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Ist Helene Hegemanns Axolotl Roadkill ein Plagiat?

Untermieter in meinem Kopf

7. Februar 2010. Ist Helene Hegemanns feuilletonauf feuilletonab gefeierter Roman Axolotl Roadkill ein Plagiat? Diesen Vorwurf hat am Freitag der Popkulturblog Die Gefühlskonserve von Deef Pirmasens erhoben und verblüffend ähnliche Passagen und Dialogstücke des Romans der Siebzehnjährigen mit dem Buch "Strobo" des Berliner Blogger Airen nachgewiesen, das im vergangenen Jahr erschien.

Nur 48 Stunden später reagierten der publizierende Ullstein Verlag und die Autorin auf die Vorwürfe. "Natürlich haben wir Helene Hegemann vor Drucklegung ihres Buches gefragt, ob sie Quellen oder Zitate verwendet hat," teilte Siv Bublitz von Ullstein mit. "Sie verwies lediglich auf ein Zitat von David Foster Wallace, für das wir eine Abdruckgenehmigung eingeholt haben. Offenkundig hat sie die Tragweite dieser Frage unterschätzt und ist auf Quellen und Zitate aus dem Netz – wie etwa den Blog von Airen – nicht eingegangen."

"Das, was wir machen, ist eine Summierung aus den Dingen, die wir erleben, lesen, mitkriegen und träumen," erklärte inzwischen Helene Hegemann. "Es gibt da ziemlich viel, was mit meinen Gedanken korrespondiert und sich in mein Gehirn einschreibt, dadurch aber gleichzeitig auch etwas komplett anderes wird. Ich bin nur Untermieter in meinem eigenen Kopf. Airen, von dem ich insgesamt eine Seite, ohne sie groß verändern zu müssen, regelrecht abgeschrieben habe, ist ein großartiger Schriftsteller, dessen Blog im Internet einen Teil der alternativen Lebensweise, über die ich berichten wollte, auf den Punkt gebracht hat (...) Trotzdem habe ich natürlich einen legitimen Anspruch der Leute nicht berücksichtigt, weil mir die juristische Tragweite nicht bewusst und ich, so leid es mir tut, total gedankenlos und egoistisch war."

(sle)

 

 

