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Protestdemonstration am Welttheatertag in Wuppertal
Soli-Masse
Wuppertal, 28. März 2010. Am gestrigen Samstag war Welttheatertag. Er wurde 1961 durch das Internationale Theater Institut (ITI) gegründet und in diesem Jahr von den deutschsprachigen Theatern mit einer Solidaritäts-Demonstration für das von Schließung bedrohte Wuppertaler Schauspielhaus begangen, veranstaltet von der Intendantengruppe im Deutschen Bühnenverein (Vorsitzender: Holk Freytag).
Das bunte Programm wurde an sechs Spielstätten von mehr als 50 Theatern bestritten, die Ausschnitte aus Inszenierungen ihrer Häuser, Lesungen, Videobotschaften und anderes zeigten. Circa 5000 Menschen sollen es gewesen sein, die zwischen dem Wuppertaler Schauspielhaus und der Oper eine Menschenkette bildeten. Einem Vertreter der Stadt wurden außerdem Listen mit insgesamt rund 36 000 Protestunterschriften überreicht. Auch in anderen deutschen Städten drohen den Theatern massive Etatkürzungen, die zum Teil die Schließung der Häuser bedeuten würden.
(wuppertaler-buehnen.de / ape)
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es waren immerhin 59 theater dieses landes da,haben zum teil riesige wege auf sich genommen.
kann nicht ganz erkennen wo dabei die heuchelei ist.
Dutzen Sie mich bitte nicht, Sie kennen mich doch gar nicht, auch scheint Ihr IQ nicht hoch genug für soviel Selbstbewusstsein, und verschonen Sie mich bitte mit weiteren Details Ihrer offensichtlichen Inkompetenz in dieser Frage.
ist ja immer wieder interessant, wie manche schreiber hier meinen, die einzig richtige einstellung, die wahrheit und somit das meinungsmonopol gepachtet zu haben. über die art und weise der argumentation verliere ich hier nicht viel worte. nur soviel. wären die theater, so eindimensional, haßerfüllt, ignorant und unwissend,wie unsere liebe rosa l., dann wäre dem theater in der tat nicht mehr zu helfen. solange es aber nicht so ist, habe ich hoffnung. und die zeigte sich auch bei einer gemeinsamen demonstration.
Und was das TV angeht, das ist doch inzwischen auch nicht mehr ganz unabhängig - siehe das ZDF und die Brender-Debatte. The revolution will not be televised.
niemand kann das irgendwie wegwischen, schon gar nicht wer wirklich selbst dabei war (ich habe bei den o.g. werten forumsteilnehmern da so meine zweifel). das war dann eine ureigene wuppertaler angelegenheit und hat mit der eitelkeit von irgendwelchen externen apo-opis und intendantengruppen-freaks überhaupt nichts mehr zu tun. und das von aussen ohne eigene anschauung so derartig zu schmähen ist wirklich nicht angebracht. nicht-wuppertaler, haltet euch mit kritik an dieser theaterdemo einfach mal zurück. entspannt euch und lasst die leute doch ruhig tausendfach dem theater in ihrer stadt den rücken stärken, wenn sie das für richtig halten. oder geht euch soviel theaterbegeisterung etwa gegen den strich, weil ihr das theater an und für sich permanent masochistisch lustvoll in frage stellen wollt? dann seid ihr ja in der gesellschaftlichen bedeutungslosigkeit dieses forums zum glück bestens aufgehoben - und auch isoliert, denn ausser den theaterfutzis liest euern quark sowieso keiner. und wenn die theaterfutzis irgendwann streichungsbedingt von der bildfläche verschwunden sind, habt auch ihr kein publikum mehr für eure neurotischen selbstentblößungen. (...)
dass das nicht mit brutalstmöglicher gewalt vonstatten geht unterscheidet künstler möglicherweise von bänkern.
es hat übrigens keineswegs nur die demonstration gegeben wie hier einige aussergewöhnlich schlechtinformierte ausdauernd behaupten.
es haben an verschiedenen spielorten der stadt wuppertal 59 theater ausschnitte aus stücken, opern oder choreographien gezeigt.
die theater haben also sehr wohl mit ihrer kunst versucht zu demonstrieren.
das mag einigen manischen besserwissern die diese beiträge sicher alle gesehen haben und deshalb ihre qualität genau beurteilen können (offensichtlich wussten sie nicht mal von der existenz dieser aufführungen) zuwenig sein. nix als heisse luft ist aber noch viel weniger.
wer hindert denn hier irgendjemanden am ausprobieren anderer protestformen. - bitte nur zu, bin ausgesprochen neugierig.
bisschen mehr traute könnte uns vielleicht nicht schaden. freut mich sehr!
