Zurück in die Zukunft 

20. Dezember 2023. Seit FIDESZ in Ungarn regiert, wurde das Geld für die als "links-liberal" geschmähte Freie Szene radikal abgeschmolzen – und das "Dunapart"-Festival in Budapest zur überlebenswichtigen Präsentationsplattform. Jetzt rechnet hier eine neue Theater-Generation mit den Geistern der Vergangenheit ab – und mit denen der Gegenwart.  

Von Esther Slevogt

Abgründiges Bild zur Lage der Frauen: Mikolt Tózsa in ihrer Performance "God, Homeland, Kitchen" beim Dunapart-Festival in Budapest © Dunapart

20. Dezember 2023. Das stärkste Stück beim diesjährigen "Dunapart"-Showcase der Freien Szene in Budapest dauert nur fünfzig Minuten. Ein Mann wiegt seinen Körper zu sphärischem Synthesizer-Sound geschmeidig immer hin und her. Mit den Armen macht er in der Luft dazu die immer gleichen rudernden Bewegungen. Will er sich fortbewegen oder einfach nur die Arme schwenken? Tanzt er vielleicht, oder winkt er uns nur ausschweifend zu? Zunächst ist ein breiter Lichtstreifen auf schwarzer Fläche der Hintergrund für sein Tun, das einen immer stärkeren Sog erzeugt – auch der suggestiven Musik von András Molnár wegen.

Doch der Strom der Bilder wird zunehmend reißender. Aber stoisch hält der Mann fest an seinen minimalistischen und repetetiven Moves. "Fatigue" hat der junge Tänzer und Choreograf Viktor Szeri (*1993) seine virtuose Performance überschrieben, und je länger sie dauert, desto deutlicher sieht man auch: Hier tanzt jemand Fortbewegung und Agonie in einem. Hier zeigt sich außerdem ein Mensch immun gegen Mächte, die ihn vom Platz zerren wollen.

Staatliche Kontrolle, eingeschränkte Freiräume

Vier Jahre sind coronabedingt seit der letzten Ausgabe von "Dunapart" vergangen. Normalerweise findet das Schaufenster-Festival für die Freie Szene in Budapest im Zwei-Jahres-Rhythmus statt. Seit 2009 wählt hier (initiiert vom bekannten Haus für zeitgenössische Künste Trafó, eine Art Budapester HAU, könnte man sagen) eine Jury aus Kritiker*innen, Kurator*innen und Dramaturg*innen die besten und repräsentativsten Produktionen der Tanz-, Performance- und Sprechtheaterszene aus.

Seit FIDESZ in Ungarn regiert und die Gelder für die als "links-liberal" geschmähte Freie Szene radikal abgeschmolzen wurden, ist "Dunapart" eine überlebenswichtige internationale Präsentationsplattform. Denn die Szene kann zum Teil nur durch internationale Koproduktionen überleben, durch Festivaleinladungen und Künstler-Residenzen wie die der Gruppe "Stereo Akt" in Tübingen etwa. Sehr viele Theatermacher, die einmal den Ruhm von Ungarns unabhängiger Szene begründeten, haben das Land auf Grund des politischen und finanziellen Drucks inzwischen verlassen, eine ganze Generation eigentlich.

Seit der letzten Dunapart-Ausgabe im November 2019 ist die Luft noch einmal deutlich dünner geworden. Die bekannte Hochschule für Theater und Film SZFE wurde trotz nationaler und internationaler Proteste zerschlagen, ein Kulturgesetz verabschiedet, das die staatliche Kontrolle noch weiter zentralisiert, die Freiräume weiter eingeschränkt hat.

Fortbewegung und Agonie in einem: Viktor Szeri in seiner Performance "Fatigue" © Dunapart

So war vielen Arbeiten in diesem Jahr eine "Ästhetik der Resilienz" gemeinsam – so hatte es das Kuratorenteam formuliert –, und "Fatigue" nahm sich wie eine Art "Signature-Piece" der diesjährigen Auswahl aus. Schon 2019 war unübersehbar, dass eine neue Generation von Theatermachern herangewachsen war. Jetzt, eine Pandemie, einen russischen Angriffskrieg und viele innnenpolitische Restriktionen später, steht ein neues Theater vor seinem Publikum: roh, minimalistisch und ausdrucksstark – das Zeugnis neuer Produktionsbedingungen, die diese Kunst durch den rabiaten Entzug staatlicher Mittel auf sich selbst zurückgeworfen haben.

