Presseschau vom 18. Dezember 2010 – Sophie Rois übers Schauspielen und die Berliner Volksbühne
Alles findet auf der Bühne statt
Alles findet auf der Bühne statt
18. Dezember 2010. In der Berliner Zeitung spricht Sophie Rois, interviewt von Petra Ahne und Ulrich Seidler, anlässlich ihrer Rolle in Tom Tykwers Drei nicht nur über Beziehungsdinge, sondern auch über ihr Dasein als Schauspielerin. Und es gibt auch einige Sätze zum besseren Verständnis der Arbeit an der Berliner Volksbühne.
"Der Wille zum Entertainment, das Volkstheaterhafte, nach vorn spielen, nicht so tun, als wäre der Zuschauer nicht da. Was mich umgehauen hat an der Volksbühne: Das da oben auf der Bühne fand wirklich statt, die waren wirklich da. Das hatte die Konkretheit eines Dr.-Feel-Good-Konzertes (...) Nirgends sonst könnte ich so arbeiten, der ganze Angang, die Denke, ein Grundverständnis von Theater, das ich absolut teile."
Dennoch sei das keine Ersatzfamilie: "Man trifft sich da nicht privat, ich gehe nicht mit Frank Castorf einen Kaffee trinken. Das ist alles doch immer auf die Sache bezogen. Wenn ich an der Volksbühne spiele, kann ich sagen, ich meine die Volksbühne. Jeder Pluralismus ist mir da fremd. Ich bin nicht darauf aus, mir landauf landab spannende Regisseure zu suchen. Ich muss nicht überall dabei sein, wo es zappelt."
Sie sei genau dort zu einer künstlerischen Potenz von ganz neuer Qualität aufgelaufen. Hier ist der nicht hierarchisch gestaltete Zuschauerraum, die Piscatorbühne, hier sind Bert Neumann, Frank Castorf, René Pollesch und Gero Troike. Ich habe mit René Pollesch zusammen eine für mich ganz neue Arbeitsweise entwickelt."
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