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Kommentare  
Axolotl Plagiat?: Imageschaden
Mein Gott (...), das stinkt jetzt aber gewaltig. (...) Wie dumm ist das eigentlich... Copy and paste... naja, vielleicht schaffst du es ja tatsächlich noch, es als Kulturleistung postmodernen Samplings zu verkaufen, wie es in der Erklärung ja bereits anklingt. Da traue ich Dir alles zu. Ich hoffe allerdings, der Blogger war kein guter Freund von dir. Aber sei getröstet, Brecht hatte auch so seine Probleme mit Copyright und Ego und so. "Und der Haifisch... der hat Zähne..." und frisst was er kriegen kann, aber wenigstens bekommt der arme Blogger jetzt doch noch einen dicken Scheck. Wirst du schon noch verkraften. Aber der Imageschaden, gerade jetzt wo der Laden wie geschmiert läuft... ach, kriegst du auch noch zurechtgequasselt.
Axolotl Plagiat?: endlich die Roman-Abschaffung
Ein "Roman als Regiearbeit" ist endlich endlich die Abschaffung des Romans. Danke Helene! Nachdem Drama und Prosa gekillt sind, bitte jetzt die Lyrik!
Axolotl Plagiat?: berghainsüchtiger blogger-quark
jeder zweite arbeitslose berghainsüchtige blogger schreibt dengleichen quark. es kam nur drauf an, wer mit subkultur... der bekam einen buchvertrag. aber fotos kann man von keinem von denen mehr machen.
Axolotl Plagiat?: ein Talent mehr oder weniger
schrecklich - das soll ein "schreibtalent" sein???? jede zweite halbwegs pfiffige gymnasiastin könnte einen solchen hippen generations-müll zusammenschreiben! und: täglich im internet in den verschiedensten blogs! naja, auch dieses "talent" wird so schnell verschwinden wie sie aufgetaucht ist, trotz papa hegemann ...
Axolotl Plagiat?: Berliner GymnasiastInnen
@ manfred: einen total verdrogten und verf und amüsierwilligen mann in den besten jahren kannst du in berlin leicht an nen schreibtisch setzen, aber mach das mal mit ner jungen gymnasiastin. da wird’s schon enger. also ist die leistung irgendwie auch größer, finde ich.
Axolotl Plagiat?: Libertinageträume
da haben vater und tochter ja einen ziemlichen joke gebracht. der vater schlüpft in den avatar der tochter, weil ihm als sechzigjährigem intellektuellen würde man die ganzen stories nicht abkaufen. dabei sind es eher leute seines schlages und alters, deren fantasy von plätzen wie dem berghain getriggert wird. da wachen die libertinageträume der altachtundsechziger wieder auf. obwohl ja der hegemann eigentlich ein jungachtundsechtziger war. ein nachgeklappter, der als juniorkid zu den gurus wie krahl aufschaute, bei dem er im auto saß, als es crashte. nun ist er noch mal in die haut des jungen schlüpfen, der er damals war, noch einmal den teenager spielen, der die schillernde, verruchte welt der erwachsenen aufsaugt, die ihm damals entschlüpfte.
Axolotl Plagiat?: selbst denken, dann wird alles gut
früher hätte sie die dinge in ihrer schreibtischschublade verschwinden lassen...weil kein verlag sie genommen hätte...und schon allein der aufwand mit kopieren, versenden, dort vorsprechen viel zu groß gewesen wäre...heute sind die grenzen niedriger und die tagebuchseiten und das sich ausprobieren (dazu gehört auch kopieren, wie in der malerei, durch abmalen, bzw. abschreiben lernt man ja bekanntlich am meisten) erscheint schon auf der bestenliste...und vor n paar jährchen wären sie einfach nirgends aufgetaucht...sie wäre dann wahrscheinlich im literaturstudium oder praktikum abgetaucht und irgendwann als elfriede jelinek wieder aufgetaucht...oder so...oder einfach als intellektuelle dramaturgin irgendwo...denn talent hat sie schon...offensichtlich...zumal mit diesem "eislaufpapi", der sie sicherlich trainiert in intellektueller beziehung (...) aber durch diese heutige hippe, jugendsüchtige und sensationsgierige (ein teenie schreibt ein schlüsselroman!!) medienwelt hat sie gar nicht so richtig die chance, sich zu entwickeln. traurig. wie wenn man äpfel unreif ißt (machen wir ja alle dauernd, discounterware)...
was traurig ist, ist daß der gefühlskonservenroman so untergegangen ist...dieser unterschied im hype...daß wir nur noch auf bestseller und trara reagieren...und auch, daß, je krasser und abgedrehter das ist (jung, heroin, weiblich ist seit christiane f. n größerer kick als männlich, bißchen älter, in berlin hängend) es toller zu geld gemacht werden kann...aber siehe christiane f.: die hängt heute noch an der nadel, all die filme und bücher haben IHR nichts geholfen...zum glück war/ist das von helene dann doch abgeschrieben und nicht selbst erlebt...
also, liebe helene...schreib einfach weiter, versuche selbst zu denken und dich nicht zu früh an der hals der walfische und heuschrecken zu werfen...sei bescheiden und suchend, dann wird alles gut...und plappere nicht sätze altklug nach, die dir irgendwelche kunstfreunde in den mund gelegt haben...drehe sie erst dreimal im gaumen um, bevor du sie rausläßt...worte haben macht...und können viel bewirken, wenn sie selbst gedacht worden sind...jajaja...warholastyle ist überholt..
Axolotl Plagiat?: knallender Neid
oh oh da knallt der neid! und was gestern noch talent war, läßt sich heute hübsch klatschen...
Axolotl Plagiat?: 90er-Sprech
Wenn ich mich an die ein oder andere Veranstaltung in der VB erinnere (das liegt auch jetzt auch schon wieder länger zurück), dann kann ich mich dem Eindruck nicht erwehren, (...) Die Sprache im Buch, die jetzt als Stimme einer Generation gefeiert wird, ist die Sprache der 90er und deshalb schon etwas älter oder eben zeitlos. Neu ist sie nicht, und ich habe auch so meine Bedenken, ob dieses "Generationenbuch" wirklich von der Generation gelesen wird, oder doch nur von den Hochkulturellen rund um den Prenzlauer Berg, ob die nun Rapp oder Pollesch heißen. Helene Hegemann trotzdem alles gute! Dana
Axolotl Plagiat?: Und wie ist das Buch?
@hillary. Sagen Sie mir doch mal, wie fanden Sie das Buch denn jetzt ? Sollte ich es lesen ?
Axolotl Plagiat?: literarische synthetische Partydroge
das buch ist ne synthetische partydroge, wenn sie auf so was stehen, one two three. funktioniert wie die nummern der geklonten casting-bands. die musik ist fertig, es werden nur noch darsteller dafür gesucht. aber warten wir auf hillarys antwort. die sieht das vielleicht anders.
Axolotl Plagiat?: Spot, nicht Spott
Ich glaube, sie wird noch gute Bücher selbst schreiben - jetzt schauen alle mit Spannung auf den ersten echten Roman von ihr. Vielleicht gibt es den sehr bald und Axolotl war ein Gag um den Spot, nicht Spott, auf sie zu richten. Helene, ich glaube an dich! Von dir wird das seit Jahrzehnten ersehnte Berlin-Buch kommen!
Axolotl Plagiat?: Finanzmarkt-Blase
Eine 17-jährige Autorin. Schreibt ein Buch. Sie wird gehyped ohne Ende. Da ist was zu holen. Das können wir ausschlachten. Dann schreibt sie auch noch über Sex und Drogen. Toll. Das nehmen wir. Wo doch der Rest ihrer Generation ins ultra-bürgerliche Schweigen verfällt. Das wird hochgepushed. Spiegelbestsellerliste. Da ist Geld drin. Und dann plötzlich ist sie eben 17. Ist eben eine wahnsinnig begabte junge Frau, ein bißchen naiv, aber eben ganz normal, nur dass man sie eben vorher - ähnlich wie die Finanzmärkte - in Sphären gehandelt hat, die nicht real waren. Ich wünsche Helene Hegemann auf ihrem Weg alles Gute und ein bißchen mehr ganz normales Autorendasein, jenseits des HYPEs!
Axolotl Plagiat?: Hinweis SZ
nun, was soll man sagen? Willi Winkler hat es in der SZ von heute auf den Punkt gebracht:
http://www.sueddeutsche.de/kultur/343/502575/text/
Axolotl Plagiat?: intelligentere Feuchtgebiete
es ging hier nicht um das buch, sondern um den vorwurf des plagiats.
das buch selber fand ich schnell, manchmal pointiert, oft langweilig im aufreißen, manchmal ein wenig fastfood mit doch ein paar erstaunlich guten perlhühnern in der suppe...
ich hätte es aber nieeee gekauft, wenn nicht helene hegemann drauf gestanden hätte, zugegeben, solche popliteratur fand ich normalerweise super abstoßend und etwas zu schnelllebig - und es reichte, wenn man die wichtigen seitchen bei dußmann aufm stühlchen las...aber dies fand ich dann doch erstaunlich...für mich unter der kategorie: etwas intelligentere feuchtgebiete abzulegen...aber: wer weiß, vielleicht sind die intelligenteren perlen jetzt nur die abgekupferten...ich werde die gefühlskonserve doch noch ganz durchlesen, dann sehen wir weiter...
Axolotl Plagiat?: alles Männer
Ich wette wette wette irgendwer, willie winkler, deef etc sind alles männer männer männer.
Axolotl Plagiat?: Rennpferd Musil
@ 13
Kann mich da nur anschließen: Kampagnen und Gehype,
Gebashe und lockender Lorbeer "Theatertreffen": über-
genug. Das alles geht in Richtung "geniales Rennpferd"
(Musil "Der Mann ohne Eigenschaften"), um ein wenig mit Humor, ein eher schnellgeschriebenes mit einem eher langsamer geschriebenen Buch in Verbindung zu
bringen. Aber: Halt! Das sind Bücher - , dies ein
Theaterforum eigentlich, oder ?!!
Axolotl Plagiat?: Dialog im Buchhandel
...hab das Buch heute in der Hand gehalten und mit der Verkäuferin geflirtet: Ob das ein Kinderbuch sei ?
Sie antwortete: Ja, ab zwölf, wenn man seinen ersten Entzug hinter sich hat.
Da habe ich den Kauf erst einmal zurück gestellt. Vielleicht hat es ja schon ein Freund, der es mir leihen kann. - Man will eben nicht auf alles rein fallen. Das Alter macht wählerisch. Trotzdem Dank an Hillary. (Habe letztes Jahr den "Gebrauchten Juden" von Biller gelesen. Hätte ich mir auch sparen können.) Mal schaun. Vielleicht kommt ja noch eine echte Verteidigung dieses Buches.
Axolotl Plagiat?: alles Frauen
Willi Winkler soll ein Mann sein? Na, wenn Sie sich da mal nicht täuschen, Herr Englisch! "Vater, lieber Vater mein, willst Du meine Mutter sein?" Die Gender-Grenzen sind fließend, und natürlich ist Helene Hegemann in Echtigkeit ein dreiköpfiges Wesen aus Carl, Airen und Internet. Alles Frauen übrigens: jede Wette. Die Carl, die Airen, die Internet. Noch Fragen?
Axolotl Plagiat?: dies Land ist eine Drama-Queen
Dieses Land und seine Männer sind eine Drama-Queen!
Axolotl Plagiat?: mein multiples Souterrain
Also als Untermieter in meinem Hirn innen drin bin ich auch eine "Frau" und "schwarz" und "lesbisch" und sogar ein bißchen ein "Mann" und dem zu Folge natürlich auch ein "Kind", ein "Fräulein", ein "alter Sack", eine "Säckin", ein kleiner "Vogel" und natürlich eine "Berliner Schwulette", ein "Prol", ein "Hard Cookie", (schreibt man das so), ein "K...", nein, das sprech ich nicht aus; und wenn ich mein ganzes inneres Ensembel abgehorcht habe, weiß ich auch nicht mehr so genau wer da spricht.
Und danach bin ich einfach ein "ich" und schreibe natürlich nicht von meinem Nachbarn ab. Wozu auch ? Immerhin ist mein Selbst der Hauptmieter des Ganzen, solange meine Schauspieler in mir mich nicht kündigen. - Wer schreibt schon wirklich nur mit seinem Geschlecht ? Hin und wieder will man sich auch von dem erholen. Und was dann kommt, darauf will ich lieber keine Wetten abschließen. Am Ende gewinn ich auch noch. Und dann steh ich da. An wen soll ich den Gewinn nun verteilen ? Und alle streiten sich wieder in mir.
Axolotl Plagiat: kulturpessimistisches Gelaber
Was für ein altes kulturpessimistisches Gelaber. Da denkt man ja, man wäre bei Welt Online. Fehlt nur noch, dass jemand "Armes Deutschland!" postet.
Axolotl Plagiat? Henriette Vogel im Berghain
Komischerweise denke ich gerade an die "Nutte" Henriette Vogel die sich krebskrank in Berlin am "Stolper Loch" von einem berühmten Dichter erschießen ließ, der sich danach noch selbst umbrachte. - Berlin war doch schon immer voll solcher Geschichten. Das kann nicht das Besondere sein. - Stolper Loch/Berghain...gleichviel.
Axolotl Plagiat?: Gegenwelt zu meinem Kind
