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Alles anders: Die Leipziger Kommission hat Enrico Lübbe nicht vorgeschlagen
Anders als empfohlen
Leipzig, 16. Mai 2012. Entgegen der Darstellung in der Leipziger Volkszeitung (hier die Meldung auf nachtkritik.de) hat sich die Auswahlkommission nicht für Enrico Lübbe als Intendant des Leipziger Schauspiels ausgesprochen; dies bestätigte ein Vertreter der Auswahlkommission gegenüber nachtkritik.de.
Die Kommission hat sich nach drei Sitzungen Mitte April auf drei Namen als zu empfehlende Nachfolger von Sebastian Hartmann geeinigt, wobei Volker Lösch die höchste Zustimmung erhalten hat. Enrico Lübbe gehörte nicht zu diesen drei Kandidaten, er wurde von der Auswahlkommission vielmehr ausdrücklich nicht empfohlen.
Nach dem Treffen Mitte April war die Arbeit der Auswahlkommission beendet, seither haben die verantwortlichen Politiker der Stadt um Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) das Wort; sie wünschen sich Enrico Lübbe als Intendant in Leipzig. Damit haben sie sich also nicht, wie behauptet, an die Empfehlung der Kommission gehalten. Das brauchten sie auch nicht, aber sie dürften die Auswahlkommission nicht als Feigenblatt für ihre Entscheidungen missbrauchen, so die Auskunft der Auswahlkommission gegenüber nachtkritik.de.
(dip)
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wer gehörte denn der Auswahlkommission in Leipzig an?
(Lieber Herr Herschelmann,
der Kommission gehörten zwei Intendanten (ein ehemaliger, ein amtierender), zwei Theaterkritiker (ich jedoch nicht), zwei Professoren und ein Vertreter des Bühnenvereins an.
Mit herzlichen Grüßen,
Dirk Pilz)
kreuzer-leipzig.de/2012/05/17/ein-ende-der-zitterbacken-partie/
Bleibt nur zu hoffen, so sehr, wie sich Fußball und Theater derzeit
"vermischen" (gibt ja zB. auch Public Viewing bei den kommenden
NRW-Theatertagen in Oberhausen), daß die Entscheidung noch fällt,
bevor Holger Stanislawski (Köln) und/oder Joos Luhukay (Berlin)
wieder auf dem Markt sind, sonst kommt noch zB. Stanislawski nach Leipzig ! Wohlgemerkt: Stanislawski !- andererseits in Köln ist wohl "Einfühlung" vonnöten, keiner weiß ob mehr beim FC oder in der Kölner Kulturpolitik, könnte da also auch klappen. Daß der Wechsel von Luhukay nach Berlin ein solcher mit V-Effekt ist, nur so nebenbei: Nicht nur von Liga 1 nach (wohl) Liga 2 "aufgestiegen", nein, dann auch noch von Augsburg nach Berlin (wie Brecht) -von "wieder zurück nach Augsburg" sehe ich hier einmal ab-; aber, ganz im Ernst: Allzuviele Enten sollten in der Intendantenfrage nicht mehr in die Welt gesetzt werden, finde ich,
dafür ist es doch viel zu angespannt um die Kulturpolitik dieser
Stadt, und nochmals: ich würde mich schon freuen, wenn nicht alles, was unter Hartmann eingeführt wurde, wieder kassiert wird und das Centraltheater auch dem Namen nach "Centraltheater" bleibt, an dem ua. weiterhin RegisseurInnen wirken, die es hier auch zu Hartmanns Zeiten zu entdecken gab (zB. Grebe, Laberenz, Pohle
und "why not ?" Hartmann selbst als Regisseur hin und wieder (seine Leipziger Wurzeln bleiben gewiß ...): muß das unmöglich sein ??); es wäre wirklich bedauerlich, wenn eine Kulturpolitik hier bestehende (!) Gräben zwischen Theaterschaffenden noch erfolgreich zu vertiefen verstünde !.
Was heißt hier "Angst" ?