Kann mich diesem Dank nur anschließen!
@ 23
Glückwunsch! Das mag ein Anfang sein!!
@ Alle
Es gilt, das alles wachsam zu verfolgen, auf daß nicht
aus Wuppertal dann doch noch jenes irgendwo
erwähnte Feigenblatt werde: Ich sage nur Dessau-
Roßlau et al.
Es ist sinnlos, den Kritikern der Wuppertaler Veranstaltung pauschal die Theaterliebe absprechen zu wollen:
Es gibt zahlreiche Wuppertal-Linien, die mittlerweile fast schon wieder zur Synopse anstehen; ehrlich,
vielen Einwänden ist schlichtweg jahrzehntelanger
Kampf und auch Krampf anzumerken: es ist zynisch, über diese Hinwegzugehen: "Protestformen II" muß noch geschrieben werden, ... gelebt, denke ich!!
Und vor diesem Hintergrund muss man sich dann vielleicht auch die Frage stellen, warum dieser Wuppertal-Protest eigentlich so wenig Nachhall in den Medien gefunden hat. Ist das politisch gewollt? Oder hatte die ganze Aktion möglicherweise doch nicht genug Durchlagskraft? Wurde die politische Dringlichkeit nicht deutlich genug gemacht?
Nein, ist es nicht. Gerade von Ulrich Matthes hätte ich vielmehr erwartet. Ich verabscheue sentimentales Kunstgeschwafel. Es interessiert mich nicht, wo welcher Schauspieler das erste Mal auf die Bühne trat. Noch weniger will ich wissen, was für eine Art Leben Rohde dem Theater zu verdienen hat. Schon allein diese Krise in Zusammenhang zu bringen mit seiner eigenen Karriere, um sich dann betroffen zu zeigen, ist für mein Gefühl frustrierend. Wenn Rohde und Matthes gemeinsam angekündigt hätten, dass sie vor haben demnächst die Wuppertaler Bühne mit einer aktuellen Inszenierung zu bespielen, zu ortsüblichen Tarifen, dann hätten sie sich meinen Respekt erworben. Wenn sie eine Idee zur Rekapitalisierung und Umstrukturierung vorgetragen hätten, ja dann !!! Aber so ? Nein. Auf dem Parkett drück ich mir kein Tränchen ab.
Und mich interessiert noch weniger, was 1 2 3 nicht interessiert, unterhalb des übergeordneten Interesses der Rettung des Wuppertaler Schauspiels, dem Rhode und Matthes wahrscheinlich viel mehr genützt haben, als Ihre Kommentare, Herr oder Frau 1 2 3, bei aller Sympathie für Ihre theoretische Radikalität.
Bühnenverein: "Rohde und Matthes zum Appell !" ???
Liebe susi, offen gestanden, ich sehe jetzt für die Herren Rohde und Matthes nicht sonderlich das Gehorchen gegenüber "Mechanismen der Öffentlichkeitsarbeit" und bin da an der Seite von Kommentatorin § 33, die sehr wohl einen treffenden Grund für den Auftritt der Personen (!) Rohde und Matthes angibt: und warum auch nicht das ansonsten eher theaterferne Publikum auf diese Weise anregen, ua. über Film-Schauspieler nachzudenken. Wo kommen die denn her, diese ganzen SchauspielerInnen, Schauspieler ?? Wodurch wurden Sie angeregt ? Wer weiß, vielleicht durch "Kleine Haie"
gegen Ende der 80er, vielleicht durch "Die Spielwütigen" heute oder durch kostenlose Privatstunden bei "123": Warum das gegeneinander
ausspielen ?? Oder als "sentimental" brandmarken ... !
Stadttheater spielen da aber gewiß keine untergeordnete Rolle, Ihre Sichtbarkeit im öffentlichen Raum (Litfaß läßt grüßen), Schauspielschulen ... .
Warum eine Pflicht mehr für Rohde und Matthes als
für "123" oder irgendeine andere Schauspielerin ?