Gerade schälte sich eine dunkle Erinnerung aus meiner Hirnrinde und meldet sich beim Hauptmieter, mir. Mein/e Expartner/in sprach mit mir in Berlin auf der Straße und redete mein Schicksal klein. Erklärte mir, dass was dem Hegemann gerade passiert sei, das sei hart, nichts gegen meine Situation. Und im Folgenden erzählte sie mir ihre Version von „Helene“ aus erster Hand. Zog von dannen und überließ mir weitere sechs Jahre der Alleinerziehung. – Nun habe ich ein Motiv gefunden dies Buch zu lesen. Gleich morgen werde ich es doch kaufen. Es ist wahrscheinlich eine Art Gegenwelt zu meinem Kind. Es nimmt keine Drogen, trinkt kaum, schlägt sich nur wenig in Clubs durch, (ganz im Gegensatz zu mir, möchte ich fast böse behaupten) und wird wenige Wochen nach dem Abitur ein Auslandsstudium aufnehmen. Ergebnis einer fürsorglichen Erziehung. Wie langweilig. Kein Romanstoff. Oder doch ?
Das entscheide ich nach der Lektüre von Axolotl. – Immerhin: Ich bin mir selber auf die Schliche gekommen, warum mich die „Sache“ interessiert. Soviel muss ich mir zu Gute halten.
Man hat doch immer irgendwie niedrige Motive. Ich hätte mir mehr zu getraut.
Axolotl Plagiat?: Willkommen Jahrhundert des Sampling
Na toll, wer sich alles hier schon wieder tummelt, fehlt nur noch Rosa, aber die übt noch Revolution Now. Willkommen im Jahrhundert des Sampling. Ist doch voll o.k. 100 Seiten muss man erst mal voll kriegen und nach dem Frühstück noch schnell Film und Theater machen. Wer hat denn in der Schule noch nicht abgeschrieben, der werfe den ersten Stein.
Axolotl Plagiat?: Zeit für den Club
dies hier ist kein selbstfindungspsychoesoterikforum und auch kein soziologischer bücherblog. nur zur erinnerung...ohne animositäten. n schönen abend noch. ich geh jetzt in n club.
Kommentare: auf nachtkritik.de gibts keine Provinz
seht nach links:letzte kommentare:nur berlin! auf nk gibts keine provinz, so sehr die das auch wollen.
Axolotl Plagiat: @ hillary
@hillary. ...ach, ich weiß nicht, ob Sie da wirklich recht haben...
Axolotl Plagiat?: Dr. 123 empfiehlt ...
"Ob er, der Dramaturg und Texte-Arrangeur der Berliner Volksbühne, Carl Hegemann, der nie Probleme mit dem Urheberrecht anderer Leute hatte, der Theorieschwadroneur, der seit jeher auf der Bühnen Körpersäfte und anschließend Theoriedarstellung lustig fand, so wie jetzt auch der Roman des Sprösslings auch zwischen megahart und megaverblasen pendelt, ob er ihr solche Stellen hineingeschrieben hat? Das wäre die naive Frage. Die viel näherliegende wäre, ob er oder sonst jemand aus dem Umkreis ihrer Schutzberechtigten denn überhaupt etwas herausgestrichen, von etwas abgeraten hat. Oder ob wir hier einfach nur eine teils zusammengeklaute, teil selbst hervorgebrachte Phantasie lesen, die gar kein Individuum zum Autor hat, sondern das Kulturestablishment selber, das sich so ein Wunderkind vorstellt und einer solchen Phantasie eventuell sogar ein tatsächliches Kind zum Opfer bringt." Mit Dank an Jürgen Kaupe geklaut aus den Print Medien (FAZ von 10.2., d.Red.).
Da muss sich also eine Jugendliche ihr Geld mit Plaudereien aus dem Rückraum der Hegemann-Dramaturgie verdienen und ihr "junges, verkommenes" Leben ausstellen, um endlich als Wunderkind Anerkennung zu finden ? - Ich empfehle eine Vater Kind Therapie zur Selbstfindung ohne Vermarktung. Ganz privat.
Axolotl Plagiat?: @123
...war jedenfalls schön im club...
Axolotl Plagiat?: Wieso nur Berlin?
@31. Wer sagt Ihnen, dass die Axolotl-Kommentare alles aus Berlin stammen? Überregionale Feuilletons werden auch anderswo gelesen.
Kommentare: Berliner Titel
Die Titel der Threads kommen alle aus Berlin
Axolotl Plagiat?: Sampling ist weder schlimm noch neu
ich frag mich nur, warum sie das nicht reinschreibt. also warum schreibt sie nicht über oder unter den absatz: das ist jetzt von dem blogger sowieso. ist ja nicht schlimm. denn dass man zitiert finde ich nicht so wahnsinnig schlimm. ich finde es nur ein bisschen eklig und arrogant, dass dann als ganz große kunst auszuweisen und nicht zu sagen. beim foster wallace hat sie's gesagt. beim blogger, der "nur" in einem kleinen kunstverlag veröffentlicht hat nicht. angeblich findet sie das buch ja so toll, deshalb hat sie's abgeschrieben oder vielleicht sogar gesampelt, keine ahnung (aber bei samples stehen doch auch immer alle drauf, die damit was zu tun haben und die kriegen dann auch geld), dann müsste sie doch dem ganz eng verbunden sein und das erwähnen und ihm "tantiemen" zahlen.
nebenbei textmontagen sind ja nicht neu, wenn ich an moby dick etc. denke. das gibts doch die ganze zeit und heiner müller hat sich die grundlagen seiner stücke immer aus der antike geholt und das auch nicht geleugnet und das waren dann doch trotzdem großartige "gesampelte" texte. das jetzt als die kunstform der 00er Jahre zu deklarieren ist doch albern. wie diese ganzen 00er jahre und die sucht danach jetzt schon zu sehen, was dieses jahrzehnt eigentlich ausgemacht hat. ich finde dass das gerade sehr kursiert: wie mache ich mich selbst und meine zeit zur legende. das gibts anscheinend von rtl als realitydoku und im feuilleton in form von supercoolen wunderkindern.
Axolotl Plagiat?: "regiemäßiges" Herangehen lächerlich
@hillary. ...der club ist ja vielleicht die Alternative zur Lektüre...und man muss sich ja nicht gleich total fertig machen und gegenseitig erschießen. Wenn jeder in Berlin, der eine schlimme Mutter oder Vater hatte gleich ein Buch drüber schriebe, bevor er sich aufs Dach stellt, dann hätte die Feuerwehr was zu tun...da gehe ich auch lieber aus und tanze ein wenig, mal was Echtes erleben, so als Ausgleich für eine "miese Kindheit". -- Nein, mal ernsthaft: Natürlich kann H.H. klauen wo Sie will, nur Sie muss es kenntlich machen und den Urhebern auch dafür zahlen. Und ganz ernsthaft: Schöner ist es natürlich, wenn ein Mensch ein vollkommen originäres Buch schreibt. Sozusagen einzigartig. Dieses "regiemäßige" herangehen ist doch läppisch, vor allem vor diesem familiären Hintergrund. Schade. - werde gleich ein paar Seiten im Dussmann lesen. Aber kaufen tu ich es nach dem FAZ Artikel auf keinen Fall.
Axolotl Plagiat?: wenn Frau Hegemann älter wird
oh, da wären wir uns ja fast bei dussmann übern weg gelaufen...obwohl der auch immer bestsellerhitmäßiger wird.muß wahrscheinlich inzwischen ebenfalls mehr ums überleben kämpfen..habe mir charlottes gainsbourg's neue platte angehört..auch so ein familiengeschichtshintergrundsverarbeitungsfall..die dame hat sich aber inzwischen schön emanzipiert...jaja..wenn frau hegemann älter wird, wird doch zu hoffen sein..und darum geht es doch im leben: um hoffnung..immer wieder..und immer wieder von neuem..und nicht aufgeben, wenn einen alle angreifen und erschießen wollen..und sich auf keinen fall selbst erschießen oder gar erschießen lassen..
Axolotl Roadkill Plagiat?: Man macht sich Sorgen
@35. Ehrlich gesagt, Sie haben Recht. Man fängt an sich Sorgen zu machen. Was ist da wohl wirklich passiert ? Und hoffentlich steckt das Helene Hegemann gut weg. Das wäre ihr zu wünschen.
Axolotl Roadkill Plagiat?: ihr Roman?
"Noch immer wird das "regiemäßige Herangehen" von Helene Hegemann an ihren Roman Axolotl Roadkill diskutiert..."
An ihren Roman ? Da wäre ich mir seit heute nicht mehr so sicher, liebe Redaktion.
Axolotl: performatives Ereignis ungeklärter Urheberschaft
Helene Hegemann tradiert die Auffassungen ihres Vaters und jene, des ihn und sie umgebenden Kulturmilieus. Die Methodik des Regietheaters den Theaterautor nur noch als Anlass, aber nicht mehr als Urheber eines Abends zu begreifen, wird auf den Roman umgelegt. Der Roman wird somit zu einem performativen Ereignis mit ungeklärter Urheberschaft, aber eindeutiger Nutznießerin. Die Sprache des Romans wird von dem Individuum der Autorin weitgehend abgekoppelt. Sie sampelt ihre Sprache und Inhalte, legt danach ihren eigenen Sound, ihre eigenen Zusammenhänge darüber und erklärt sich hierüber zur Besitzerin des Werkes. Helene Hegemann entwickelt somit einen Art Baukasten für die eigenen Texte. Die Komposition der Zusammenfügung und der dabei neue entstehende Klang sind die eigentliche Leistung. Die Autorin selber eine Art gut vernetzte Untermieterin im Internet, der Literatur und allen anderen denkbaren Quellen. Das Haus der Literatur wird vom Souterrain her ausgehöhlt. Die Untermieter übernehmen allmählich das Gebäude. Eine unfeindliche, und dennoch eventuell nachhaltige Übernahme, mit der zugleich ein neues Ranking etabliert wird. Urheber mit weniger illustren Biographien werden zu Zulieferern degradiert. Der eigene Name, die Herkunft zum Katalysator für die Neukreation plagiierter Inhalte. Zurück bleibt das dreiste Lebensgefühl, es am Ende doch selber und besser gemacht zu haben. Ein Prinzip, welches auf Verdrängung beruht und nicht auf der Entwicklung eines eigenen Werkes, dass sich nur mit einem selber identifizieren kann. Also nicht nur, wie ehemals, ein Zeitalter der Reproduzierbarkeit von Kunstwerken, sondern ihrer freien Unzucht unter einander ohne wirklich allein verantwortliche Künstler. Kunstwerke, deren Aura letztendlich vom Grad ihrer Besprechung leben. Eine Art Untote, die sich im ständigen Zustand der Reanimation aufhalten und in sich in keinem eigenen Ort, keiner Heimat mehr finden in der ihr Autor zu Hause sei. Gesaugtes, aber nicht Verinnerlichtes. Etwas, das man durch seinen namenlosen Schlauch zieht, um damit Geld zu verdienen. Kunst, die sich letztendlich in immer neuen Aggregatszuständen auch mit geringem Zutun durch entsprechende Software und Mannpower oder Frauenpower permanent selber reproduzieren könnte. Kunst, die den Künstler und den sich dahinter befindenden Menschen langfristig abschafft, seine Originalität, seine Aura. Vielleicht etwas Menschenverachtendes. Sicherlich aber etwas, das den Atem von Autoren dem Nebel des Spekulativen überlässt.
Axolotl: wegen Beleidigungsverdacht zensiert
Die Redaktion hat diesen Kommentar wegen Verdachtes auf Beleidigung gelöscht.
Axolotl: Definitionshoheit
@39. Aber es bedarf doch überhaupt keiner Beleidigungen. Der Literaturbetrieb zeigt seine Muskeln und nominiert H.H. trotz aller Kritik. Da zeigt sich, wer die Definitionshoheit hat.
Axolotl: ein Selbtsraub?
"Da beraube ich total schonungslos meine Freunde, Filmemacher, andere Autoren und auch mich selbst. Ich versuche deren Fragestellungen weiterzuführen und mir selbst zu erschließen."
Erstaunlich ist, wie hier eine Autorin zugibt sich sogar selber zu berauben. Die Behauptung des Raubbaues an dem eigenen "Ich", um fortzukommen, könnte auch eine Arabeske sein, die auf die Aneignung fremden Eigentums mit Einwillgung zielt. Wenn ich mich selber plündere sinkt die Schwelle zum Diebstahl gegenüber anderen und Sie H.H. könnte meinen: Die sollen sich mir erst einmal ebenbürtig zeigen und sich auch fröhlich plündern lassen. - Aber wie hat sich H.H. eigentlich selber beraubt ? Was hat Sie sich genommen, dass ihr nicht zustände ? Diese Erklärung bleibt uns die Autorin schuldig. Die Erklärung darüber, wie der Charakter einer "Diebin" funktioniert, die ja offensichtlich sogar auf Opfer trifft, die sich gegen Vereinbarungen gerne ausrauben lassen. Räuber und Beraubte pflegen eine Art symbiotische Erotik, die in diesem Fall beide voran bringt. Ein guter Deal !? Und die Blase der Artikel wächst mittlerweile über die Zahl von vierhundert. Ein ungemeiner oder vielleicht auch ein "gemeiner" Erfolg.
Axolotl: süß
@Redaktion. Selbtsraub. Süß. Ich liebe solche Fehler. Ehrlich.
Axolotl: der Geltungsdrang
@123
Was wollen Sie H.H nun wirklich unterstellen. Ich werde nicht schlau aus Ihren Thesen. Alles abgekartet? Das kann und will ich nicht glauben. Ich vermute hier eher einen fehlgeleiteten Geltungsdrang, verursacht durch das Fehlen moralisch integerer Vorbilder. Klingt blöd, ist aber nicht abwegig. Die Hemmschwelle für die Ausnutzung von frei verfügbarem Wissen im Internet liegt bei Null. Allerdings traue ich H.H. genügend Intelligenz zu, das zu erkennen. Sollte sich H.H. letztendlich als der größte Fake des Kulturbetriebs erweisen, würde mich das doch sehr enttäuschen. Aber wer hat dann wirklich Pech gehabt?
Axolotl: wem ist das nicht schon mal passiert
Lieber Stefan !