Es sind schlichtweg gewiß mehrere BewerberInnen im Gespräch, ua. Lübbe und Lösch, deren Akzent von Theaterarbeit ein jeweils eigener, ein jeweils anderer ist, ich weiß: eine Binsenweisheit, aber ich weiß nicht, warum man Angst unterstellen müßte, wenn die Wahl auf Herrn Lübbe fiele. Als ich seinerzeit Herrn Krug zitierte, er habe ja sowohl Leipzig als auch Dresden zugleich als "Theater des Jahres" gevotet, um darauf zu deuten, daß sich das Arbeiten wie in Dresden und in Leipzig nicht notwendig ausschließen müssen, da dachte ich nicht an Herrn Lübbe, aber ich finde schon (und ich verstehe Herrn Seidler in einem heutigen Randartikel zum Thema "Leipzig und Lübbe" ähnlich) -vielleicht kann nk noch einen Pressespiegel zum Thema anlegen-, daß dieser dafür durchaus "passen" könnte und eine dezidiertere Handschrift in Leipzig notwendig entwickeln müßte !
Mit Herrn Seidler und Nr.6 des Threads wundere ich mich aber auch ein wenig, daß nachtkritik lediglich der Name "Lösch" gesteckt wurde, ja, daß das überhaupt geschehen ist und nachtkritik de. in aller Unvollständigkeit die Notiz wert war..
Woher beziehen Sie Ihre Informationen? Dieser Artikel ist ein Armutszeugnis. Ich weiß, dass die Nachtkritik Lübbe nicht mag
müde lächelnd
kha
Nun wird dem abtrünnigen Schauspielstudio der Intendant folgen und jetzt verlässt vielleicht auch noch Herr Lübbe die Stadt.....was soll bloß aus Chemnitz werden? Und die Bürgermeisterin jubelt dabei! Sollte man die nicht auch wegschicken?
keine sorge wegen der männlich dominierten kommission: prof. a.-k.g. ist es furios gelungen, das ehemalige studio chemnitz der HMT öffentlich zu mobben und ans MGT zu hieven. naheliegend, dass ihr selbiges mit enrico lübbe - chef dieses studios - für die empfehlung der kommission, gleichviel ob sie oder nicht getagt getagt, gelungen ist. wer beruft eigentlich so eine kommission? - vorschlag: die professorin wäre doch eine gute wahl für leipzig UND das mgt...
zu 9:
professorin a-k.g. nimmt es mit jeder männlichen übermacht auf. das ehemalige studio chemnitz der HMT leipzig hat sie platt gemacht, der kommission, wenn sie denn wirklich getagt haben soll, wird sie enrico lübbe ausgeredet haben. schon mal dran gedacht: die intendanzen in leipzig und am MGT sind wohl beide noch nicht bestätigt.... das wärs doch für a.-k.g.
Puh, daß nachtkritik de. Herrn Lübbe nicht mag.
Offen gestanden scheint mir das bei weitem zu pauschal zu sein, da nachtkritik de. so übelst homogen (in diesem Falle, aber auch anderen) ja wahrlich nicht ist.
Sicher, es gibt vier Nachtkritiken zu Lübbe-Inszenierungen (drei davon von Herrn Gambihler, eine von Herrn Weigel), die als Verrisse gelten dürften, andererseits aber gibt es wahrlich nicht zu jedem Regisseur einen eigenen nk-Lexikoneintrag, und ich bin seinerzeit mit meinen Äußerungen über Herrn Krug (siehe oben), so empfand ich das jedenfalls (siehe Jahresrückblick zB.), keineswegs auf geschlossene Ohren getroffen.
@ 15
Wieso aufwachen ? Ob nun Leipzig die interessanteste Stadt im Osten ist oder
nicht, ich habe beispielsweise nichts gegen Lübbe gesagt, oder habe ich da etwas nicht mitbekommen ??