Warum ist "123" nicht zu ortsüblichen Tarifen in der
Inszenierung X von Regisseur Y, der ihr gewiß unfehlbar bekannt und "zu Händen" wäre, oder ?, selbst in Erscheinung getreten ?, richtig auch dieser Einwand: weil Ihre Argumente gegen die Veranstaltung schon weiter !! gingen als bis zu dem Rohde- und Matthesaufhängern, darin verstehe ich "123" auch nicht ganz, obschon das Argument freilich gehen könnte "Wenn schon da in Wuppertal, dann anders ...", nur ist das nun einmal so gelaufen und war -susi spricht nicht umsonst von Mechanismen- ähnlich zu erwarten, Hans Hamburger hat das doch vor der Veranstaltung schon hinreichend deutlich vorausentworfen, ist aber da hingefahren !! - Öffentlichkeitswirksam und das, was uns so gefällt und/oder bereichert- das sind doch andere Schuhpaare mitunter- ??
"123" meinte zu Arkadij Horbowsky seinerzeit, als er aus Leipzig schrieb, daß er doch besser gesagt hätte: "Ja, ich komme aus Wuppertal ... !"
Freilich, vieles, was "123" schreibt, sehe ich ähnlich:
Warum die Frage der Dramaturgin von "Im Pelz": "Sind
Sie aus Wuppertal ?" (... "Was geht Sie das denn sonst an ... ?")
Derlei Fragen verärgern mich schon auch, allerdings gab der Tonfall der Dramaturgin keineswegs die Reinversion an Ignoranz her, mehr etwas von der Hilflosigkeit, von der die meisten von uns allen hier -aber freilich auch anderswo- nicht frei sind, und wenn "man" in Kiel von Theaterliebhabern und Theaterliebhaberinnen sogar noch erstauntes "Hab ich garnicht gelesen, was ist in Wuppertal ...?" vernimmt, so geht das in ebendiese Richtung, nur noch einen Schritt weiter -und der Tonfall ist dann nicht mehr ganz so uneindeutig zudem.
Deswegen forcierte Arkadij ja auch -bei der Idioterne-Veranstaltung in Leipzig- das "Wuppertal-Thema" und erstand im Laufe der Vorstellung, also quasi im Stück "Idioten", ein Stückskript von der Inszenierung für das Zahlungsmittel "Wuppertal braucht Schauspiel"- Anstecker. Dankenswerterweise spielten die Leipziger Schauspieler mit: Frau Blomeier, die nachfragte "Was ist das ?" zB., Frau Sandeh, die dann den Anstecker den Abend über trug !!
Susi: Reden halten bis Schluß ist ?
Was soll Ihrer Meinung nach passieren, was ist geboten, was wäre wünschenswert, und was hat Ihr
Seminar dazu erbracht ??
Und: Glauben Sie wirklich, daß Herr Rohde und Herr Matthes ernsthaft dazu verdonnert wurden oder sich gesondert dazu bewogen sehen mußten, dort in Wuppertal das Wort zu ergreifen ?
Glauben Sie ehrlich, daß es denen einerseits um einen PR-Auftritt zu schaffen war, daß andererseits der Mechanismus auch so beschaffen ist, daß die Leute darauf hereinfallen und dann Engagement dort ausmachen, wo lediglich der Geschäftssinn regiert ??
ansonsten wünsche ich den theatern in nrw viel glück beim überleben. sie sind der einzige grund für mich überhaupt nach wuppertal, oberhausen, essen oder moers zu fahren.
Deshalb war ich so froh über den gesunden Menschenverstand u.a. von Rosalie oder Theaterfan. Wieso kommen Sie denn nicht-trotz aller Intelligenz- auf die einfache Erklärung, warum Matthes und Rhode (neben Eitelkeit oder PR ) sich so für Wuppertal eingesetzt haben und dabei soviel über sich geredet haben? Ich meine, Rhode fand es wichtig, mitzuteilen, dass sein Initiationserlebnis am kleinen, Wuppertaler Stadttheater, also in der tiefen Provinz war, und Matthes wollte rüberbringen, dass auch ein solcher Theaterstar wie er, mal ganz klein in der Provinz, am Krefelder Stadttheater angefangen hat-und beide ausdrücken, dass dies auch ein gewichtige Argumente für den Erhalt der dichten Theaterlandschaft sind. Nicht mehr und nicht weniger. Genauso wie andere Redner darauf verwiesen haben, dass es eventuell ohne das Wuppertaler Schauspielhaus keine solche Pina Bausch gegeben hätte. Deshalb kann ich das Genörgel nicht nachvollziehen.Zumal es erste Erfolge diesbezüglich gibt.
