Medienschau: Süddeutsche Zeitung – Wasserschäden durch zu viel Brandschutz im Theater
Erst Alarm, dann Wasserschwall
Erst Alarm, dann Wasserschwall
11. April 2024. Der Wasserschaden am Berliner Ensemble, der in einer langen Reihe gleichartiger Zwischenfälle steht, gibt Christiane Lutz von der Süddeutschen Zeitung Anlass, allgemeiner nachzufragen: "Warum drehen Löschanlagen immer wieder scheinbar grundlos durch?"
Der genaue Hergang am Berliner Ensemble ließ sich bislang noch nicht rekonstruieren, berichtet Christiane Lutz (online hinter Paywall). Aber Stephan Besson, langjähriger Technischer Direktor des Berliner Ensembles, sagt: "Die Anforderungen der Versicherer und der Bauverordnungen an den Brandschutz werden immer höher. Umso höher diese sind, desto komplexer und anfälliger sind auch die Systeme."
Lutz erläutert dazu: "Die Brandschutzverordnungen, die die Bauministerien der jeweiligen Bundesländer für die Theater festlegen, sind zum einen so streng, weil auf der Bühne die sogenannte 'Brandlast' hoch sei, heißt es oft, viel leicht Entflammbares da stehe. Und weil im Ernstfall eben viele Menschen in Sicherheit gebracht werden müssten." Und sie fügt an: "Hinter vorgehaltener Hand sagen einige: Diese Brandschutzvorgaben seien überzogen."
BE-Intendant Oliver Reese wolle keine Grundsatzdebatte über Sprinkleranlagen führen, hat aber doch einen pragmatische Überlegung. "Die Frage, die ich mir gestellt habe", sagt er im SZ-Text, "warum warnen solche Systeme beispielsweise nicht zwei Minuten lang per akustischem Alarm, bevor die Wassermassen starten – zumindest wenn Personal im Haus ist?"
(Süddeutsche Zeitung / chr)
- Lesen Sie hier unsere kurze Frage an Wesko Rohde von der Deutschen Theatertechnischen Gesellschaft, der in dem SZ-Artikel ebenfalls zu Wort kommt. Als Kritiker der strikten Brandschutzvorgaben.
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