Medienschau: SZ – Interview mit dem Senftenberger Intendanten Daniel Ris

Gutes Theater, schlechtes Theater

Gutes Theater, schlechtes Theater

22. September 2024. Für die SZ hat sich Peter Laudenbach mit Intendanten des Theaters der brandenburgischen Stadt Senftenberg unterhalten, wo am Sonntag Landtagswahlen sind. "Wie unterscheidet sich Ihre Vorstellung von gutem Theater von den Zielen der AfD?", will Laudenbach unter anderem wissen.

Ris dazu: "Die Bundestagsfraktion der AfD behauptet zum Beispiel, Kultur sei das, was uns durch Geburt, Herkunft, Religion und Sprache verbindet. Das ist völkische Ideologie. Unser Theater ist bunt, vielfältig, international und gerne auch queer. Die AfD verlangt immer wieder, Mittel zu streichen, die im Kulturbetrieb für Diversität, Gleichstellung, Teilhabe eingesetzt werden. Aber solche Projekte sind natürlich wichtig. Am meisten empört mich die Polemik gegen das, was AfD-Politiker immer wieder als 'Schuld- und Schamkultur' bezeichnen – gemeint ist damit die Auseinandersetzung mit den Verbrechen der Nationalsozialisten."

Eine andere Frage: "Hatten Sie als Intendant mal richtig Ärger mit der AfD?" Antwort: "Nach meiner Rede bei der Demonstration in Senftenberg hat sie mir vorgeworfen, dass ich als Amtsträger gegen das Neutralitätsverbot verstoßen hätte. Aber der Einsatz für Kunstfreiheit und eine weltoffene Kultur verstößt nicht gegen meine Amtspflichten, im Gegenteil: Genau das gehört zu meinen Aufgaben als Intendant."

(Süddeutsche Zeitung (€) / sle)

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