Ich unterstelle Helene Hegemann gar nichts. Sie ist eine junge Frau. Wem ist das nicht schon mal passiert?

Jedoch nicht jeder Synergieeffekt ist gut für Künstler.

Letztendlich ist Sie eine „Leidensgenossin“.

Möge Ihre Verstrickung produktiv bleiben.

Am Ende aber sollte immer ein originäres Werk stehen, dass man mit nichts und niemanden verwechseln kann. Diese Identität ist der Ausweiß für alle guten Künstler.

Könnten wir uns darauf einigen ?
Axolotl: Beigeschmack
@123
Auf jeden Fall. Ich finde ja auch, dass man hier seitens des nun beleidigten Feuilleton ein Exempel statuieren will. Bleibt zu hoffen, dass H.H. das überstehen kann und einem weiteren Roman, Film oder Theaterstück nachliefert. Allerdings wird immer der Beigeschmack bleiben, dass sie ihre Popularität dadurch erreicht hat, dass ihr alle Türen schon offen standen, die andere erst mühsam einrennen müssen und dass sie dies, auf Grund jugendlichen Naivität, auf dem Rücken anderer versucht hat.
Axolotl: Gedankenexperiment mit Bill
"Ein kleines Gedankenexperiment zur Einstimmung: Der Schriftsteller William S. Burroughs sitzt in seinem Hotelzimmer in Tanger, Marokko. Vielleicht liegt er auch, das wäre bequemer, bei all den Drogen, die er in sich reingefressen hat. Es sind die späten Fünfziger. Burroughs gehört zu den Stars der aufstrebenden Beat-Literatur, es wäre also gut, mal wieder was zu schreiben, zumal irgendwer die Miete zahlen muss.

Wenn man nur nicht so breit wäre. Überall liegen Manuskriptseiten herum. Keine Ahnung, wo die Story aufhört, wo sie anfängt. Und was da drin steht? Fragen Sie jemanden, der nicht sein Kleinhirn mit Tequila und Opiaten geflutet hat.

Eines Tages kommen die Schriftstellerfreunde Allen Ginsberg und Jack Kerouac vorbei. In Burroughs Zimmer sieht es mittlerweile aus wie in einer gestürmten Stasi-Zentrale anno 1990. Überall Papier, Seitenfetzen, Ideenschnipsel. "Wow!", sagen die beiden Autoren, raffen die Entwürfe zusammen. "Da steckt ein großes Werk drin, Bill! Aber bevor wir den ganzen Kram zusammensetzen, ihn 'Naked Lunch' nennen und damit Literaturgeschichte schreiben, müssten wir mal kurz die Copyrights klären. William? Hallo? Hörst du überhaupt zu?"

"Naked Lunch", diese verwegene Drogen- und Wahnsinnsgeschichte, wäre nicht erschienen, wenn ein Verlag sich in Urheberrechtsdebatten verzettelt hätte."

Ein kleines Gedankenexperiment: Ein aufgeweckter Prol lässt sich nicht mit Drogen und Geld abfüllen und verfasst einen Roman, der den Nüchternen zu ihrem recht nach Gleichstellung verhilft.
Axolotl: clever, ich zieh den Hut
also!!!
ich zieh vor helene den hut, eine clevere methode, das buch ihres kollegen airen zu pushen. alle regen sich auf, die telefone und die kasse kingelt und der neid und die wut derer wächst, die glauben doch viel schlauer zusein. das diese strategie dermassen gut funktioniert, hätte am ende keiner gedacht, jeder entlarvt jeden und nur einer lacht. grossartig und weiter so!!!!!
Axolotl: Burroughs eigener Gast
@123
warum schreiben Sie nicht gleich ein kleines Essay zu dem Thema. Ihre Thesen belustigen mich sehr. Der Fehler liegt nur darin, das Burroughs tatsächlich zu Gast in seinem Gehirn war und nicht im Hirn anderer. Die Beat-Literaten haben sich natürlich gegenseitig befruchtet und zum Schreiben angeregt. Keiner hatte etwas dagegen, das der andere etwas davon in seiner Literatur benutzte. Das kann man schwer auf den jetzigen Fall beziehen, da die Internet-Community viel anonymer ist und sich nicht als Einheit begreift. Egoshooter überall.
Axolotl: Gönnen wir ihr den Erfolg
@Stefan. Sie haben recht. Aber noch seltsamer finde ich, wenn Hegemann Vorgehen mit dem von Brecht verglichen wird. Immerhin bezog er sich ja auf Stoffe, die in der Theaterwelt soweit allgemein bekannt waren. Seine Methode wurde für die Meissten nach außen sofort sichtbar. Dies war bei H.H. nicht der Fall. - Aber was soll´s. Gönnen wir Ihr doch den Erfolg. - Ich habe lediglich eine andere Auffassung davon, wie Werk und Autor zu einander stehen sollten. Das ist alles.
Axolotl: Talent nicht tot quatschen
mein gott - das mädel ist 17!!! man kann ein talent auch totquatschen - jetzt wartet doch erstmal ab, ob sie nicht eine eintagsfliege ist!!! (...) p.s.: würde eigentlich jemand über das buch sprechen, wenn die autorin 10 jahre älter wäre???
Axolotl: Kunstferne hier im Forum
hans bauer!!
wie recht sie haben - lass die jugend machen und geh in dich und überleg, wie du selbst mit 17 warst. ich sag nur sex pistols - the great rock'n roll swindle. die diskussion hat mit helene hier nix zutun. eitelkeit und dummheit beherrschen hier das forum - von leben und wirklicher kunst soweit entfernt wie guido westerwelle von aufrichtiger und glaubhafter politik. also glaubt, was ihr wollt, solange es den kopf und die herzen bewegt ist nix verloren!!!
Axolotl: An den kunstnahen derwisch
Spitzenklasse Herr oder Frau derwisch: "eitelkeit und dummheit beherrschen hier das forum - von leben und wirklicher kunst soweit entfernt wie guido westerwelle von aufrichtiger und glaubhafter politik." Ei gugge mol do. Aber sie wissen Bescheid, ja?
Wo sind denn die Dummheit und die Eitelkeit?
Es geht doch im Gegenteil zur Zeit recht zivilisiert zu. Es gibt sogar Teilnehmer, die Gründe geltend machen, anders als Herrschaften wie Sie, die einfach mal so was rausplautzen.
Wir versuchen nämlich gerade den Autor_innen des Forums nahezubringen, dass man auch begründet sprechen kann. Und dann kommen Sie ...
Gruß
nikolaus merck
Axolotl: stets Gefahr der Eingemeindung
@52. Man muss nur mal den Quark lesen, den Heine in der Welt schreibt. Da werden Heerscharen von alten Männern und Pfaffen konstruiert, um das Buch zu verteidigen. Das kommt mir schon spanisch, wenn nicht sogar dumm vor. Immer wieder läuft man mit jedem Kommentar Gefahr, einfach eingemeindet zu werden in diese PR. Ich werde ab jetzt zu dem Lurch schweigen und mich den tageslichtauglichen Wesen zuwenden.
Axolotl: höre zu, bin lernwillig
gut zitiert nikolaus!!
was wollen sie mir sagen, sprechen sie deutsch mit mir. ich bin nicht zivilisiert, was das auch immer sein mag. ich war früher punk und jetzt blogge ich seit 15 jahren alles ab! mein 17 jähriger sohn fand das buch öde - und ich glaub ihm das. die diskussion darum versteht er sowenig wie ich. aber ich höre immer gerne zu und bin lernwillig.
Axolotl: uneinleuchtender Wirbel
Weiterhin allerhöchstens irritiert!

