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Der Schauspieler Oliver Stern ist verstorben

Ein Vielseitiger

Berlin, 4. Februar 2011: Wie erst jetzt bekannt wurde, ist der Schauspieler Oliver Stern am 1. Februar in Berlin einem Herzinfarkt erlegen, meldet der Standard (4.2.2011).

Stern wurde 1959 in Wien geboren und studierte am Wiener Max-Reinhardt-Seminar; danach war er von 1981 bis 1994 am Schauspielhaus Graz engagiert; daneben trat er ab 1984 bis 1997 und dann wieder von 1997 bis 2000 unter den Direktoren Achim Benning und Claus Peymann am Wiener Burgtheater auf. Parallel dazu spielte er auch in Berlin am Schillertheater an der Schaubühne. Seit 2000 war er zudem Gast am Berliner Ensemble. Hier spielte er 2000 in einer Inszenierung von Achim Freyer den Hamlet, als gleichermaßen bedrohlicher wie zerbrechlicher Clown.

Als Filmschauspieler spielte Stern zum Beispiel in "Malambo" von Milan Dor, in der Fernsehserie Adelheid und ihre Mörder, in Heinrich Breloers Doku-Drama "Speer und er" und zuletzt in Der Knochenmann von Wolfgang Murnberger. Auch an Herbert Fritschs virtuellem Hamlet_X-Projekt war er beteiligt.

(dip)

 

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Kommentare  
Zum Tod von Oliver Stern: das wird man nicht vergessen
Ich habe den Theaterschauspieler Oliver Stern in den vergangenen Jahren leider aus den Augen verloren. Anfang der 90er Jahre aber spielte er am Berliner Schiller Theater, und dort war er - zu einer Zeit, als Katharina Thalbach noch tolle Inszenierungen gelangen - in der "Minna von Barnhelm" ein großartiger Tellheim, an der Seite von Sabine Orleans. Der Clou von Thalbachs Besetzung war es damals, zwei in ihrer "stattlichen" Körperlichkeit eher nicht dem klassischen Ideal entsprechende Schauspieler aufeinandertreffen zu lassen, die dem Stück lustvoll eine sehr handfeste Seite abgewannen. Wie Stern das Häufchen Elend spielte, das sich den Launen seiner nicht sehr zarten Minna fast hilflos ausgesetzt sah - das hatte eine stille und introvertierte Komik, wie sie nicht vielen Komödianten gelingt. Wer ihn damals gesehen hat, der wird ihn nicht vergessen! Danke, Oliver Stern!
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