In Sachsens streiken gerade die Lehrer, die arbeiten wohl seit Jahren stark verkürzt - und beklagen nicht zuletzt, dass sie an mehreren Schulen arbeiten müssen. Die Landesregierung hatte dieser Tage eine Viertagewoche angeboten, und die Bindung an nur eine Schule, einen Arbeitsplatz. Dann könne man zur Abwechslung auch mal ein paar neue Lehrer einstellen. Aber die Lehrer mauern. Man will, man "muss" voll arbeiten. Andererseits ist man vielleicht nicht "wichtig" genug. Und hat vielleicht nur 1.000 Euro mehr als H4.
In Holland nimmt man das etwas gelassener. Und hat dafür ein paar Kinder mehr. Und etwas mehr Freude.
Diemal habe ich zu danken. Ich glaub auch, es ging um die Ermöglichung von zukünftigen Theatererlebnissen oder Theateranfängen, für Andere, in W. oder anderswo, also um Empathie und nicht Egoismus.
Ich hab mich übrigens sehr gefreut über den kleinen 10-minütigen Beitrag im ZDF-Theaterkanal. Und ich würde Ulrich Khuons Aussage voll unterstützen, dass man Soziales und Kulturelles nicht gegeneinander ausspielen darf. Manchmal kommt mir das aber leider so vor, auch hier in den threads. Dass die politisch Bewegten, mutmaßlich Anhänger der LINKEN, mit künstlerischen Argumenten nichts anfangen können und umgekehrt. Da brauchts mehr Vernetzung, auch über diesen Wuppertal-Protesttag hinaus. Das ist natürlich nicht einfach und auch nicht mit einem Fingerschnipsen zu bewältigen. Aber man muss meines Erachtens wieder mehr darauf hinarbeiten. Und zu dem Zweck darf man doch wohl noch ein paar Fragen stellen, oder etwa nicht?
Matthes ist der erste Superstar.
Wie man die Welt anschaut, so schaut sie zurück. Wenn Sie nur im Ausschließungsprinzip denken können und/oder wollen (Bürgerliche gegen "Proletarier" - sind denn nicht alle Menschen politische Bürger?!), dann arbeiten Sie meines Erachtens doch gerade gegen die Möglichkeit der Solidarisierung an. Und wenn ich Ihre Begriffskonstruktion der "Gleichschaltung der Theaterästhetik" schon lese, dann muss ich beinahe lachen vor soviel Naivität. Denn das ist ja nun wirklich völlig aus dem Kontext gerissen, wir leben nicht mehr in der Weimarer Republik und es steht auch keine Gleichschaltung der Medien durch die Nazi-Herrschaft bevor. Ein solcherart verzerrtes Denken hilft doch nun wirklich niemandem weiter, oder?
Ist es denn der Solidarität förderlich, dass Sie jetzt die kleinen Theater gegen die großen ausspielen wollen? Es geht um die Theaterkunst insgesamt und damit um die Solidarität zwischen allen deutschen Theatern. Solidarität muss meines Erachtens nicht immer etwas mit Geld zu tun haben.
aha...all diese aufgeblasenen mainstreamnamen sind also das sogenannnte richtige theater, das allein nur zählr..und all die anderen bemühungen von menschne ein theater für ihre stadt zu kreiieren also vereinsmeierei,..soso...sie verkennen da den mut und die kraft, die theatermenschen in der sogenannten provinz für ihre zuschauer aufbringen, es kostet mut von berlin, hh oder münchen in so eine kleine stadt zu ziehen , dort zu LEBEN und zu arbeiten,mit menschen, die eben kein großstadttheater gewöhnt sind..und denen dort etwas mitzugeben, etwas neues , andersartiges, ja, auch manchmal einfach nur unterhaltung..dort sind die wurzeln von vielen namhaften schauspielern, die als kind mal ne klassikinszenierung gesehen haben. oder von menschne, die sonst nie an irgendetwas neues herankommen..die amerikanisierung durch gastspieltheater erfährt doch keinerleki identifizierung einer stadt mit SEINEN scghauspielern zum anfassen, die wirklich live für diese stadt arbeiten. es ist schwer , alkle vier bis sechs wochen eine neue produktion zu stemmen, vom klassiker üebr die komodie, kindertheater bis zum musical alles bedienen zu müssen als schauspieler, in einem miniensemble mit wenig geld und zeit und immer den druck, sich wieder neuem zu öffnen..fünf produktionen gleichzeitig zu spielen, die aber dann unr zwölfmal laufen vor wenig zuschauern..das alles ist hartes brot..und diese kollegen haben es verdammt nochmal nicht verdient, mit einem arroganten, hochbezahlten, gepamperten großstadtgururegisseur -schauspieler oder -musiker, verglichen zu werden...das ist eine andere sparte, ganz einfach. und verdient endlich mal wertgeschätzt zu werden..wenn es nur noch einen starbetrieb gebe, wie sie ihn fordern, dann entspräche das eine mcdonaldisierung der so einzigartigen stadttheatervielfalt und -landschaft in deutschland...- und auf der anderen seite: was glauben sie, woher ein marthaler, thalheimer, kimmig, kusej,schirmer, khuon..alle kommen...aus der provinz, nur aus der provinz....jaja...