Leuchtet mir in der Tat nicht ein: der Wirbel um dieses Buch.
Ist dabei doch sogar nebensächlich, ob das gut geschrieben ist oder nicht ganz so gut, und den Begriff "Intelligenz" kann ich in diesem Zusammenhang auch nicht mehr hören ...: Hat ja nichts damit zu schaffen, wie intelligent jemand ist, wenn sein/ihr Vorgehen nicht so recht integer wäre, aber: Dafür überblicke ich den Gegenstand zu schlecht: Wird das gerichtsnotorisch, oder gehen die beiden Hauptpersonen Hand in Hand durch Berlin??
Interessiert mich auch nicht sonderlich, es sei denn der Fokus läge eindeutig auf diesen Piratenparteifragen, denn so unflankiert kommt das alles ja auch nicht daher.

Ich bin schlichtweg allerhöchstens irritiert weiterhin, dazu auf nachtkritik de. diesen Thread zu finden, selbst wenn anderenorts schon Dramatisierungen am MGT ersonnen werden, da ich gerade das Angenehme auf nachtkritik de. finde, daß es hier so breit angelegt und dennoch sehr übersichtlich ums Theater geht: Plagiatsgeschichten, Verletzung von Persönlichkeitsrechten, Urheberrechtsstreitigkeiten mit allerlei Erben von Erben gibt es zuhauf, intelligent geschriebene Bücher gibt es zuhauf, auch von irgendwie nicht theaterfremden Personen verfasst: Wieso als "Axolotl Roadkill"??
War ja zum Teil an anderer Stelle schon desöfteren die Rede von einer Zuwenigberücksichtigung neuerer Dramatik im Stadttheaterbetrieb: Wieso also keine Threads aufmachen zu neuen Stücken, z.B. den jeweiligen Monatsstücken in TH oder TdZ oder einem eigenen nachtkritik de.-Monatsstück: Solche Threads könnten sich mit neuen Aufführungen ebensolcher Stücke immer wieder beleben, verjüngen ... .
"Zum Parteitag Bananen" oder "Herrenbestatter": Warum nicht das statt der Diskussionen zu einem Roman oder "Geradenichtmehrroman". In HH gab es mal einen Theaterversuch, und eine andere Frage habe ich auch nicht an das Buch von Frau Hegemann: "Bühne oder Tonne"??
Axolotl: Basta
ich möchte die nachtkritk bitten dieses forum oder diesen thread ,wie auch immer-zu schliessen.basta
Axolotl: Laienkriminologie
@Redaktion.

Das ist interessant. Der Kommentar:

„letzte Sache Kleist“

konnte also nur zwei Stunden überleben. Dann wurde er gestrichen.

Warum ? Wer setzt Sie da so unter Druck ?

Dann versuchen wir es einmal so...

(...)


(Anmerkungen der Redaktion: Ihre Überlegungen über die Zusammenhänge von Kleist und Helene Hegemann in allen Ehren. Trotzdem möchten wir sie nicht veröffentlichen, da sie die von uns für angemessen gehaltenen Grenzen der Debatte überschreiten und eine Laienkriminologie betreiben, deren Positionen wir weder teilen, noch für richtig halten, dass dererlei anonym gepostet wird. Bitte haben Sie Verständnis. Freundliche Grüsse, Esther Slevogt)
Axolotl: mit Brecht gesprochen
@ derwisch
Sie haben in gewisser Weise recht, was interessiert eigentlich alte Säcke ein Buch einer 17jährigen, das sie sicher nicht für 70jährige geschrieben hat. Wo sind denn eigentlich die Zielgruppen? Wahrscheinlich schon im Internet, nur nicht auf dieser Seite. Werde meine Neffen Fragen, ob er das Buch schon gelesen hat. Aus dieser Richtung sollte Kritik oder Anerkennung kommen, nicht aus dem satten nach immer neuem gierenden Literaturbetrieb. Die Kritiker sind selbst dran Schuld, das sie jetzt zurückrudern müssen.
@ nikolaus merck
Was soll die Aufregung? Da habe ich schon ganz andere Sachen hier gelesen, die eher zum Einschreiten angebracht gewesen wären. Aber vielleicht fehlt auch einfach eine klare Stellungnahme von Nachtkritik zu diesem Thema, oder?
@ 123
Ich halte es auch eher mit Brecht: Nehm jeder sich heraus, was er grad braucht! Ich selber hab mir was herausgenommen. Übrigens geklaut von der SZ-Seite. Viel Spaß weiterhin im Tageslicht.
Axolotl: Marktmechanismen des Kulturbetriebes
@Arkadij. "Ich bin schlichtweg allerhöchstens irritiert weiterhin, dazu auf nachtkritik de. diesen Thread zu finden,..." - Och, ich finde das ganz gut. An diesem Beispiel kann man eine Menge über die Marktmechanismen des Kulturbetriebes lernen. Ich habe ja schon viel erlebt. Beispielsweise das mich der angefeindete Leiter der Öffentlichkeitsabteilung des DT vor etlichen Jahren ansprach und mir vor der Generalprobe mitteilte: Er kenne meine Kritik zur Uraufführung schon. Die er allerhöchst selbst bei einem ehemaligen Studenten seines Studienganges für eine Berliner Zeitschrift bestellt hat, ein übler Veriss, aber diese PR Maschine um H.H. herum ist noch erschreckender.

Da handelt man also am Tag zuvor, wahrscheinlich noch am morgen zuvor mit dem Autor A. einen Vertrag aus, der ihn zum Schweigen zwingt, gibt ihm ein Handgeld, und schon am Abend tritt H.H. bei H.S. in der ARD auf, wo zuvor wie selbstverständlich der Autor A. mit Lachgas verhöhnt und zum Joghurt gemacht wird, und gibt dort ein weiteres Gespräch zum Besten, in dem man sich durch Unkenntniss des eigenen Textes zur Autorin qualifiziert. Derweil sitzt Autor A. mit anderen Journalisten in der Wohnung eines befreundeten Bloggers und schaut sich geschockt dieses Machwerk der Öffentlich Rechtlichen an. Dann winken H.H. und H.S. auch noch ihrem gemeinsamen Freund Rene zu, direkt in die Kamera hinein, und eventuell läuft dann demnächst eine Dramatisierung des Lurches im Prater vom Freund eingerichtet, der ja so eine Art Türöffner für die H.S. Show ist, wie man schon bei der Hitlerine Tismer wahrscheinlich erleben konnte, die in selber Show auftrat. Wenn das nicht eine geschliffene Aktion der Cosa Nostra war, wer hätte sie sonst erfinden können ?

Nachts sorgt man eventuell noch dafür, das ungeliebte Kommentare in Blogs wieder gestrichen werden ("letzte sache kleist") und die PR Maschine läuft wie geölt.

