meldung

Autor und Dramaturg Maximilian Dorner gestorben

Maximilian Dorner 2012 © Richard Huber

21. Februar 2023. Der Autor, Dramaturg, Regisseur und Aktivist Maximilian Dorner ist tot. Wie unter anderem der Bayerische Rundfunk berichtet, starb er im Alter von nur 49 Jahren.

Dorner studierte Dramaturgie an der Bayerischen Theaterakademie. Danach arbeitete er als Regisseur, Literaturlektor und schrieb mehrere Romane. Von 1996 bis 1999 war er Autor der BR-Hörfunksendung "Lyrik nach Wunsch". Von 1998 bis 2001 schrieb Dorner Theaterkritiken für die Zeitung Die Welt. Außerdem inszenierte er im Sommer 2009 Gaetano Donizettis Oper "Der Liebestrank" in der Pasinger Fabrik in München.

Nachdem Dorner 2006 die Diagnose Multiple Sklerose erhalten hatte, veröffentlichte er 2008 das Buch "Mein Dämon ist ein Stubenhocker" über das Leben mit seiner Behinderung. 2019 publizierte er "Steht auf, auch wenn ihr nicht könnt. Behinderung ist Rebellion". Seit 2015 war er Teil der Comedy/Kabarett-Show "Suzie Diamonds & Käptn Wheelchair retten die Nacht". 2019 gründete er das Aktionsbündnis Wheelchairs for future. Außerdem kandidierte er als langjähriges Mitglied von Bündnis 90 / Die Grünen für den Münchner Stadtrat.

Seit 2015 vertrat Dorner im Kulturreferat der Stadt München den Bereich Kunst und Inklusion, seit 2021 leitete er das Referat für "Diversität und Inklusion" der Stadt. In diesen Positionen, aber auch darüber hinaus setzte er sich unermüdlich und nachhaltig für Kulturdialoge auf Augenhöhe ein und dafür, Menschen mit Behinderungen selbst künstlerisch aktiv werden und partizipieren zu lassen. Er hat die Freie Bühne München gestärkt und die inklusive Neuausrichtung der Münchner Kammerspiele begleitet. Außerdem gehörte er zu den Gründungsmitgliedern des Inklusiven Netzwerks Kultur, in dem sich inklusiv arbeitende Menschen und Institutionen der Freien Szene austauschen.

In der Nacht von Freitag auf Samstag ist Max Dorner im Alter von 49 Jahren überraschend im Schlaf gestorben. Wie die Süddeutsche Zeitung schreibt, hinterlässt er seinen Lebensmenschen Serhat, seine Eltern, die Schwester Sally und einen großen Freundeskreis.

(SZ / BR / geka)

mehr meldungen

Kommentar schreiben