Ein "Mekka" der eigenen Ästhetik (wie zum Beispiel durch Pina Bausch) ist zwar auch in meiner Perspektive nach wie vor wünschenswert, sowas ist aber nicht zu erzwingen und hängt möglicherweise auch mit der Veränderung des gesamtgesellschaftlichen Kontext zusammen. Davon abgesehen, können über Koproduktionen und Gastspiele neue Finanzierungsmöglichkeiten eröffnet werden.
Und natürlich gibt es Unterschiede zwischen Theatern, auch innerhalb einer Stadt. Jede Stadt, in welcher auch nur ein existierendes Theater "eingespart" wird, wird eine weniger lebenswerte Stadt werden. Ebenso wie sich eine Stadt mit ihrem Fussballverein identifiziert, sollte sie sich auch mit ihrem Theater identifizieren.
Es fällt mir schwer, zu glauben, daß Sie die Unterschiede zwischen den einzelnen Häusern wirklich so einschätzen, wie Sie hier zu behaupten nicht müde
werden ! Bambi lernt in Freiburg fürs Leben, Peter Hacks wird gerade in Bremen, aber eben auch in Wuppertal !!, wieder "entdeckt", "Alles offen" aus Rostock gastiert bei den DT-Autorentheatertagen, kurz danach dann wieder in Wismar, "Bunnyhill" ist in München, die HFC-Fans sind in Halle am Thalia, "Heimkehrer/Heimwerker" gibt es in Weimar, "Lohengrien" in Dessau ...:
ach, lesen Sie einfach ein wenig die diversen
Nachtkritiken, die "Deutsche Bühne", TdZ, Th und
das regionale und überregionale Feuilleton: Wird nicht alles verrissen, und sind nicht alles Idiotinnen und Idioten, die das nicht tun, sondern es ist gewiß auch für Sie ernst zu nehmen, daß die immer wieder auch gute Gründe bzw. Ansätze, Ideen in den diversen Inszenierungen ausmachen.
Wenn die "Gleichheit der Großen" wirklich aktuell
politisch gewollt ist, die aktuelle Politik aber jetzt dazu neigt, das Kleine zu schließen, dann wäre ja der konsequenteste Widerstand vielleicht ja doch, das Kleine, politisch nicht Gewollte, zu stützen, um die Großen zu Bewegungen zu zwingen.
Im übrigen wurde das Argument übergangen, daß es
eigentlich schon in der Regie- und Schauspielausbildung los geht, daß Große Häuser da garnicht bespielt werden.
Eine "Rettung" kommt gewiß nicht von der Schließung
jetzt politisch plötzlich nicht mehr opportuner Bühnen her: machen Sie sich zB. Gedanken zur "Ernst-Busch" und ihren Räumlichkeiten, anstatt an dem Ast zu sägen, auf dem Sie vermutlich noch sitzen, wie ich
es irgenwie einschätze ! Frohe Ostern, Ihr PfOchs.
Man müsste also etwas Grundsätzliches deutlich machen, nämlich, dass die Einsparungen in der Kultur, die ohnehin nur einen geringen Anteil in den Ausgaben der Gesamthaushalte ausmachen, nichts an den Folgen der Finanzkrise für das konkrete Leben der Menschen ändern werden. Hier steht mehr auf dem Spiel. Es geht um die Frage, wie wir eigentlich leben wollen. Vielleicht mag das platt klingen, aber angesichts der Dringlichkeit der Lage kann es hier zunächst mal nicht um eine ästhetische Debatte gehen, sondern vielmehr um eine strukturelle im gesamtgesellschaftlichen Kontext.
es geht immer um das große, das aber in wenigen minuten blablabla erreicht, bzw. blöderweise in der menschheitsgeschichte schon erreicht hat.