Und das Hörbuch von B.M. ist auch schon fertig und wird von H.S. fröhlich in die Kamera gehalten. Ich empfehle eine Verfilmung von Herrn Edel noch in diesem Sommer.

Doch, doch, dies ist schon ein bemerkenswerter Vorgang. Basta.

Schade, dass sich Autor A. nicht dazu entschließen konnte seine Zustimmung für die im Nachhinein vom Verlag U. eingeholten Rechte, zu verweigern. Dann hätten wir nämlich in Kürze erleben können, wieviel von diesem Buch noch bliebe, wenn es auf Texte und Motive von Autor A. verzichten müsste.

Übrigens Herr A., sie meinen H.H. hätte ihnen nichts angetan, die ja vorgibt sie zu verehren. Ich meine doch. Sie schaute leicht gestört schweigend zu, wie man sie vor laufender Kamera verhöhnte und fand dann auch in ihrem Gespräch mit H.S. kein Wort, dass sie hätte vor diesem Übergriff in Schutz nehmen können.
Axolotl: ein Verschwörungstheoretiker
ich lach mich tot. 123 ist verschwörungstheoretiker!
Axolotl: ein Gruß vom User
Liebe Esther Slevogt, ich war ja nur irritiert, weil der Kommentar erst erschien und dann zurück genommen wurde. Weder noch, würde ich sagen. Weder bin ich ein Laienkriminologe noch ein Profi in diesem Bereich. Ich bin hier lediglich ein User. Der sich seine Gedanken macht. Und eben Schwierigkeiten damit hat sich Kleist als Mörder vorzustellen. Aber ich nehme den Vorgang an und sende hiermit die freundlichen Grüße ganz zart an Sie zurück.
Axolot: nicht schuld
@ 123: für jede uraufführung von dir gibt es schon vorher einen verriss. daran ist aber nicht die cosa nostra schuld. wer also dann? ... mangelnde begabung?
Axolotl: das einzig Harte an der ganzen Geschichte
@luzie


123 ist nicht verschwörungstheoretiker sondern realist, das ist das einzig harte an der ganzen geschichte
Axolotl: relativ nüchterne Betrachtung von außen
sie haben recht...dies ist zwar keine verschwörung, aber es gibt doch zusammenhänge, dort im berliner prenzlauer berg, der auf kunstinteressierten freundschaften und verbindungen basiert, aus denen dieser erste film und ein theaterstück und jetzt auch die vermarktung des buches inklusive hörbuch, lesungen etc entstanden sind..dies passiert oft in unserer branche, (und auch in anderen, vielleicht verdeckter), in diesem falle ist es aber besonders prekär, weil die künstler im hintergrund meist älter, erfahrener und reifer sind und ihr einfluß da auch stärke rist..und die junge frau, die davor steht und ihr buch hochhält viel beeinflussbarer und auch dankbarer ist, alle tipps und ideen anzunehmen,..das gibt diesen geschmack von vetternwirtschaft...und jemand wie dieser blogger und autor a., der wirklich authentisch war in seinem schreiben, der kommt erst vor, als jemand ihn benutzt und behauptet, selbst authentisch zu sein...dabei ist doch alles eine - oft sogar unterbewußte - marktstrategie dieser volksbühnen, ballhaus ost, hau, mgt, schaubühnenkünstler.. die sich bedienen und dabei auch - man darf es nicht vergessen!!! - ne menge GELD verdienen, obwohl sie doch angeblich links und intellektuell gut aufgeklärt und doch so offen sind...- dies ist nicht aus neid geschrieben, falls mir das jemand mal wieder unterstellen will, nein, nur aus einer, relativ nüchteren, betrachtung von außen...
Axolotl: das Unterbewußtsein des Kulturbetriebs
@Luzie Englisch. Schön Sie kennen zu lernen. Tut mir leid, ich bin kein Verschwörungstheoretiker, ich bin lediglich ein Beobachter der Szene. Und ich glaube auch nicht, dass all diese Vorgänge bewußt geplant werden, sie sind mittlerweile auf eine verlässliche Art in das Unterbewußtsein des Kulturbetriebes eingegangen. Auch sind meine Verisse, die ich mir zuzog nicht vorprogrammiert gewesen, jedoch in einem Fall wohlorganisiert. Darüber hinaus nannte man mich auch mal einen "Glücksfall" und es gab auch schöne Kritiken. So ist das Künstlerleben eben. Ich komm gut damit klar. Wie geht es Ihnen denn so?
Axolotl: die vorgefertigten Spurbahnen der Väter
@123
aber die Volksbühne wird es damit auch nicht weiter bringen als eben dieses harald schmidt niveau. eben nette unterhaltung. vielleicht ist das die lehre aus der geschichte "was machen die kinder der VB?" sie leben in den vorgefertigten spurbahnen ihrer väter, anstatt sich dagegen zu stemmen und etwas neues zu entwickeln. solange es zur LEITKULTUR gehört ein eigenständiges Selbst am Plagiat und am Remix zu entwickeln, solange werden wir den Chor des Opernchefes an der VB hören: FALLET AUF, FALLET AUF, es ruft das FEUILLETON.
Axolotl: in der Selbstverwirklichungsfalle
was du an airen authentisch nennst, ist doch gerade das was auf den markt geworfen wird. sein eigenes leben, seine eigenen gefühle, den eigenen drogenkonsum. deine kritik bleibt so sehr hinter jeder linken reflexion zurück. airen hat die drogen genommen, die er nehmen sollte, er hat die sexualität gehabt die er haben sollte, ist ins berghain gegangen und war immer noch nicht interessant genug, sich rentabel auf den markt werfen zu können. obwohl ihm seine männliche subjektivität ihm dort einen vorteil verschafft hätte, und alle junkiebücher der welt ihm was anderes versprochen hatten. sein gehorsam hat sich nicht ausgezahlt. wie bei tausend anderen auch nicht. er ist voll in die selbstverwirklichungsfalle getappt, an der du hier ganz reaktionär festhältst. die verlierer sichtbar zu machen, dazu könnte der vorfall dienen.
Axolotl: freche Mitte-Prosa mit etwas Volksbühnenpose
Ich schlage vor, den Roman mal zu lesen, zwanzig Seiten reichen. Das ist gut geschrieben, aber es haut mich nicht vom Hocker. Ob erlebt oder nicht, freche Mitte-Prosa mit ein bißchen Volksbühnenpose.
(...)


(Anmerkung der Redaktion: Verehrter Leser, wenn Sie sagen, dass Sie Zeuge der Töchterförderung durch den Vater geworden sind, dann können wir Ihr Zeugnis dennoch solange nicht veröffentlichen, wie Sie nicht mit Ihrem Klarnamen dafür einstehen. Wir bitten um Verständnis. Freundliche Grüsse, Esther Slevogt)
Axolotl: Lurchi Straßentod im Hügelwäldchen
Hallo, ich möchte hier ein bisschen Werbung in eigener Sache machen. Ich habe im Mühlstein-Verlag vorgestern das Buch "Lurchi Straßentod" herausgebracht. Obwohl ich erst 15 bin, ist es die Talentprobe eines Schriftstellers mit großer Zukunft. Es handelt von den Erfahrungen eines jungen Menschen im Moloch Berlin, sehr wichtig sind dabei die sehr authentischen Schilderungen aus dem Club Hügelwäldchen, der in der ganzen Welt für seine Zügellosiglkeit berühmt ist. Da ich mit 15 noch nicht in den Club hineinkomme (erst 80jährige haben Zutritt), habe ich die entsprechenden Passagen aus dem Buch "Axolotl Roadkill" einer erfahrenen Autorin zusammengesampelt. Ich habe sie übrigens nicht davon informiert, da das Urheberrecht eine veraltete Scheiße ist, ihre Gedanken sind auch meine, alles andere wäre blödes Originalitäts-Getue. "Lurchi Straßentod" ist das lesenswerteste Buch seit vielen Jahren, denn es ist auch eine gnadenlose Abrechnung mit dem Internet, das ich zu diesem Zweck ausgeschlachtet habe. Es blutet jetzt noch. Übrigens: Mein Buch ist, wie die Kritiker von der FAZ bald bemerken werden, besser als das Buch der älteren und erfahrenen Kollegin, denn ich habe mehr literarisches Gespür: Ich habe meine Zuflucht nicht in billiger Sekundär-Authentizität gesucht, sondern eine genuine Tertiär-Authentizität geschaffen.
Zum guten Schluss ein Ausschnitt aus dem Werbetext des Mühlsteinverlags: "Radikal, klug, aufwühlend – Der schonungslose Blick eines Säuglings auf unsere neurotische Wirklichkeit. 'Schreckliche Leben sind der größte Glücksfall', schreibt der 7jährige Schnulli in sein Tagebuch. Seit dem Tod seines Vaters lebt er in Berlin, und als 'pseudo-belastungsgestörtes' Problemkind durchläuft er nach 'Jahren der Lurchistarre' gerade eine extrem negative Entwicklung. Dem erst fünfzehnjährigen Horst Hegenbarth ist ein sprachmächtiges, kluges Debüt über einen Zustand gelungen, in dem Traum, Alptraum und salamanderharte Realität nicht mehr voneinander zu unterscheiden sind."
Axolotl: auf verächtliche Weise zum Brötchen gemacht
@67. Ich kann Ihnen nicht recht folgen: Wo habe ich im Zusammenhang mit Airen das Wort "authentisch" benutzt ? Linke Reflexion meide ich, seit ich begriffen habe, dass ich als "begabtes Arbeiterkind" eine Belegexemplar für bestimmte politische Bewegungen werden sollte. An der von Ihnen beschriebenen Selbstverwirklichungsfalle halte ich keineswegs fest. Dem Wort "reaktionär" habe ich mich völlig entfremdet. Über Airen möchte ich nicht urteilen. Wohl aber weiß ich wovon Sie reden. Sie skizzieren da eine gewisse Mustergültigkeit an Herrn Airen, die mir bekannt ist. - Wie Herr Airen dort in der ARD auf verächtliche Weise zum Brötchen gemacht wurde, stellte ich dar. Deshalb ist er für mich noch kein Verlierer. Ihn als Verlierer zu kennzeichnen ist nur eine Sichtweise. Verloren hat er erst, wenn er sich selber aufgibt.
Schön wäre gewesen, er hätte seine Rechte nicht einfach so hergegeben. Aber auch dies ist seine Entscheidung, die ich zu respektieren habe.
Axolotl: unbedingt FR lesen
"Gebt ihr den Preis!" Von Axel Lottel in der FR. Unbedingt lesen, vielleicht. Seltsam, wie Herr Lottel da in die Arbeit der Jury vorab einzugreifen versucht, auf die Kritikerkaste schimpft, und sich selber, nach dem Urteil, nicht zu ihr zählt.
Axolotl: der neue feudale Mainstream
widerlich, bei harald schmidt zu sitzen, der sich mit seiner publicity ins theater einkauft. dieses antitalent, der sein format bei letterman geklaut hat, der und pollesch und das vip töchterchen, dazu a-promi schlingensief mit heidenreich bei beckmann, diese ganze schweinsbratenfraktion, das ist der neue feudale mainstream. ekelhaft.
Axolotl: erlebt oder nicht?
@leser.

