Theaterbrief aus Polen - Die polnischen Theater blicken auf den März 1968
Warschauer Theater erinnern
von Iwona Uberman
12. April 2018. Im März 2018 jährten sich zum 50. Mal Ereignisse, die kein Ruhmesblatt der polnischen Geschichte darstellen: die innerparteilichen Kämpfe in der polnischen Arbeiterpartei (PZPR) 1968; der vom Ostblock scharf verurteilte Sechs-Tage-Krieg 1967 in Israel und schließlich die antirussischen Studentenproteste in Warschau im Frühjahr 1968, zu denen angeblich Juden aufgerufen haben sollten. Diese unterschiedlichen Ereignisse und Entwicklungen gipfelten in Polen in der größten antisemitischen Kampagne seit dem Zweiten Weltkrieg. In ihrer Folge reisten etwa 12.000 bis 20.000 der bis dahin noch verbliebenen Juden aus. Viele von ihnen waren Überlebende des Holocaust, die trotz der Kriegstraumata versuchten, ein neues Leben im Nachkriegspolen aufzubauen. Sie wurden gezwungen, das Land zu verlassen und den Großteil ihres geringen Besitzes zurückzulassen. Außerdem verloren sie die polnische Staatsangehörigkeit, weil ihre Ausreisepapiere ihnen nur das einmalige Passieren der Grenze gestatteten. Ausreise nach Israel, Rückkehr ausgeschlossen.
Theaterbrief aus Polen - Interview mit Regisseur und Ex-Intendant Jan Klata über die gegenwärtige polnische Kulturpolitik
"Ich gehe nicht weg"
Interview von Iwona Uberman
Breslau / Krakau, 8. November 2017. Seit die PiS-Partei 2015 in Polen die Macht übernahm, krempelt sie die polnische Kulturszene um. Eines der Opfer: Regisseur Jan Klata, der zwischen Januar 2013 und August 2017 Intendant des Stary Teatr in Krakau war. Am Rande des Theaterfestivals Dialog-Wrocław sprach Iwona Uberman mit Jan Klata über den "guten Wechsel" und die Zukunft des polnischen Theaters.
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