solange es keine aneignung der produktionsmittel, aber was rede ich da, selbst die hat es schon gegeben und doch, genützt hat es nichts. und jetzt? KOPF IN SAND? es bringt nichts, solange es niemand tut und sie, mit verlaub liebe rosa l. tun es schon lang nicht mehr, selbst wenn sie ihrem namen ehre machten. das wäre immerhin mal was. aber auch sie stecken den kopf in n sand und verharren in alten gefechten, die der zeitgeist längst überholt hat.
denken sie mal drüber nach, was es heißt, dass in wuppertal (oder sonst wo) 2 oder 5 oder 10 millionen gestrichen werden und ich, wenn ich wollte, 4.000.000.000 verdiene. hm. sie verstehn? doch ändert es nichts.
Solidarität, ernstgemeint, wie Sie in § 55 andeuteten:
Das treibt mich allerdings auch um, was so angedacht ist, wenn von den Schließungsvorhaben bundesweit nicht abgesehen wird: Ja, an der Zuspitzung in § 55
wird schwerlich vorbeizudiskutieren sein (auch wenn
ich die Gesamtlage zT. anders einschätze, als es
im DIE GROßEN/DIE KLEINEN (Schwarz/WEiß ??!)-
Thema anklingt, auch wenn ich bei Rohde und Matthes
et al. wirklich das Engagement sehe): Meine Frage
bezüglich des Kulturvereins im BDI (Laucke-Preis)
hat die nämliche Stoßrichtung, denke ich !
Es mangelt da allenthalben an Konkreta und hinter-
läßt zwangsläufig den Eindruck des Dünkelhaften, der
möglicherweise zu vermeiden wäre, oder ??
@ M. Kolotschek gerichtet, nach Wegen und Möglichkeiten der strukturellen Veränderung, nach Alternativen IM Kapitalismus zu suchen. Der Staatssozialismus ist gescheitert und radikale Utopien sind weiterhin denknotwendig. Sie sollten am Ende aber auch in der politischen Praxis umsetzbar sein.
das der staatskapitalismus, den sie sozialismus schimpfen, gescheitert ist, würde ich zwar in bezug auf seine geschichtliche funktion der modernisierung der sog. zweiten welt nicht behaupten, als eine alternative, die er, wie sie fordern IM system durchaus gewesen ist, schon. d'accord. aber, frau l. wie denn "IM kapitalismus" und radikale utopien zusammengehen sollen, müssen sie erklären. und tun es auch, es muss nämlich in der politischen praxis machbar sein. und da wiederum beißt sich die katze rosa in den schwanz und die maus keinen faden ab und es ist vorbei mit der radikalität. das war es eben, was ich meinte, als ich sagte, wir erreichen blablabla.
aber ganz ist das erkenntniskind nicht in den brunnen gefallen. wenn es ihnen hilft, denken sie doch mal darüber nach, ob der schluss aus dem gedanken, wenn das alltägliche leben erbärmlich ist, ist die individuelle rebellion dagegen schrecklich, wirklich nach einer alternative IM system sucht oder vielleicht doch eine kollektive überwindung meint. na? rosa? aber damit lässt sich keine politik machen und schon gar nicht im familienministerium. blöd.
"Realitätsimmun in einer politischen Stadt wie Berlin Theater machen wie im gutbürgerlichen Hamburg" : ... in Veddel, Eilbek, St. Georg, St. Pauli, Hamm Süd oder Wilhelmsburg ??
Bekommen Sie doch ersteinmal einen so derben Kontrast hin in Berlin wie in St. Georg: Schauspielhaus, die Hurenrücken quasi- zur Beschaffung von Drogen sehr oft- an der Außenwand des Hauses gelehnt, die Stichstraßen zum Hansaplatz hin, dann wieder das Szenehafte in der Langen Reihe, das Internationale am Steindamm, etwas weiter die
Außenalster, Pöseldorfer Hündchen, representative (Honorar-) Konsulatsgebäude ... .
Politische Stadt ! Hamburg: nein ? Berlin: ja ?? Ups !!
Also, wer in solche esoterischen Hutschachteln Begriffe auslagert, frei nach dem Motto "Wir protestieren für Wuppertal, aber anders, und, was immer Du tust, tue es nicht selbst !!", sollte hier wohl kaum an den Splittern in den Augen seiner
Nachbarn Anstoß nehmen, arbeiten.
Machen Sie sich einen Ulk ?
Dann ist er denkbar ungünstig gewählt, der Augenblick, für diesen Ulk: glauben Sie mir !