@ Stefan
Vielleicht holt die Bürgermeisterin dann den Herrn Lösch. Da Chemnitz -unfreiwillig-
ja historisch gesehen so manches als Industriestandort gewissermaßen ans Musterländle verloren hat, wer weiß, vielleicht der "Ausgleich" durch Herrn Lösch
(warum soll der auch gleich mit ner so großen Intendanz wie Leipzig loslegen ?, obschon "wir" ja, als bekannt wurde, daß Petras nach Stuttgart geht, fast schlagartig den Namen Hartmann fürs Gorkij und Hasko Weber für Leipzig im Visier hatten - so weit von Hasko Weber ist ja so eine Lösch-Kandidatur nun auch wieder nicht).
ich war vielleicht vor 10 Jahren das letzte Mal in Chemnitz im Theater. Zu den Vorzügen von Herrn Lübbe kann ich nicht viel sagen. Nur so viel, dass er im Juni im BE „Geschichten aus dem Wiener Wald“ inszenieren wird. Auch kenne ich die Bürgermeisterin von Chemnitz nicht, obwohl ich dort hin und wieder zu Besuch weile. Ich weiß auch nicht, ob sich Volker Lösch für den Posten eines Intendanten eignet. Aber das Leipzig einen fähigen Intendanten hatte, das würde ich schon so behaupten wollen. Mich interessiert nicht so sehr, wer sich in Zukunft in Chemnitz und Leipzig die Watschen abholt, sondern eher, wo Sebastian Hartmann in Zukunft inszenieren wird und wann endlich mal jemand entscheidet, wer das Gorki ab 2013 leitet.
Na, was das Gorki betrifft, hat man Sie nicht mehr lange zappeln lassen.
Klar interessiert es mich auch, was aus Sebastian Hartmann wird, aber nicht minder,
was aus so mancher guten Ausprägung dieser auch in meinen Augen fähigen Intendanz vor Ort, in Leipzig, wird.
Ebenso klar ist, daß ich ebenfalls kein Chemnitzfachmann bin, weil ich da in den letzten zwei Jahren einige Aufführungen genossen habe; am stärksten wirkt bei mir der Eindruck einer massierten Pflege jüngerer und jüngster Dramatik nach, und auch der neue "OSTFLÜGEL" ist eine Spielstätte mit Perspektive (wie ich denke): ein in Frage stehender Intendant sollte Chemnitz nicht zwanghaft meiden; und möglicherweise sollte Lösch es nicht gleich mit einer Bühne in der Größenordnung Leipzigs versuchen, sollte er eine Intendanz anstreben. Wenn ich ganz ehrlich bin, kann ich mir einen Intendanten Lösch garnicht recht vorstellen, aber das steht auf einem anderen Zettel. "Was interessiert noch der Name von gestern ?", so könnte es zur Zeit im regen Intendanten(wild)wechsel heißen; andere Zungen behaupten eh, daß "vorterminliche" Namen zumeist "verbrannt" sind: auch Lübbe-Lösch könnte dies betreffen, und plötzlich sitzt zB. der "Blitzkritiker" (MIDAS II, Vortragsreihe 6 von 52
auf Blitzkritik ist ja gerade erst raus) in Leipzig oder doch Chemnitz oder gar Halle- also, in Sachsen/Sachsen-Anhalt brummts zur Zeit nur so..
Neben der bunten Freien Szene in Leipzig existiert nun einmal nur ein Schauspielhaus in der Stadt (das Sebastian Hartmann in früher Selbstüberschätzung eigenmächtig zum „Centraltheater“ umgetitelt hat). Das setzt für die Intendanz Schwerpunkte und hat damit doch wohl einen wichtigen kommunalen kulturpolitischen Auftrag. Eitles Regietheater und Publikumsferne ist genau das, was diesem Anspruch gänzlich widerspricht.
Sorry, Sebastian Hartmann, rühmlich unter dem Strich war Ihr Wirken in und für Leipzig beim besten Willen nicht!
1. Wer hat versagt, wenn eine Prüfungskommission nicht beachtet wird? - Konsequenzen?
und
2. Muss eine "Stelle" der STADT nicht öffentlich ausgeschrieben und in einem Auswahlverfahren verantwortungsvoll besetzt werden?