Das wird auch bei der starken Performerin Mikolt Tózsa aus dem ersten Jahrgang der "Free SZFE" deutlich, die mit ihrem Stück "God, Homeland, Kitchen" mit wenigen Requisiten und von dokumentarischen Tonaufnahmen mit Polit-Reden und verlesenen staatlichen Verordnungen begleitet, ein bestürzendes wie abgründiges Bild der Lage von Frauen im immer weiter nach rechts abdriftenden Land zeichnet.

Die Freie SZFE hat sich als Bottom-up-Initiative nach der Zerschlagung der alten SZFE gegründet und bildet jährlich eine Handvoll Leute aus. Noch schafft man, das zweijährige Ausbildungsprogramm mit Hilfe von Spenden anzubieten. Internationale rennomierte Kunstuniversitäten wie das Salzburger Mozarteum oder die Akademie in Ludwigsburg unterstützen die Initiative durch Anerkennung ihrer Abschlüsse.

Kritische Kaumasse

Der Theatermacher Richárd Melykó (*1994) stammt aus dem zweiten "Free SFZE"-Jahrgang. Mit seiner witzigen wie durchtriebenen Simulation naturwissenschaftlicher Wissensbildung und statistischer Datenerhebung "Mass Orbit" beschreibt er die Selbstreferenz dieser Methoden als skurriles Zwangssystem, dessen Ergebnisse völlig vom Fragehorizont vorherbestimmt und damit letztlich völlig willkürlich sind.

Melykó, der auch Intermedia studiert hat, macht sich mit subversivem Witz außerdem über digitale und immersive Theaterformate lustig, um am Ende seiner Untersuchungen über das Phänomen "Masse" im Analogen einen todesmutigen physischen Wahnsinnsakt zu vollbringen: Nachdem er zunächst an alle im Publikum Kaugummi verteilt hat, um dann ein kurzes Schmatz-Percussions-Konzert mit Publikumsbeteiligung zu dirigieren, sammelt er kurz darauf die gebrauchten Kaugummis wieder ein, formt daraus eine Art kritische Kaumasse und verleibt sie sich ein, in dem er sie selbst in den Mund steckt und alleine weiter kaut.

Kurz vor Beginn des Festivals war die bekannte Theatermacherin, Übersetzerin und Kuratorin Maria Szilagi im Alter von 72 Jahren verstorben. In den 1990er Jahren hatte sie den internationalen Theateraustausch der Szene wesentlich mit angestoßen. In dieser Nachricht wurde das Ende der Post-1989-Theaterepoche noch einmal besonders manifest. Und im anstehenden Führungswechsel im Kunsthaus Trafó. Denn dessen langjährige Intendantin Beata Bardá verabschiedet sich ebenso in den Ruhestand wie der legendäre Gründer und Künstlerische Leiter des Hauses György Szabó, der sich nach über 25 Jahren und vielen Kämpfen um die Freiheit der Kunst in Ungarn Ende 2024 ebenfalls ins Privatleben zurückziehen will.

Dunapart GyorgySzabovordem Trafo TrafoEine Legende geht: Der langjährige Leiter des Trafó György Szabó  © Trafo

Das hatte zu Unruhe und Spekulationen über die Zukunft dieses bedeutenden Kunst- und Theaterortes geführt. In der vergangenen Woche nun hat die Stadt mit Katalin Erdődi eine neue Leitung berufen. Katalin Erdődi, die das Trafo ab 1. Januar 2025 leiten wird, ist Kuratorin und Dramaturgin und bestens vernetzt (unter anderem hat sie für das brut in Wien, den Steirischen Herbst und die Prager Biennale "Matter of Art" gearbeitet). Judit Böröcz wird die Künstlerische Leitung (und damit die Nachfolge von Szabó) übernehmen, die dem Trafó bereits als Produzentin und vor allem als Künstlerin stark verbunden ist. Der Musiker und Sounddesigner Rozi Mákó wird das Team ergänzen. 

Besonders auffällig war, dass ungarische Theatermacher und Theatermacherinnen stark auf Zeichen und Stoffe aus dem frühen 19. Jahrhundert zurückgriffen, um ihre gegenwärtige "Fatigue" nach dreizehn Jahren FIDESZ zu artikulieren. Es ist ein Bogenschlag zum Zeitalter der Restauration nach dem Wiener Kongress 1815, als sich eine ganze Generation von Künstlern in die scheinbar unpolitischen wie eskapistischen Gefilde der Romantik flüchtete: Komponisten wie Franz Schubert und Robert Schumann, Dichter wie Heinrich Heine und Maler wie Caspar David Friedrich fanden dabei für die politische Agonie und ihre psychischen Folgen besonders drastische Bilder.

