medienschau
Unsere auswahl ist subjektiv
Presseschau vom 8. Januar 2014 – Andreas Englharts Liebeserklärung ans Theater in der Huffington Post
Gehen Sie ins Theater!
8. Januar 2014. Auf der Huffington Post-Website (3.1.2014) liefert der Theaterwissenschaftler Andreas Englhart zehn Gründe dafür, warum man "öfter ins Theater gehen" sollte und das Theater gerade im Vergleich mit anderen Medien so spannend ist.
Presseschau vom 6. Januar 2014 – Der Zürcher Tages-Anzeiger stellt das Theater von René Pollesch vor
Künstler der Emanzipation
6. Januar 2014. Anlässlich des Erscheinens des neuen Stückebandes "Kill Your Darlings" von René Pollesch stellt Andreas Tobler im Tages-Anzeiger (5.1.2014) die Prämissen von Polleschs Arbeit vor und beschreibt seine Stücke – mit Polleschs Worten – als "Sehhilfen für die Wirklichkeit". Polleschs Theater funktioniere, weil es "die emanzipierteste Form von Theater ist, die man sich denken kann". Es präsentiere "autonome Schauspieler, die sich während der Proben für die Gedanken und Sätze entschieden haben, die sie auf der Bühne sprechen. Und statt der Erschaffung fiktiver Welten, gibt es bei ihm den scharf gestellten Gedanken."
Presseschau vom 6. Januar 2014 – Der Spiegel kürt die fünf besten Klassikerinszenierungen 2013
Spiegels Beste
6. Januar 2014. Der Spiegel haut zum Jahreswechsel Bestenlisten raus. Auf der Online-Seite präsentieren die Redakteure Tobias Becker, Anke Dürr und Wolfgang Höbel heute ihre fünf liebsten Klassikerinszenierungen des Jahres 2013, als da wären (die Begründungen gibt's beim Spiegel, wir verlinken auf die entsprechenden Nachtkritiken): Amphitryon und sein Doppelgänger nach Heinrich von Kleist (Regie: Karin Henkel, Schauspielhaus Zürich), Zement von Heiner Müller (Regie: Dimiter Gotscheff, Residenztheater München) Der gute Mensch von Sezuan von Bertolt Brecht (Regie: Moritz Sostmann, Depot 2 des Schauspiels Köln), Don Giovanni. Die letzte Party nach Wolfgang Amadeus Mozart und Lorenzo da Ponte (Regie: Antú Romero Nunes, Thalia Theater Hamburg), Der Kirschgarten von Anton Tschechow (Regie: Nurkan Erpulat, Gorki Theater Berlin)
Presseschau vom 1. Januar 2014 – Spiegel Online kürt die besten neuen Stücke 2013
Ein Glück
1. Januar 2014. Die TheaterkritikerInnen Tobias Becker, Anke Dürr und Wolfgang Höbel von Spiegel Online blicken auf das Theaterjahr 2013 zurück – in Listenform. In ihrer ersten Kategorie versammeln sie die aus ihrer Sicht fünf besten neuen Stücke.
Presseschau vom 29. Dezember 2013 – Die Welt über den Pariser Theaterdirekor, der aus Protest den Elysée-Palast rammte
In schönster Commedia dell'arte Manier
29. Dezember 2013. Attilo Maggiulli, der Theaterdirektor, der am Donnestag mit seinem Auto das schmiedeeiserne Gitter am Eingang des Pariser Elysée-Palast mit seinem Wagen zu durchbrechen versuchte, wird Silvester wohl in Untersuchungshaft oder in der Psychiatrie verbringen. Das schreibt Johannes Wetzel in der Tageszeitung Die Welt.
Presseschau vom 19. Dezember 2013 – Der Freitag fasst die Causa Volkstheater Rostock zusammen
Menetekel
26. Dezember 2013. Anlässlich der jährlichen Intendanten-Tagung des Deutschen Bühnenvereins in der Evangelischen Akademie Hofgeismar fasst Martin Eich im Freitag (19.12.2013) noch einmal die Causa Volkstheater Rostock zusammen und spart dabei nicht mit Kritik an den "Bürokraten" des längst zur "Traditionskompanie mutierten Deutschen Bühnenvereins".
