Unendlicher Spaß - Christine Eders österreichische Erstaufführung des Romans von David Foster Wallace an der Wiener Garage X
Ereignet euch!
Wetterleuchten auf der Zungenspitze - Die assoziative Romancollage des Büchner-Preisträgers Josef Winkler
So räudig, wie ich es bin
von Martin Thomas Pesl
Wien, 30. Oktober 2013. Josef Winkler ist Büchner-Preisträger. Warum? Weil er mit Sprache umgehen kann. Gerhard Fresacher ist Regisseur und Bühnenbildner, und er verehrt Josef Winkler. Warum? Weil er mit Sprache umgehen kann. Und weil Winkler – wie Elfriede Jelinek – nicht eitel ist, wenn jemand wie Gerhard Fresacher seine Texte frei assoziativ bearbeiten und aus der orgiastischen Kraft seiner Worte schöpfen will. Fresacher tut das diesmal in der Wiener Garage X mit einer Collage aus zwei Romanen unterschiedlicher Schaffensperioden, "Der Leibeigene" (1987) und "Leichnam, seine Familie belauernd" (2003). Von ihm für interessant befundene Passagen wurden dem Autor gezeigt, er ergänzte sie dann noch durch neues Material. So kann die Garage X also ungelogen behaupten, ihre Spielzeit mit einer Josef-Winkler-Uraufführung zu eröffnen.
Thriller! Jason und Medea kurz vor Mitternacht - Antje Schupp verschneidet an der Garage X den Medea-Mythos mit RAF, Michael Jackson und Griechenlandkrise
Die Revolution, ein Kinderspiel?
von Patrick Holzapfel
Wien, 24. April 2013. Da kommt einiges zusammen. In "Thriller! Jason und Medea kurz vor Mitternacht" kombiniert der Hamburger Autor Izy Kusche die antike Sage von Medea, Jason und seinen Argonauten mit der Betrachtung einer Revolution und ihrem Scheitern, mit der Gegenwart Griechenlands und Wiens sowie der Funktionsweise kapitalistischer Systeme. Antje Schupp unterlegt das Ganze in ihrer Inszenierung an der Wiener Garage X mit Michael Jackson, The Doors und Hardcore-West-Side-Hip-Hop. Und auch eine ordentliche Portion Trash darf dabei nicht fehlen. Wer den Überblick behält, der kann aus den vielfältigen Eindrücken am Ende des Abends eine ziemlich klare und ernüchternde Gesellschaftsanalyse filtern. Aber der Reihe nach.
Ratgeber für den intelligenten Homosexuellen - Elias Perrig inszeniert Tony Kushners Parabel am Volkstheater Wien
Das Gespenst ist tot
von Kai Krösche
Wien, 15. Februar 2013. Einen langen Titel hat sich der US-amerikanische Autor Tony Kushner (dessen Drehbuch zu "Lincoln" man derzeit in der Verfilmung von Steven Spielberg im Kino sehen kann) da ausgedacht. Nichts Geringeres als einen "Ratgeber für den intelligenten Homosexuellen zu Kapitalismus und Sozialismus mit Schlüssel zur heiligen Schrift" verspricht der sperrige Titel; einen Ratgeber also für die ganz großen Ideologien (nicht nur) des 20. Jahrhunderts oder, anders formuliert: ein hoffnungsloses Unterfangen.
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