Mit Überdruck aus dem Bewusstseinsstrom

Jetzt hatten Jakab Tarnóczi und Botond Devich mit dem Schauspieler und Sänger Máté Borsi-Balogh Franz Schuberts Liederzyklus "Winterreise" adaptiert: In einer Box ist eine karge Behausung mit Kühlschrank aufgebaut, die Zeichen der Verwahrlosung aufweist. Ein Mann liegt auf seiner Matratze und schaut in sein Smartphone. Meist ist es still. Nur gelegentlich brechen Fragmente eines Liedes aus dem Schubert-Zyklus aus ihm heraus: einzelne Zeilen, die wirken, als wären sie unter Überdruck aus seinem fatalistischen Stream-Of-Consciousness an die Oberfläche des Hörbaren gedrungen.

Das Setting ändert sich. Die Kühlschranktür wird irgendwann zum Tor, vor dem der Leiermann steht – in den Gedichten von Wilhelm Müller, die Schubert hier vertonte, ist er das Todessymbol. Máté Borsi-Balogh reißt also die Wand im Kühlschrank auf. Das herausgerissene Material türmt sich zum Eisschollengebirge auf, wie Caspar David Friedrich es in seinem berühmten Bild "Das Eismeer" malte, das in einer früheren Version den Titel "Gescheiterte Hoffnung" trug. Sehr schade war, dass diese Installation (die in diesem Jahr unter anderem den Preis der Prager Quadriennale gewann) nur als Fragment zu sehen war und man sich anhand der Videos die Konzeption des fünfstündigen Ganzen selbst zusammensetzen musste.

Dunapart Winterreise DunapartZeichen der Verwahrlosung: Jakab Tarnóczis und Botond Devichs "Winterreise" © Dunapart

Auf der Basis von Robert Schumanns Liederzyklus "Dichterliebe" nach Gedichten von Heinrich Heine zeigte Lili Horvát einen Abend über eine desillusionierte Künstlerexistenz, die sich in einer unglücklichen Liebe verliert. Die Geschichte wurde auf zwei Ebenen erzählt: als Film, in dessen Bildern die Geliebte nicht nur für den traurigen Protagonisten (dargestellt vom Sänger und Schauspieler János Szemenyei) sondern auch für uns, das Publikum unerreichbar bleibt. Live treffen wir dann den Protagonisten auf der Bühne, wo er mit einem toll aufspielenden Danubia Orchestra Schumanns traurige, manchmal auch bittersüße Lieder sing. Erst zum Schluss, aber da ist es zu spät, erscheint die Geliebte selbst leibhaftig auf der Bühne. Der Sänger hat sie da schon verlassen.

Mischung aus Freddy Mercury und explodierendem Narziss 

Die Tanzperformance "Reburn A Cathedral" von Domokos Kovács bot mit minimalistischen Mitteln ein sehr eindringliches Bild von der Auseinandersetzung eines fünfköpfigen Kollektivs mit einer abstrakten Struktur. Das seltsame Geflecht, das mal wie ein Tier, mal wie ein Gebäude wirkte, kam ohne die Individuen nicht aus, die seine Gestalt immer wieder beeinflussen und verändern. Ohne Partizipation liegt es tot am Rand der schwarzen Spielfläche. Wer wollte, konnte das auch als Metapher auf den Staat und die Fesseln lesen, die er der Gesellschaft anzulegen versucht, die aber als Organismus in Bewegung am Ende die Oberhand behalten wird.

Ein Höhepunkt war die Performance "Living The Dream With Grandma" von László Göndör, der im Lockdown der Corona-Zeit seine fast hundertjährige Großmutter Éva Katona betreute und zum Sprechen über ihre Vergangenheit im Ungarn der 1930er und 1940er Jahre brachte: Als sie als Jüdin verfolgt wurde. Wir hören immer nur ihre Stimme, sehen sie selbst in einem Filmbild nur ganz kurz und verfremdet. Aber wir sehen, wie diese lakonischen und lapidaren Erzählungen aus dem Showman Göndör, der zunächst als Mischung aus Freddy Mercury und explodierendem Narziss zu ohrenbetäubender Musik die Szene betritt, ein zärtlich Liebender und schützender wie verletzbarer Mensch wird. Seine hyperaktive Selbstbezogenheit wird nach und nach als Symptom eines transgenerationalen Traumas lesbar, das in den brüchigen Erzählungen der Großmutter nun auch für ihn selbst greifbar wird. Eine Geschichtsséance der ganz besonderen Art.