Presseschau vom 21. Dezember 2013 – Frank Castorf spricht im Interview mit dem Berliner Tip über die Freiheit der Kunst
Freiheit der Kunst
21. Dezember 2013. Für die einen ist es diskriminierend, für die anderen die Freiheit der Kunst. So jedenfalls für Frank Castorf, der sich im Interview mit Peter Laudenbach im Berliner Tip etwa gegen Blackfacing-Verbote ausspricht, denn wenn man die Ressentiments nicht mehr aussprechen dürfe, werde es gefährlich.
Presseschau vom 19. Dezember 2013 – Tobi Müller schreibt im Tagesanzeiger, warum wir so gebannt aufs Maxim Gorki Theater schauen
Neue Nabelschau
19. Dezember 2013. Die Theaterszene entwickelt einen Heißhunger auf Migranten, Postmigranten oder auf Themen, die das Zusammenleben der Kulturen behandeln. Aber schauen wir nicht nur deshalb so gebannt hin, weil es uns erspart, das wirklich Neue zu denken? Fragt heute Tobi Müller im Schweizer Tagesanzeiger.
Presseschau vom 13./15. Dezember 2013 – Die SZ und die FAZ berichten über die Twitter-Theater-Woche #TTW13
Unsocial Media?
"Weil das Theater ja ganz dicht dran sein will an der Welt und ihren Dramen, twittert es jetzt mit – freilich nur über sich selbst", schreibt eine skeptisch gestimmte Mounia Meiborg in der Süddeutschen Zeitung (13. Dezember 2013) über die Twitter-Theater-Woche #TTW13. Die Tweets der Theater (über Kantinenspeisekarte, Praktikantinnen und den Schweiß der Schauspieler) führen sie "unweigerlich zu der Frage (...): Muss ich ein Groupie sein, um mich für solche Tweets zu interessieren?" Die Theatergemeinde bleibe "gern unter sich. Das fällt im virtuellen Raum besonders auf, wo alles von Reaktionen lebt." Und die kämen bei dieser Twitter-Woche aus einem spärlichen Rund von zwanzig Leuten. "Ansonsten wünschen sich die Theater gegenseitig gute Nacht und guten Morgen. Dramaturgen posten Witze, die außerhalb ihres Berufsstands niemand versteht." Und "mehr als um die Inszenierungen geht es dann darum, (...) was das Ganze eigentlich sein soll: Werbung fürs Theater oder ein offener Dialog? Vor allem aber wird die Frage aller Fragen diskutiert: Darf man live aus dem Parkett twittern? (...) Beim Social TV sitzt der Zuschauer allein zu Hause, beim Social Theatre mit anderen im Theater. Und da wirkt jeder noch so sozial gemeinte Blick aufs Smartphone schnell, na? Unsozial."
Presseschau vom 6. Dezember 2013 – brandeins über die Überförderung der deutschsprachigen Nachwuchsdramatik
Kollateralschaden: Mittelmaß
6. Dezember 2013. "Wenn es der deutschsprachigen Gegenwartsdramatik an irgendetwas nicht fehlt, sind es Subventionen", schreibt Peter Laudenbach im Wirtschaftsmagazin brandeins. Auf den ersten 20 Plätzen sowohl der meistinszenierten wie auch der meistbesuchten Schauspiele suche man allerdings vergeblich nach Aufführungen der Gegenwartsdramatik.
Presseschau vom 4. Dezember 2013 – Der tip über die Bedrohung von Berlins Freier Szene durch die Gentrifizierung
Gut fürs Image, gut fürs Vergnügen
Berlin, 4. Dezember 2013. In Berlin hat sich in den 1990ern ein kultureller Reichtum bei relativer finanzieller Armut entwickelt. Das zahlt sich als weicher Standortfaktor längst aus, schreibt Peter Laudenbach in der aktuellen Ausgabe des Berliner Stadtmagazins tip: "Gentrifizierung und steigende Mieten im Innenstadtring, der Kampf um Grundstücke und die von Spekulation, aber auch von echtem Bedarf getriebene Hausse am Immobilienmarkt – all das macht die Kreativen zunehmend nervös."
