2. Festival des Absurden − Hubsi Kramar zelebriert den Wiener Überfluss im 3Raum Anatomietheater
Die Langobarden kommen
von Martin Pesl
Wien, 24. April 2012. Hubsi Kramars gottgleiche Stimme beschwört die Witwen des Chaos, dessen Kinder wir alle seien. Damit ist die Parole für "INXYZY – Flammende Liebe" ausgegeben, und für einen Moment sehen wir ein kleines Mädchen im weißen Kleidchen im grünen Gras im Licht aufleuchten. Das ist fast gruselig. Doch schon erscheinen eine Saxofonistin, ein Rapper und ein Pianist und machen ein bisschen Stimmung. Nächstes Bild: Eine Leiche wird mehrmals erschossen. Jemand sagt: "Die Langobarden kommen." Das bekommt man an diesem Abend noch öfter zu hören, genauso wie das Lied Die Liebe ist ein seltsames Spiel, Skelette und einige andere zufällig zusammengewürfelte Motive immer wieder auftauchen.
antigone. ein requiem – Akademietheater Wien - Lars-Ole Walburgs österreichische Erstaufführung von Thomas Köcks Antigoneüberschreibung
Die große (An)klage
von Andrea Heinz
Wien, 12. September 2020. Man hatte fast ein kleines Déja-vu bei der österreichischen Erstaufführung von Thomas Köcks antigone. ein requiem im Akademietheater: Eine finstere Bühne, der Chor, die Flüchtlinge. Man denkt sofort an Elfriede Jelineks "Die Schutzbefohlenen", die 2015, wenn auch im Burg-, nicht Akademietheater, aufgeführt wurden. Damals war die sogenannte Flüchtlingskrise auf ihrem sogenannten Höhepunkt. Heißt: Sehr viele Menschen waren an Leib und Leben bedroht, versanken in Elend, hatten kein Zuhause mehr – und sehr viele andere Menschen schauten zu oder weg, während sie gleichzeitig von Humanität redeten. Wahrscheinlich hatten sie sogar recht, wahrscheinlich ist nichts menschlicher als das. Nichts ungeheurer als der Mensch.
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