 Dunapart ReburnACathedral DunapartInvividuum vs. Struktur? "Reburn A Cathedral" von Domokos Kovács © Dunapart

Eine andere Geschichtsséance war außer Konkurrenz und außerhalb des Festivals zu sehen: Kristóf Kelemens (*1990) dreißigminütige VR-Performance "Necromancy": eine Reise in die 1970er Jahre, als schon einmal durch die repressive Politik eine ganze Künstlergeneration in den Untergrund ging oder aus dem Land getrieben wurde. In "Necromancy" ermöglicht Kelemen uns Gegenwärtigen, an der Beschwörung der Geister einer mehrtägigen Performance teilzuhaben, die der legendäre Schauspieler, Dramatiker und Regisseur Peter Halász und seine Gruppe im Sommer 1973 in einer kleinen Kapelle in Balatonboglár am Südostufer des Balaton realisierten: Inspiriert vom Film "King Kong" hatten sie ein anarchistisches Happening entwickelt, das die Grenzen von Raum und Zeit, aber auch der Geschlechter durchlässig machen wollte. Wenig später verließen Halász mit seiner Gruppe das Land und gründete mit ihr in New York das "Squat Theater". Erst nach dem Systemwechsel kehrte er nach Ungarn zurück.

Ironie der gegenwärtigen Frontstellung

Die Produktion entstand im Kontext der Kulturhauptstadt 2023 Veszprém-Balaton. Und wahrscheinlich wäre ein so offensichtlicher Vergleich der Situation der Künste im kommunistischen Ungarn des Jahres 1973 und des FIDESZ-Ungarn von 2023 nicht möglich gewesen, wäre nicht Can Togay für das Kulturhauptstadt-Programm verantwortlich gewesen. Der Schauspieler, Diplomat und Künstler hat unter anderem das berühmte Mahnmal für die ermordeten Juden Budapests am Ufer der Donau mitkonzipiert, war auch international als Schauspieler bekannt, bevor er in den diplomatischen Dienst wechselte, und unter anderem langjähriger Leiter des Collegium Hungaricum in Berlin gewesen ist. Vor allem aber hatte er als Teenager an der Produktion der Gruppe um Peter Halász als Schauspieler mitgewirkt.

Dabei besteht eine besondere Ironie der gegenwärtigen Frontstellung zwischen einem Teil der Theaterszene und der Politik darin, dass FIDESZ meint, mit der sogenannten "linksliberalen" Szene die Erben der privilegierten kommunistischen Elite vor 1989 zu bekämpfen und endlich für eine Umverteilung und damit auch mehr Gerechtigkeit zu sorgen. Hier muss man vielleicht einmal daran erinnern, dass FIDESZ aus einer Bürgerrechtsbewegung wie "Bündnis 90" in der DDR hervorgegangen ist. Tatsächlich ist FIDESZ längst in die Fußstapfen der Unterdrücker von einst getreten. Die Geister der Geschichte und ihre Muster halten alle zuverlässig in ihrer Gewalt.

Dunapart Necromancy VideostillNebel der Vergangenheit: Die Kapelle von Balatonboglár in "Necromancy" – Videostill

Und so reisen wir jetzt also mit Hilfe einer VR-Brille zurück in das Jahr 1973 und die Kapelle, aber auch in verschiedene Budapester Wohnungen, wo die Künstler damals lebten. Oder von wo aus der Geheimdienst sie überwachte. Wir kommen nach New York, stehen vor dem Laden, in dem sich seit 1977 das Squat Theater befand. Nicht nur die Zeiten, auch die Sinne werden durcheinandergewirbelt: Wir riechen den Lavendel in Balatonboglár, spüren den Wind oben auf dem Hügel, wo die Kapelle steht. Plötzlich berührt uns sogar eine Hand, die aus der Vergangenheit in unsere physische Gegenwart greift. Es ist ein magisches Spiel der Überblendungen, das Kelemen hier betreibt. Eins, das die Vergangenheit in der Gegenwart findet und die Zukunft in der Vergangenheit sucht.

Dunapart 6
23. bis 26. November 2023

Fatigue
von Viktor Szeri
Musik: András Molnár, Video: Tamás Páll

God, Homeland, Kitchen
von und mit Mikolt Tózsa

Mass Orbit
von und mit Richárd Melykó
Bühne und Animation: Haibo Illés

Winterreise 
von Botond Devich und Jakab Tarnóczi
Musik: Franz Schubert
Mit: Máté Borsi-Balogh

Dichterliebe
von Lili Horvát
Regie: Lili Horvát, Musik: Robert Schumann, Arrangement: Máté Balogh. Musikalische Leitung: Máté Hámori. Mit: János Szemenyei, Fanni Wrochna und Danubia Orchestra.