Presseschau vom 29. November 2013 – Im Freitag spricht der Kurator Klaus Biesenbach über Christoph Schlingensief
Böse! Deutscher Kurator beleidigt Texaner
29. November 2013. Für die Wochenzeitung Freitag (28.11.2013, 6:00 Uhr) hat Christine Kappeler mit dem Ko-Kurator der großen Christoph Schlingensief-Retrospektive in den Berliner Kunstwerken, Klaus Biesenbach, gesprochen. Biesenbach ist auch Direktor des New Yorker MoMA PS1, wohin die Ausstellung im Frühjahr 2014 weiterwandert.
Presseschau vom 28. November 2013 – In der Zeit spricht Thomas Oberender über einen Systemwechsel in der Kulturpolitik
Mehr Verantwortung des Bunds
28. November 2013. Wie könnte es anders laufen in der Kulturpolitik, bei der Vergabe von Fördermitteln und Kulturausgaben? In der Zeit plädiert Thomas Oberender, Intendant der Berliner Festspiele, dafür, dass der Bund mehr Verantwortung übernimmt.
Presseschau vom 27. November 2013 – Die Süddeutsche Zeitung über eine Tagung zur Netzkultur in Berlin
Vom chaotischen Pluralismus
27. November 2013. In der Süddeutschen Zeitung berichtet Alexandra Borchardt von der internationalen Fachtagung "Online in die Politik" in Berlin (hier das Tagungsprogramm). Im Netz herrsche die Blockbuster-Kultur, so die Bestandsaufnahme. "Die 'Gefällt mir'-Gesellschaft der sozialen Netzwerke belohnt und stärkt die Sieger, die Schwachen werden bestenfalls ignoriert." Politische Inhalte spielten dabei eine weit geringere Rolle als Pornographie oder Witze. "Hinter einem 'Gefällt mir' auf Facebook verbirgt sich oft Apathie", wird Nishant Shah, wissenschaftlicher Direktor am Institut für Internet und Gesellschaft in Bangalore, zitiert.
Presseschau vom 24. November 2013 – Die ungarische Tageszeitung Népszabaság interviewt Burgtheaterintendant Matthias Hartmann
Ich bin von keinem Missionsgeist getrieben
24. November 2013. Burgtheaterintendant Matthias Hartmann hat Gabriella Valaczkay ein Interview gegeben, das die ungarische linksliberale Tageszeitung Népszabaság am 17. November 2013 veröffentlicht hat. Es geht darum um die Billeteursaffäre am Wiener Burgtheater, um Hartmanns Einsatz für die freie Szene in Ungarn und seinen verunglückten Besuch bei Kulturminister Balog, den Hartmann nun nach Wien einlädt, wo das Burgtheater im kommenden Jahr ein ungarisches Theaterfestival ausrichten wird: "Wenn ihr Minster Mut hat, kommt er nach Wien und beantwortet offen die Fragen." Unsere Zusammenfassung des Interviews beruht auf einer Übersetzung von Ágnes Szabó.
Presseschau vom 14. November 2013 – Der ehemalige Leipziger Intendant Sebastian Hartmann im Interview mit dem Leipziger Kreuzer
Rätselhaftes Minus im Wirtschaftsplan
14. November 2013. Defizit oder nicht Defizit? Vor zehn Tagen gab Enrico Lübbe bekannt, dass das Leipziger Schauspiel das Jahr 2013 voraussichtlich mit einem Minus von 400.000 Euro abschließen muss. Der Grund sei, dass Vorgänger Sebastian Hartmann sein Budget deutlich überzogen haben soll. Dem widersprach Hartmann bereits und äußert sich nun im Interview mit Tobias Prüwer im Leipziger Kreuzer.
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