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Deutscher Bühnenverein prüft Klage gegen Mobilfunkanbieter und Bund
Juristische Schritte geprüft
Köln, 5. Dezember 2010. Nach der Versteigerung der von Theatern genutzten Funkfrequenzen halten sich die Häuser Schadenersatzklagen offen. Wie unter anderen das Hamburger Abendblatt berichtet, würden juristische Schritte gegen Mobilfunkanbieter oder den Bund geprüft, wenn es "hart auf hart" komme, sagte der Chef des Deutschen Bühnenvereins, Rolf Bolwin.
Wie bereits berichtet, hat die Bundesregierung für rund 4,4 Milliarden Euro Funkfrequenzen versteigert, die bislang von Funkmikrofonen genutzt wurden – unter anderem von deutschen Bühnen. Nun müssen sie umrüsten, bleiben aber auf den Kosten sitzen. "Das Geld für diese Anlagen – ob Umrüstung oder Neuanschaffung – ist erst einmal nicht da", sagte Bolwin. Er beziffert die Kosten auf bis zu 300.000 Euro pro Theater. Der Bühnenverein-Direktor sieht den Bund in der Pflicht. Er müsse den größeren Teil der Kosten übernehmen. Bislang habe der Bund lediglich 75 Millionen Euro für 2011 in Aussicht gestellt.
Derzeit würden die Theater nicht einmal von den Mobilfunkanbietern informiert, wann und wo die Frequenzen in Betrieb genommen und damit die drahtlosen Mikrofonanlagen bei Aufführungen gestört oder gar ausfallen werden, sagt Bolwin. Kein Kongress, kein Musical und kein großes Sportereignis kommt ohne die Mikrofonanlagen aus. Dennoch geht Bolwin noch davon aus, "dass wir zu einer für alle befriedigenden Einigung kommen."
(Hamburger Abendblatt / geka)
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Die Idee zu klagen ist richtig.
(Hinweis der Redaktion: Wir hatten die Zahl aus dem Hamburger Abendblatt übernommen. Sie ist jetzt korrigiert, und zwar von 3 Millionen auf 4,4 Milliarden Euro, diesen Auktionserlös gibt die ard-Homepage an (http://www.tagesschau.de/wirtschaft/mobilfunkfrequenzen100.html)
http://www.zeit.de/2011/14/Theater-Funkstoerung
Wenn auch nur die Hälfte von dem wahr ist, dann ist das ein Skandal. Aber so läuft es halt: damit die Unternehmen verdienen, müssen alle anderen draufzahlen. Das nennt sich dann freie Marktwirtschaft. Ich nenne das Protektionismus auf Kosten des Gemeinwohls.