun
Regie: Sylvain Creuzevault
Regie: Helgard Haug, Stefan Kaegi, Daniel Wetzel
Regie: Skills (Camilla Milena Fehér und Sylvi Kretzschmar)
Regie: God's Entertainment
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