Reburn A Cathedral 
von Domokos Kovács
Regie / Choreografie: Domokos Kovács, Ausstattung: Panna Kárpáti, Musik und Sounddesign: Bernadett Tarr
Mit: Bea Egyed, Katalin Lőrinc, Csilla Nagy, Petra Mária Nagy, Laura Podlovics 

Living the Dream with Grandma 
von László Göndör
Text und Regie: László Göndör, Mitarbeit: Kornél Laboda, Bühne und Kostüm: Gabriella Csoma
Mit: Éva Katona,László Göndör

www.dunapart.net


Necromancy
von Kristóf Kelemen
Regie und Text: Kristóf Kelemen, Kamera, Schnitt: Nimród Nyúl / New Reflection Films, Musik: Márton Kristóf, Lichtdesign: Balázs Szabon VR Consultant: Fanni Fazakas.
Mit: Dániel Baki, Chengjunyan Zhou, Kristóf Kelemen, Gabriella Schuller Voice (Hungarian): Nóra Blanka Berényi Voice (English): Anna Thieser Fazakas.

https://kristofkelemen.com/Necromancy


Offenlegung: Das Goethe-Institut Budapest hat die Reisekosten der Autorin getragen.

Kommentare  
Dunapart-Showcase Budapest: Danke und kleine Ergänzung
Liebe Esther Slevogt, haben Sie vielen Dank für den wunderbaren Beitrag!! Ich finde viele Punkte über die Sie schreiben sehr relevant und gut getroffen. Ich freue mich sehr, dass diese guten Arbeiten nun auch auf einem deutschen Portal besprochen werden. Denn in der Tat verdienen meiner Meinung nach diese starken Arbeiten der ungarischen Theaterlandschaft mehr Aufmerksamkeit, auch jenseits des ehemaligen eisernen Vorhangs (der heute in der Kulturlandschaft manchmal leider wieder erstaunlich präsent scheint). Ich freue mich persönlich auch sehr, sehr darüber, dass die beiden Arbeiten unserer Studierenden der Freeszfe so gut aufgenommen wurden. Vielen Dank und liebe Grüße

Ich möchte kurz ergänzen, dass die Freeszfe (übrigens: aufgrund einer gerichtlichen Verfügung (oder ähnlichem juristischem Mittel) seitens der alten, staatlichen Theater-und Filmhochschule "SZFE" müssen wir den Namen (meines Wissens nach) entweder Freeszfe oder FREESZFE schreiben - bei anderer Großschreibung wie freeSZFE oder FreeSZFE könnte man ja sonst meinen, dass das eine etwas mit dem anderen zu tun hätte ;D ), ja bei der Freeszfe gibt es jedenfalls derzeit nicht nur eine "Handvoll Studierende" sondern viele verschiedene Klassen in Bereichen wie Film, Theatermacher, Schauspiel, Community-Theater, etc. Eine "Handvoll Studierende" stimmt jedoch insoweit, als dass sich im Zuge der Neugründung der Freeszfe ein Performance-Studiengang formiert hat, der zum ersten Mal eine Art Performance Studies in Ungarn (und auch in der mittelosteuropäischen Region) anbietet. Die von der SZFE übernommenen Studierenden und Studiengänge haben ihre Abschlüsse tatsächlich von ausländischen Universitäten akkreditiert bekommen. Die neuen, wie die Performanceklasse, wo auch ich unterrichte, jedoch nicht. Für eine Akkreditierung sind wir deswegen momentan im Aufbau eines zweijährigen englischsprachigen Masterprogramms, wofür allerdings noch ein ungarischer Partner (eher schwierig) und ein internationaler Partner gewonnen werden müssen. Ansonsten läuft die Ausbildung weiter als Erwachsenenbildung ohne Akkreditierung. Man muss dazu sagen, dass momentan die Studierenden ihr Studium noch selbst tragen müssen und auch die Lehrenden sehr prekär aufgestellt sind. An dieser Stelle möchte ich -wenn gestattet - auch die interessierten Leser*innen noch darauf hinweisen, dass die Freeszfe auf ihrer Homepage auch zu Spenden aufruft. Wer interessiert daran ist, was in den Performance Studies passiert, kann uns nun auch auf fb oder instagram finden. Dazu sei gesagt, dass ich hier so unverschämt Werbung mache, weil ich diese unabhängige Ausbildung für sehr wichtig halte und sie -existenzbedroht- auf jede Hilfe und Vernetzung, kurz auf internationale Solidarität angewiesen ist. Für Fragen und jede Art von Kollaboration stehen wir gerne zur Verfügung. Mit freundlichen Grüßen aus Berlin-Budapest, Sarah Günther
Kommentar schreiben