Es ist doch völlig idiotisch Helene Hegemann mangelnde Lebenserfahrung zu unterstellen. "...erlebt oder nicht..."

Haben Sie sich mal gefragt: Warum Ihr die Vorlage gefiel ?

Nach allem was ich hörte, hatte und hat Frau Hegemann schon entscheidende Lebenserfahrungen gemacht.

Ich kann nur den Kopf schütteln. Fast täglich unterrichte ich junge Frauen. Und es wäre eine Schande, sie nicht ernst zu nehmen in ihren Lebenserfahrungen. Was auch für junge Männer gilt.

Nur wenn Frau Hegemann meint sich selber berauben zu können, befindet sie sich wohl in einem Zustand permanenter Selbstwahrnehmung und Beobachtung, und dafür gibt es tragische Gründe, die sicherlich nicht freiwillig zu einer frechen Mitte-Prosa führten.

(Frage an die Redaktion: Esther.S. ...sind Sie heute vielleicht etwas zu vorsichtig ?)
Axolotl: augenöffnende Posse
@ 123

Ich persönlich empfinde Ihre Stellungnahmen hier im Thread als wohltuend realistisch und der Sache angemessen, und Sie haben durchaus auch damit Recht, wie ich es weitergehend auffasse, daß dieser Thread etwas Exemplarisches über einen
weiteren Gehype-Fall zutage treten läßt: Ich denke, daß das alles auch hinreichend kaltschnäuzig vor sich geht, so daß sich mein Mitempfinden mit einem um Einiges jüngeren Menschenwesen an dieser Stelle in deutlichen Grenzen hält.
Ich habe ab Montag Urlaub -und werde nach Halle und Chemnitz reisen, Centraltheaterbesuch vermutlich vorprogrammiert, aber auch das angesprochene "Zum Parteitag Bananen" läuft dann gerade in Chemnitz, wenn ich da bin: vielleicht bekomme ich
eine Karte-, "Axolotl Roadkill" habe ich mir nur in einem bestimmten Fall "verschrieben": wenn ich es irgendwie für nen Euro als "Mängelexemplar" finde (mit diesen berühmten Stempelspuren), solange kann ich ganz sicher "warten". So stelle ich mir auch eine Signierstunde nach einer Lesung vor:
H.H. unterschreibt dann garnicht, sondern stempelt "Mängelexemplar" da rein, mein letztes Wort in dieser Angelegenheit: .. post scriptum: Reiben Sie sich bloß nicht zu sehr an diesem
Gegenstand auf; mein Onkel hat mir, als er noch lebte, auch so manche augenöffnende Posse aus dem Kulturbetrieb berichtet:
Wenn sich Konzertpianisten an einer Hochschule für eine Professur bewerben, und dann kommt der Präsi auf Sie zu und sagt Ihnen: "Ich fand Sie auch am besten, aber der Platz war schon vergeben ..." - und dazu reisen an die 50 Pianisten aus aller Herren Länder an !! "Cosa Nostra", "Casa Nostra": egal: Wenn es wirklich diese "Verschwörer" gibt, ich denke nicht, daß Sie eine Theoretikerin von derlei Unsinn sind, dann hilft ihnen nichts so sehr wie gerade der Vertrieb von derlei Theorien: also, immer wieder Pierre Besuchow !!
Axolotl: Entschuldigung
Ich möchte mich hiermit offiziell bei Helene Hegemann entschuldigen.

Wie ich gerade dem „Spiegel“ in einem Kiosk in den Vorstädten flüchtig entnehmen konnte:

HELENE HEGEMANN IST HALBGÖTTIN.

Grausam zwar, aber nicht böse.

Ihr Kinder und Heranwachsenden der Stadt Berlin, wo immer ihr der Halbgöttin begegnet, überreicht ihr eure Manuskripte und lasst sie gegen ein paar Groschen von ihr veredeln.

Denn ihr steht es zu.

Wir verneigen uns vor Helen Hegemann. Ich bitte um eine Schweigeminute für den neuen Star am Himmel der deutschen Literatur.


(Lieber 123,
wenn ich es richtig verstehe, zitieren Sie hier das, was ein Autor des "Spiegels" über Helene Hegemann schreibt. Wie wäre es also, wenn Sie Ihren Spott in diesem Fall nicht über Helene Hegemann, sondern – wenn überhaupt – über denjenigen ausgießen, der ihr den Ihrer Meinung nach zweifelhaften Titel verliehen hat. Das gebietet die Fairness. Schließlich hat Hegemann sich doch nicht selbst als "Halbgöttin" bezeichnet und ist nun wirklich nicht für alles verantwortlich zu machen, was Journalisten über sie zusammendichten.
Bitte wählen Sie die Adressaten Ihrer Bissigkeit doch etwas bedachter aus.
Mit freundlichem Gruß,
Anne Peter / Redaktion)
Axolotl: Vorsicht beim Wurf mit fauligen Äpfeln
@ 123 also hüte dich davor, noch einmal berühmt werden zu wollen. wie du es zu "glücksfall"-zeiten eine viertelstunde warst. der pfad, den du damals betreten hast, um im spiegel einmal als "halbgöttin " zu reüssieren, ist vielleicht ein fauler, fader, stinkender. und zwar nicht erst, seit du helene hegemanns pfad mit fauligen äpfeln beschmeißt. vielleicht spuckt dich der kulturbetrieb einmal auf den gleichen pfad wieder aus, und dann hast du die eigene faulige soße im gesicht.
Axolotl: für Lektüre gerüstet
Liebe Anne Peter, wahrscheinlich haben Sie Recht... aber Sie hat sich dort auch wie Eine Halbgöttin am weißen Tischtuch ablichten lassen... wie gesagt "flüchtig"...

Ich hab des Buch noch nicht in Gänze gelesen, aber denke allmählich bin ich für die komplette Lektüre gerüstet. Wahrscheinlich muss man langsam anfangen Buch und Autorin vor diesem Hype zu schützen.

Können wir uns darauf einigen.

