Presseschau vom 29. Juni 2015 – Peter Kümmel bestaunt und beklagt in der Zeit den Klassizismus des Frank Castorf
Raus aus der Ruhmesgrotte
Raus aus der Ruhmesgrotte
29. Juni 2015. "Es muss einem um die Existenz der Berliner Volksbühne nicht bang sein, auch wenn ihr Intendant Frank Castorf sie 2017 verlassen und Chris Dercon in der Ruhmesgrotte etwas ganz anderes machen wird." Denn: "Das Volksbühnen-Virus hat sich früh gegen seine Vernichtung gewappnet und längst neue Wirte befallen." Das ist die frohe Botschaft von Peter Kümmel auf Zeit Online (11.6.2015), nachdem er in Wien verschiedene Theaterabende gesehen hat (Castorfs eigene "Brüder Karamasow“, Simon Stones offenbar an Castorf-Ästhetiken erinnernden "John Gabriel Borkman" und Jette Steckels "Antigone", an der Castorfs alter Dramaturgie-Spezi Carl Hegemann mitarbeitete).
"Die Zukunft gehört Castorf", resümiert Kümmel. Wobei seine Prognose angesichts der teils doch recht epigonal anmutenden Unternehmungen etwas missmutig wirkt. Eine der zentralen Erkenntnisse der Zusammenschau lautet: "Man hätte nicht damit gerechnet, ein so schweres, mit Brokat überzogenes Wort je im Zusammenhang mit diesem Mann zu hören, aber nun ist es so weit: Castorf hat sich damit abgefunden, ein Klassiker zu sein, es gefällt ihm, zum 'Kanon' zu gehören."
(chr)
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