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Hein-Heckroth-Bühnenbildpreis an Ulrich Rasche
15. März 2023. Der Hein-Heckroth-Bühnenbildpreis 2023 geht an den Berliner Bühnenbildner und Regisseur Ulrich Rasche. Das teilt das Hessische Ministeriums für Wissenschaft und Kunst per Presseaussendung mit, das den mit 10.000 Euro dotierten Preis alle zwei Jahre zusammen mit der Hein-Heckroth-Gesellschaft Gießen vergibt.
Nach den Regeln des Preises wurde Rasche vom vorherigen Preisträger vorgeschlagen, Olaf Altmann (2021). In Altmanns Begründung heißt es: "Ulrich Rasche hat eine vollkommen neue, tiefgründige, intensive und zugleich spektakulär überwältigende Theatersprache erschaffen. Unabdingbar für diese Theatererfindung sind seine Räume, zwingend dem Geschehen auf der Bühne zugeeignet und durch kein anderes Bühnenbild ersetzbar. Diese gewaltigen, in ihrer unerbittlichen Mechanik bedrohlich faszinierenden Maschinen stehen bereits als Kunstwerke für sich selbst und ermöglichen zugleich das die Darsteller zu Höchstleistungen herausfordernde Bühnengeschehen. Nicht zuletzt begeistert die Überzeugungskraft, mit der Ulrich Rasche dem oft allzu routinierten Theaterbetrieb seine technisch und finanziell rahmensprengenden Bühneninstallationen abringt."
Ulrich Rasche, geboren 1969, sammelte nach einem Studium der Kunstgeschichte in Bochum und Berlin erste Theatererfahrungen. 2002 führte er zum ersten Mal Regie ("Betrogen" von Harold Pinter, Sophiensäle, Berlin). Überregionale Bekanntheit erlangte er durch Chortheaterprojekte ("Singing! Immateriell arbeiten", Palast der Republik, Berlin, 2004; "Kirchenlieder", Staatstheater Stuttgart, 2005). Es folgten Inszenierungen unter anderem in Wien, Berlin, Frankfurt, München, Basel und Dresden. Mit seinen maschinengetriebenen Inszenierungen "Die Räuber" (Residenztheater München), "Woyzeck" (Theater Basel) und "Das große Heft" (Staatsschauspiel Dresden) wurde er 2017, 2018 und 2019 jeweils zum Berliner Theatertreffen eingeladen.
Für den mit 5.000 Euro dotierten Hein-Heckroth-Förderpreis, den die Stadt Gießen stiftet, hat Ulrich Rasche die Bühnen- und Kostümbildnerin Stella Lennert ausgewählt, die auch als Videodesignerin arbeitet. Stella Lennert, geboren 1990, studierte Bühnenbild bei Johannes Schütz an der Kunstakademie Düsseldorf und arbeitete bereits in ihrer Studienzeit als Bühnenbildassistentin am Berliner Ensemble. Nach ihrem Diplomabschluss war Lennert fest an den Bühnen der Stadt Köln engagiert, wo sie unter anderem das Bühnenbild zu "Mare Nostrum" an der Oper Köln in der Regie von Valentin Schwarz mitentwickelte.
Der Hein-Heckroth-Bühnenbildpreis und der dazugehörige Förderpreis werden seit 2003 alle zwei Jahre verliehen. Ausgezeichnet werden Bühnenbildnerinnen und Bühnenbildner, die in ihre Arbeiten die Auseinandersetzung mit der bildenden Kunst kreativ einfließen lassen – ganz im Sinn des aus Gießen stammenden Malers, Bühnenbildners und Oscar-Preisträgers Hein Heckroth (1901-1970).
Vorherige Preisträger sind u.a. Katrin Brack, Christoph Schlingensief, Anna Viebrock und Bert Neumann.
(Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst / sd)
Mehr dazu: Förderpreisträgerin Stella Lennert war Fellow an der Akademie für Theater und Digitalität und präsentiert aktuell die Ergebnisse ihrer künstlerischen Forschung im Rahmen eines Showcase der Akademie auf nachtkritik+.
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