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Der Fall um Maxim Billers verbotenen Roman "Esra" kommt auf die Bühne
Rezeptionsdrama eines Romans
7. Februar 2009. Der Fall um Maxim Billers verbotenen Roman "Esra" wird einer Meldung von Spiegel-online zufolge Thema eines Theaterabends. Nach langem Rechtsstreit hatte das Bundesverfassungsgericht den Roman 2007 verboten. Billers Ex-Freundin und deren Mutter sahen sich durch die erkennbare Darstellung in ihren Persönlichkeitsrechten verletzt.
Unter dem Titel Der Fall Esra hat, wie Spiegel-online schreibt, die Hamburger Kampnagelfabrik ein Projekt der Regisseurin Angela Richter angekündigt (allerdings steht auf der Kampnagel-Seite bislang nichts darüber). Das "Rezeptionsdrama eines Romans" als "Polit- und Boulevardstück" soll am 2. April Premiere haben. Angela Richter, die in Hamburg außerdem das Theater Fleetstreet leitet, will der Meldung zufolge ihr Stück unter anderem als Demonstration für unumschränkte literarische Freiheit verstanden wissen, "Kunst muss alles sagen dürfen." Um Rechtsverstöße zu vermeiden, lasse sie sich juristisch beraten.
(sle)
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Und dann – also bitte! –, Kunst hat natürlich nicht alle Freiheiten. Ein Kunstwerk, das vollkommen offen zum Völkermord aufrufen würde, den Holocaust leugnen oder Adolf Hitler verherrlichen würde, müsste man wohl verbieten, künstlerische Freiheit hin oder her. Und auch bei den Persönlichkeitsrechten sollte man es sich nicht zu leicht machen: Wie fände es denn Frau Richter, wenn jemand, der sie intim kennt, Dinge über sie ausplaudern würde, die niemanden etwas angehen? Dass sie z.B. einen extrem unappetitlichen Riss in ihrer linken äußeren Schamlippe hat (hat sie wahrscheinlich nicht, ist nur ein Beispiel)? Oder dass sie bis zu ihrem 8. Lebensjahr eine Bettnässerin war und darunter bis heute leidet (auch das ist voraussichtlich falsch)?
Also: Recht vor Kunst! Und umsichtige Richter, bitte!