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Die Auswahl der Mülheimer Theatertage 2023

21. März 2023. Die Mülheimer Theatertage "stücke" haben auf einer live gestreamten Pressekonferenz ihre Nominierungen für den 48. Mülheimer Dramatikpreis bekanntgegeben. Das Festival findet in diesem Jahr vom 13. Mai bis 3. Juni statt. Nominiert sind folgende Stücke:

Der Triumph der Waldrebe in Europa
von Clemens J. Setz
Regie: Nick Hartnagel
Schauspiel Stuttgart

Die Katze Eleonore
von Caren Jeß
Regie: Simon Werdelis
Staatsschauspiel Dresden

Sistas!
von Golda Barton / Glossy Pain
Regie: Isabelle Redfern
3. Stock der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz Berlin

Bühnenbeschimpfung
von Sivan Ben Yishai
Regie: Sebastian Nübling
Maxim Gorki Theater Berlin

Angabe der Person
von Elfriede Jelinek
Regie: Jossi Wieler
Deutsches Theater Berlin

Etwas Besseres als den Tod finden wir überall
von Martin Heckmanns
Regie: Friederike Heller
Staatstheater Kassel

Die Kunst der Wunde
von Katja Brunner
Regie: Katrin Plötner
Schauspiel Leipzig

Geht es dir gut?
von René Pollesch und Fabian Hinrichs:
Regie: René Pollesch und Fabian Hinrichs
Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz Berlin

Für den Kinderstücke-Preis sind nominiert:

Lahme Ente, blindes Huhn
von Ulrich Hub
Regie: Ulrich Hub
tjg Theater junge Generation Dresden

Luft nach oben
von Fabienne Dür
Regie: Yeşim Nela Keim Schaub
Stadttheater Gießen

Der Hase in der Vase
von Marc Becker
Regie: Marc Becker
Oldenburgisches Staatstheater

kirschrotGALAXIE
von Anah Filou
Regie: Stephanie Rolser
überzwerg – Theater am Kästnerplatz Saarbrücken

Das Märchen von der kleinen Meerjungfrau
von Roland Schimmelpfennig
Regie: Marcel Kohler
Theater Heidelberg


Der Kritiker:innen-Auswahljury der Mülheimer Theatertage gehören an: Christine Dössel (Süddeutsche Zeitung), Wolfgang Kralicek (Falter, Süddeutsche Zeitung), Stephan Reuter (Basler Zeitung), Christine Wahl (nachtkritik.de, Tagesspiegel, in diesem Jahr Sprecherin des Auswahlgremiums) und Franz Wille (Theater heute).

Die Kinderstücke-Auswahl verantworten Werner Mink (Regisseur), Dora Schneider (Regisseurin, in diesem Jahr Sprecherin des Auswahlgremiums) und Theresia Walser (Dramatikerin).

Die Preisjurys, die während der Mülheimer Theatertage die jeweils mit 15.000 Euro dotierten Auszeichnungen unter den nominierten Erwachsenen- und Kinderstücken vergeben, werden später bekanntgegeben. Die Inszenierung "Geht es dir gut?" von René Pollesch und Fabian Hinrichs kann aus technischen Gründen nicht in Mülheim gezeigt werden und fällt damit für den Wettbewerb um den Mülheimer Dramatikpreis 2023 aus.

(Mülheimer Theatertage "stücke" / chr)

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Kommentare  
Mülheimer Auswahl: Glückwunsch!
Ein großer Glückwunsch an alle Nominierten! Wir freuen uns sehr mit unserem Team rund um "Luft nach oben".
Kleine Korrektur: Fabienne Dür hat nur ein "r" in ihrem Nachnamen, nicht zwei.

(Anm. Redaktion: Liebe Mathilde Lehmann, vielen Dank für den Korrekturhinweis. Das steht im Netz tatsächlich verschiedentlich falsch.)
Mülheimer Auswahl: Ehre dem Autor
Die Stuttgarter Zeitung/Stuttgarter Nachrichten jubeln: "Ehre fürs Schauspiel Stuttgart: 'Der Triumph der Waldrebe in Europa' von Büchnerpreisträger Clemens J. Setz reist zu den renommierten Dramatikertagen Mülheim 2023." Ist das so? Ehrt die Einladung nach Mülheim das Theater oder den Autor? Auf der Homepage der Theatertage heißt es: "Im Rahmen der Mülheimer Theatertage werden hier sieben bis acht Stücke in der wirksamsten Aufführung, meist der Uraufführung, gezeigt." Und weiter: "Im Zentrum stehen in Mülheim die Stücktexte, nicht deren Inszenierung." Wenn ein Stück, wie "Der Triumph der Waldrebe in Europa", (bislang) nur ein Mal inszeniert wurde, bleibt dem Auswahlgremium keine Wahl: Es muss die Uraufführung des gekürten Stücks einladen, die die wirksamste, weil einzige Inszenierung ist. Geehrt aber wird damit, wenn ich die Spielregeln recht verstehe, der Autor, nicht, wie beispielsweise beim Berliner Theatertreffen, die Inszenierung. Das besagt nichts Negatives über diese, aber auch nichts Positives. Es gab, wollte man das neue Stück des Büchnerpreisträgers würdigen, keine Alternative. Das ist, abgesehen von der Lächerlichkeit des Lokalpatriotismus, auch insofern relevant, als die Autorinnen und Autoren im Diskurs über Theater eher zu kurz kommen. Tragen wir also nach: "Ehre für Clemens J. Setz."
Mülheimer Auswahl: Unsterblich wie Mikro-Plastik
Autoren kommen niemals zu kurz. Sie überziehen Theater mit Klagen und gewinnen auch sofort. Sie liegen in den Regalen von Walhall, sind unsterblich wie Mikro-Plastik oder Stammtische, wo der mainstream auch immer nur heult, dass er zu kurz kommt.
Mülheimer Auswahl: "Geht es dir gut?" ermöglichen
Hätte man "Geht es dir gut?" nicht beispielsweise in Duisburg zeigen- und damit eine Teilnahme am Wettbewerb ermöglichen können?
Mülheimer Auswahl: Text vs. Inszenierung
Und warum soll ein Text "aus technischen Gründen" nicht für den Wettbewerb zugelassen werden, wenn doch laut Statuten explizit nicht die Inszenierung im Vordergrund steht? Da hätten sich doch Möglichkeiten finden lassen.
Mülheimer Auswahl: Selbst als szenische Lesung top
Selbst wenn der Hinrichs das als szenische Lesung ohne irgendwas drumrum vorträgt, müsste dieser Text Mülheim immer noch gewinnen können.
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