Klingt ja so, als würden Sie "Devide-et-impera"-Strategien ausmachen und kritisieren, aber irgendwie versandet das dann eigenartig und hat dann die Qualität von ein paar Rundumwatschen für Leipzig oder Khoun, und das ist dann im Sinne der Solidarität mit Wuppertal, da habe ich offenbar einige dialektische Einheiten verschlafen so auf Schule, wie stellen Sie sich das denn vor ??
Wie wäre der für Sie: der Idealfall des Vorgehens, das Wünschenswerte: Sie fragen ja bloß, fragen ja auffallend viele, nicht alle gewiß, aber die meisten - auch in anderen Threads:
Da wird schnell nach Argumenten gerufen, geflissentlich übersehen, daß man selbst keines hervorbrachte: die Beispiele sind ebenso zahlreich wie belanglos, um sie hier aufzuzählen.
Soetwas Ähnliches wie Streikbereitschaft sollte es schon geben: Sie nennen dergleichen Begriff, auch andere Teilnehmer haben die Frage des "Druckpotentials" auf die Politik aufgeworfen, die "Laufzeitenfrage" für Veränderungen; ... der-
weil eröffnet Gütersloh, gestützt von der örtlichen Wirtschaft, ein neues Haus: es ist dann doch wirklich schwer, diesen Devide-et-impera-Sachen zu "entkommen": Wenn Sie da aber Näheres wissen oder einfach nur besser Bescheid wissen, warum führen Sie diesen "Streikgedanken" zB. nicht weiter aus. Wäre eigentlich wohl sogar angebracht, es gäbe noch ein zweites Treffen der diversen Stadttheater (zB. in Dessau), um wirklich mal in Klausur zu gehen, denn so -wie es hier immer wieder aussieht- ist die kurzfristegoistische Schiene und Zerstrittenheit der Theaterleute ein sicherer Faktor, um das gesamte System zum Spielball zielgerichteter arbeitender
Interessen - und Machtgruppen werden zu lassen, und das ist schon eine euphemistische Formulierung, wohl wahr, Ihr KGB
Doch bereits hier eröffnet sich der (Selbst-)Widerspruch, denn für mich ist Gewalt (zunächst mal) keine Lösung. Das wiederum ist für Sie aber ganz offensichtlich schon ein hinreichender Grund, mich aus dem Kollektiv ausschließen zu können. Nee, sorry. So wird sich niemals eine breite und solidarische politische Bewegung "von unten" herausbilden. Oder wie stellen Sie sich das vor? Leisten Sie hier nicht eher der Spaltung Vorschub, anstatt auf das gemeinsame Handeln aller politischen Bürger zu fokussieren?
Und um Sie zu beruhigen, ich hoffe sehr auf einen Regierungswechsel bei den NRW-Wahlen, um die aktuellen Mehrheiten im Bundesrat zu kippen.
Das Theater hat das Problem, dass es eine jener kulturellen Sparten darstellt, die sich wirtschaftlich kaum ausbeuten lässt. Theater lohnt sich einfach nicht. Das erkennt man an seinem begrenzten Glamoureffekt, da sich Wirtschaftsmagnaten und Politiker stets ein wenig wie Liebhabertrottel fühlen müssen, wenn sie sich für ein Theater stark machen. Sie fühlen ihre Kompetenz als gewinnorientierte Manager in Frage gestellt. Vielleicht zu Recht, denn Theater ist kein Wachstum, sondern eher ein Fass ohne Boden – wenige würden ihr Geld in eine Theater-AG investieren. Die Investition ins Theater ist unsichtbar und langfristig. Und so wie Krankenkassen erst zahlen, wenn der Patient richtig krank ist (krank allein reicht nicht mehr, um die Kassen zu beeindrucken), nicht aber günstigere vorbeugende Maßnahmen unterstützen, so sieht die Politik und die Wirtschaft nicht, dass die unmittelbar günstigere Variante einen langfristigen größeren Schaden anrichtet. Der gesellschaftliche Mehrwert, den eine kulturelle Institution in einer Stadt schafft – und davon muss man ausgehen, wenn man weiterhin daran festhalten will, dass Städte eine von Menschen geprägte Identität haben, trotz aller gleichförmigen Lebensqualität der Starbuck-Town, von denen wir durchaus profitieren – mag zum finanziellen Debakel einer Kommune beitragen, jedoch nur in sehr bescheidenem Maße, wenn man Vergleiche zu den Belastungen aufgrund von Steuerausfall, Wachstumsförderung und Finanzplatzrettung anstellt (das sind bedrohlich schwarze Löcher). Der kulturelle Gewinn ist nicht materieller sondern ideeller Natur, er ist nicht kurzfristig berechenbar, sondern er stellt sich – kaum merklich – in einem gesellschaftlichen Bewusstsein und der kollektiven Wahrnehmung von Lebensqualität ein.
