Medienschau: FAZ – Reise durch den Osten vor den Wahlen

Eigenengagement stärken

Eigenengagement stärken

31. August 2024. "Eine Erkundungsfahrt zu ostdeutschen Theatern in Sachsen und Thüringen kurz vor der Landtagswahl" unternimmt Sophie Klieeisen für die FAZ. Und berichtet über bedrohte Kunstfreiheit.

Vom Intendanten des deutsch-sorbischen Volkstheaters Bautzen, Lutz Hillmann, erfährt die FAZ-Korrespondentin (€), dass der neue Spielplan in den Sozialen Medien mit "kritischen bis unverschämten Kommentaren zum Spielplan überhäuft" wurde. Das Theater befürchtet Einschnitte, wenn ich Sachsen 2026 das Kulturraumgesetz neu evaluiert wird.

In Senftenberg "wirkt die Stimmung noch nicht so gereizt wie in Bautzen", schreibt Klieeisen und gibt ihr Gespräch mit Intendant ntendant Daniel Ris wieder. "Ris macht klar, dass er die vielfache Rede von der Demokratie-Enttäuschung der Ostler für ein 'Missverständnis' halte. Ihm falle vielmehr auf, dass hier vielfach 'Eigenengagement und die Bereitschaft dazu fehlen'".

Der Zuschauerzuspruch sei in beiden Städten groß: 123.000 Zuschaue bei 717 Vorstellungen in Bautzen und 68.000 bei 400 Vorstellungen in Senftenberg. In Görlitz trifft die FAZ-Korrespondentin den Schriftsteller Lukas Rietzschel, der den fehlenden Partizipationswillen und die mangelnde Eigenverantwortung der Ostdeutschen kritisiert.

Kritische Töne gegen die "Opferrolle", die sich Menschen im Osten zudenken, vernimmt Klieeisen auch in Eisenach. Zugleich sieht sie das Theater auch hier gut aufgestellt.

"Vielleicht ist es die richtige Strategie, gerade in schwierigen Zeiten den sozialen Faktor zu stärken", schreibt Klieeisen. „Vielleicht hat das Theater gerade in Städten wie Eisenach einen wichtigen Einfluss auf die gesellschaftliche Atmosphäre, ist es entscheidend, dass der Großteil einer Stadtbevölkerung stolz auf ihre künstlerische Institution sein kann.“

(Frankfurter Allgemeine Zeitung / chr)

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