- Fazit -
Mit E.L. hat ein Ja-Sager sein persönliches Peterprinzip erreicht.. wie praktisch für die Stadtpolitik, um Budgets zu kürzen.
Da muss ich ganz entschieden widersprechen.
Hartmanns Wirken war und ist rühmlich und reicht bis über die Stadtgrenzen hinaus! Auch haben seine Stücke eine sehr grundierte Tiefe, die hinter dem Lauten aber nicht immer auf den ersten Blick erkennbar ist.
Dass natürlich nicht alles gut war, was er in seiner Position als Indendant gemacht hat, behauptet niemand. Aber das trifft vermutlich auf alle Intendanten der Republik zu.
Immer die selben Argumente, sie werden nicht richtiger durch ihre ständige Wiederholung. Wenn Herr Lübbe in seinem ersten öffentlichen Statement - bevor er überhaupt gewählt ist - in unsrer Krawallpostille "LVZ" von "Theater für alle Leipziger" spricht, das er zu machen gedenkt, da kann man sich schon wundern. Was soll das sein - wie soll so ein Theater aussehen? Herr Lübbe weiss natürlich auch dass der Satz Schwachsinn ist- er weiss aber auch dass er wegen solcher Sätze jetzt Intendant wird. Leider aber verlieren wir Leipziger wieder ein paar Jahre, in denen wirklich über die Idee und den Anspruch von Stadttheater in dieser Stadt nachgedacht werden könnte, und zwar produktiv. Diese Diskussion ist mittlerweile mitten in der Stadttheaterlandschaft angekommen, nur um Leipzig, macht sie bald wieder einen Bogen. Kulturpolitik findet hier nicht statt, und das ganze Weiterwurschteln hat allein den Sinn andere scheinbar sinnvolle politische Koalitionen herzustellen, die z.B. einem Oberbürgermeister den Stuhl retten. Solange alles irgendwie seinen Gang geht, solange keiner nachfragt bzw. gefragt wird, solange immer nur die eigene Welt im Kopf die Welt da draussen bedeutet - kann in dieser Stadt alles weitergehen wie immer. Und zwar egal für wieviele LeipzigerInnen und Leipziger. Und zwar für alle. Wir sind das Volk.
wie bitte? hartmanns wirken reicht über die stadt hinaus? bis nach wurzen oder was. dieses peinliche gehampel (makkatsch grussel) und die eitelkeiten die sich die letzten jahre in leipzig ereignet haben sind ja wohl kaum die buchstaben wert, mit denen sie beschrieben werden müssten. hartmann sprach zu beginn davon, dass leute wie castorf kommen werden. und wer kam? thieme und eine gruppe von leuten die niemand kennt, und die die leipziger bühne beschädigt haben.
doch zum eigentlichen problem. lübbe war und ist ein (...) , der sich mit mehr oder weniger begabten regisseuren in chemnitz versucht hat. das ensemble ist ausgeblutet und die inszenierungen des chemnitzer intendanten unterdurchschnittlich. mit einer leitung unter lösch wären ganz andere kapazitäten nach leipzig gekommen. die frage ist einfach die, wollen wir in leipzig oberliga (lösch arbeitet an der schausbühne, in bremen, essen, stuttgart, hamburg, montevideo) oder kreisklasse mit einen kleinen thalheimer-kopisten, wie sich lübbe gebärdet.
insofern bleibt in leipzig wie es nach engel begann. ein spielstätten zerstörer (neue szene) geht und ein spielverhinderer (studio chemnitz) kommt. - gute nacht
ihr solltet doch froh sein, wenns keiner von beiden wird. warum wünscht ihr euch den Lösch herbei? Der arbeitet seit JAHREN nach der abolut gleichen Masche, seine Inszenierungen und Aussagen sind absolut vorhersehbar.
Und Sorry, "Savin", Bremen, Essen, Schauspielhaus Hamburg.... - Oberliga ist was und vor allem wo ander(e)s.
Haben Sie Krieg und Frieden in Recklinghausen gesehen?
Nein? Dann warten Sie auf die Leipziger Premiere.
450km überwinden.