Liebe Luzie, die Virtelstunde ha recht lange gedauert, von daher kenne ich alle Arten von Gerüchen aus dem Betrieb....
Axolotl: eigentliche Frage: ist es ein gutes Buch?
...das ist doch immer dasselbe was das Ressentiment kennzeichnet derer, die sich gegenüber den jungen Küken brüskieren: Ich war auch einmal jemand ich hatte auch meine 1/4 h und nun hast Du sie, auch wenn sie Dir gar nicht zu steht. Ich finde das so dermassen durchschaubar die ganze Zeit. Ich hoffe Falk Richter schreibt darüber sein neues Stück, sonst mach ich es.
Was sich hier in der ganzen HH Diskussion lesen lässt ist der Sekundärliteratur-Markt, der nicht in der Lage ist Räume zu öffnen und Kunst zu betrachten, sondern Irrwege erzeugt, indem er seine Verstricktheit mit den Phantasmen der Anerkennung bloslegt.
Pfui Pfui Pfui

Und dann kommt die eigentliche Frage: ist das ein gutes Buch ? Ist sie eine gute Autorin ? Und : was haben wir eigentlich immer wieder von diesen Texten, in denen Verfall und Sterben als Faszinorium gezeigt wird und nicht als Weg den man auf sich nehmen muss ? Was soll immer wieder dieses beschissene Koketieren (...) mit den Untergangsszenarien und Abgründen? Das interessante an diesem Airen Blogger ist doch, dass er sagt er ist SAUFROH da wieder rausgekommen zu sein ?
Wer braucht das Berghain bitteschön um seine eigene Identität aufzumöbeln ? (...) Warum auch nicht, aber warum immer wieder zeigen, dass man noch nicht mehr Dringlichkeit besitzt als eine Line Ketamin zu ziehen ? (und dann peinlicherweise noch darauf zu verweisen was eigentlich Ketamin ist (...))
In Haiti verrecken tausende 17 Jährige und in Deutschland gibt man den Deutschen Buchpreis einem Mädchen, die eine gefakte Geschichte erzählt über einen Club, indem man halt Leute sieht wie sie sich in den Arsch ficken. Was ist besonderes an diesem Buch?
Axolotl: mit einer unabhängigen Haltung lesen
Liebe Luzie, ich bin auch heute noch jemand. Ich brauche dazu keine Hype, kein Berghain und keine Linie und schon gar nicht die von ihnen so beschworene Viertel Stunde. - Schreiben Sie ihr Stück, oder bestellen es bei Herrn Richter. Hoffentlich wird es ein gutes Stück. - Derweil verlasse ich die vom Hype erzeugten Irrwege und schaffe mir Voraussetzungen, dies Buch mit einer unabhängigen Haltung zu lesen. Dazu muss ich aber erst einmal die nächste Auflage abwarten, in der die Stellen gekennzeichnet werden, die von Airen herrühren. Und zunächst muss ich natürlich die ursprüngliche Vorlage zur Kenntnis nehmen. Vielleicht kann ich mir ja dann erklären, warum eine fast volljährige Frau sich das Leben eines bisexuellen Mannes aneignen muss, um eine Figur wie Mifti zu schaffen ? Warum Sie eventuelle eigene Abgründe derart kostümieren muss ? Und vielleicht erkenne ich dann den besonderen Kern dieses Romans.
Axolotl Roadkill: Medientrittbrettfahrerei
auf kultiversum hat übrigens eine gewisse Nicola Schwarzmaier den "selbstversuch" unternommen, ob sie auf facebook freundin von Helene Hegemann werden kann. es gelingt ihr. Zitat: "Muss ich mich schlecht fühlen, meinen privaten Account, in dem auch ich unvorteilhafte Fotos habe, mich mit meinen Freunden unterhalte und oft online bin, für eine Recherche zu missbrauchen? Ja, tatsächlich, ich fühle mich schlecht. Fühle mich wie ein Eindringling in eine Welt, zu der ich keinen Zugang haben sollte." aber sie schreibt es trotzdem, weil sie ja mit Helene Hegemann quote machen will. sie tut so, als sei es aufklärung über facebook und übers internet und wie leicht das alles ist. aber sie nutzt den namen Helene Hegemann. sie probiert es nicht mit Christoph Schlingensief. nicht mit René Pollesch. sie muss es mit Helene Hegemann machen. ich kann diesen kommentar nicht auf kultiversum abgeben, weil ich mich da nicht registrieren will und auch nie werde, aber, entschuldigen sie vielmals, frau Schwarzmaier, sie sollten sich nicht schlecht fühlen. sie sollten diesen eintrag löschen, denn das ist widerlich. ekelhafteste medientrittbrettfahrerei. ich muss kotzen.
Axolotl Roadkill: Hättest du geschwiegen …
ach, und kultiversum-tröte Wengierek muss natürlich in seiner so genannten kolumne auch 100000000mal breitgetretenes zum fall Hegemann wiederholen und würzt mit ein paar lustigen feuilleton-wörtlis wie "dubioses Frühchen" oder "Papa Carl, einem unserer kulturtheoretischen Großschlawiner". ich kotze noch weiter. respekt, echt respekt vor allen, die in dieser debatte ihr maul gehalten haben. das ekligste ist doch, dass jeder glaubt, er habe in dieser debatte was beizutragen. mit verlaub, herr Wengierek, sie nicht! hättest du geschwiegen, wärst du ein philosoph geblieben. (…)
Axolotl Roadkill: die Spiegel-Boheme
Diese Debatte ist wichtig. Sie muss außerhalb des Hypes geführt werden, um glaubwürdig zu sein. Helene Hegemann ist in Ihren Absichten genauso ernst zu nehmen, wie Ihre Produzenten und diejenigen, die Sie besprechen. Sie handelt mit voller Absicht. Und Sie verdrängt Ihren Diebstahl durch Zurschaustellung nach Vorne, um Ihre Tat zu verschleiern. Im Spiegel wird Sie sogar Teil einer Auffassung, die latent mit Klassenstandpunkten von oben hausieren geht und wo die Boheme als eigene Klasse Mensch behandelt wird, der nur vermeintliche Halbgötter angehören dürfen, weil sie die richtige Stimme haben und wissen was "cool" ist. Ein anderer Sound, andere Stimme werden ihrem Klang nach, nicht ihrem Vermögen, Talent und Begabung nach abgeurteilt und dem Souterän der Gesellschaft zugeordnet. Diese Haltung ist so überhohlt, langweilig und rückständig, wie jeder Versuch eine "Revolution" von unten anzufachen. Einfach erbärmlich, diese restaurativen Winkelzüge.
Axolotl: vernebelt
das problem ist doch, daß du und diese nicola denken, sie hätten öffentlichkeit. das geht auch zusammen mit 123 als verschwörungstheoretiker. airen aus dem land, aus dem nie ein olympiasieger kommt, steht plötzlich in der öffentlichkeit. das vernebelt euch gerade die sinne, und ihr glaubt, euer dahinsiechendes nerdtum, wäre wie für kinder eine schnitzeljagd plötzlich der kriminalfall des jahrhunderts.
Axolotl Roadkill: Turmbau zu Babel
Die Realität des "Realen"

Zwar beschreibt Helene Hegemann keine Realität, dafür schafft sie aber eine, und die ist viel schauriger, als alles, was die Autorin selber heraufzubeschwören vermag.
Mit dem völlig empfindungslosen Roman, der zunächst als "echt", dann als "unecht" gefeiert wurde, bringt sie den Literaturbetrieb dazu, sich kurzerhand sein eigenes Grab in den Himmel zu graben, in Form eines gewaltigen Turmes zu Babel, an dessen Ende offenbar nur eines steht: der Verlust der Tragfähigkeit von Sprache...(?)
Axolotl: nie endendes Spektakel
Nun ist es soweit. Nun wissen wir, wo der Theaterturm zu Babel gebaut werden soll. Am Thalia in Hamburg kann man der Versuchung nicht widerstehen: Lux aeterna Axolotl.

Hoffentlich ist Pollesch mit im Boot ! Damit das Spektakel auch nie enden mag.
Axolotl: so isses?
Der Kaiser ist nackt.
Axolotl: solcherart Diagnosen
das witzige ist ja, daß du KIND sicher mitte 40 bist, und du dich wie deine altersgenossen im märchen, hüten solltest vor solcherart diagnosen.
Axolotl: wie sich meine Gegenwart anfühlt
ach super, weil, das alles aktuell ist. Theater ist aktuell und Bücher, das ist alles aktuell, jetzig, das brauch ich auch. Ich will wissen wann ich gelebt habe, ich brauch auch Daten, wo ich auch dabei war, was meine Generation ist und so. Ich war im Berghein, ja ( und das war auch oft toll und auch schlimm) ich geh gern in die Volksbühne ( wo es auch toll und manchmal schlimm ist) und ins Kino. Ich bin dabei und wenn mich einer fragt, wie sich meine Gegenwart denn anfühlt und was so los ist in meiner Zeit, dann sag ich: lest das Buch, von dem hab ihr sicher schon gehört. So entsteht Gemeinsamkeit und was das wichtigste ist, ein tolles Zeitgefühl, das ich mit einer Menge anderer teilen kann. Du kannst ein Gespräch anfangen in Osnabrück, hast du das Buch gelesen? und es wird dir geantwortet ja, und du weißt, du kannst dich einen ganzen Abend lang unterhalten, das hilft und nicht nur einmal!
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