Jedenfalls wäre das so, wenn die Theater ihre Möglichkeiten ausschöpfen würden. Leider schöpfen die großen reichen Theater diese nicht aus, und die kleinen armen Theater haben kaum welche. Die reichen Theater haben ein Interesse daran, ihre finanziellen Mittel zu erhalten. Sie scheuen das Risiko und investieren viel Geld in die gleichen Regisseure, Autoren und Schauspieler. Sie stehen in den großen Städten mit zumeist hoher Lebensqualität und guter Presseversorgung. Die Spielpläne sehen infolgedessen relativ ähnlich aus. Auf ihren Studiobühnen, in den Zwischendecks, kurz: in den Ritzen der reichen Theater findet dann das statt, weswegen wir eigentlich Theater machen wollen, nämlich jene Produktionen, mit denen wir glauben und hoffen, gesellschaftliche Relevanz zu generieren. Dort finden die waghalsigen Produktionen statt, manchmal beinahe verschämt, manchmal fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Auf der Hauptbühne wird jedoch Star-Theater produziert (soweit das überhaupt möglich ist). Die politischen und wirtschaftlichen Exponenten, aber auch städtische Prominenz, das kulturelle Who is Who und nicht zuletzt die bürgerlichen Abonnenten können damit angelockt und bei Laune gehalten werden. So wird im Theater Investition am Sichtbarsten zu Wert: aus Geld wird Glamour … (Forts. folgt)
Die armen Theater hingegen können ihren Künstlern nicht viel zahlen und sie stehen meistens in den weniger attraktiven Städten. Ich kenne nur sehr wenige Regisseure und Schauspieler, die wegen einer guten Arbeitsatmosphäre oder eines dynamischen Intendanten oder auch wegen einer legendären Kantine auf mehr Geld, mehr Glamour, mehr Presse und mehr urbane Lebensqualität verzichten würden. Doch anderes haben die armen Theater nicht zu bieten. Also beschäftigen sie die Künstler vor und nach ihren Karrierehöhepunkten. Dass dabei nicht zwangsläufig Großartiges entsteht, liegt auf der Hand, denn das Großartige ist auch eine Definitionsfrage und per definitionem an die großen Namen gebunden. Aber wenn die Produktionsbedingungen im künstlerischen Sinne stimmen, dann kann hier Neues gewagt werden, auf ein Publikum zugegangen werden und eine Stadtidentität individuell geprägt werden, dann können hier bleibende Bühnenerlebnisse entstehen und Theaterkarrieren beginnen – dann werden an den armen Theatern die edlen Steine geschliffen, die kurze Zeit später auf den großen Bühnen glänzen. Dass dieses Prä-Glamour-Stadium von der örtlichen Politik, Wirtschaft und Presse so selten gewürdigt wird, hat vielleicht damit zu tun, dass die Fähigkeit zur Identifikation mit dem eigenen Standort den meisten Menschen verloren gegangen ist. Alle denken in metropolitanen Dimensionen, doch dafür fehlt den meisten das Geld. Das ist einer der maßgeblichen Gründe, weshalb immer wieder die armen Theater von der Schließung betroffen sind. Keine Stars, keine Namen, kein Glanz, keine Schlagzeilen. Hier kommt im Hinblick auf die Investitionen nichts Zählbares heraus: aus Gold wird Scheiße …
Doch gerade die armen Theater in den armen Städten müssen erhalten bleiben. Ihre Funktion ist angesichts der geringeren Lebensqualität mehr als nur ein Sahnehäubchen auf der kulturmarktwirtschaftlichen Brühe. Es ist echte Stadtkultur. Gegen bevorstehende Schließungen zu demonstrieren ist wichtig, aber am Wichtigsten ist es, dass die Stadtbewohner zu ihrem Theater stehen. Wenn das passiert, dann hat das Theater noch Kredit bei den Menschen. Er darf nicht verspielt werden.
Ich persönlich würde jederzeit in der Provinz arbeiten und mich mit ihr auseinander setzen. Das Leben im Theater ist so umfassend und reichhaltig, dass man es auch in den Kleinstädten aushalten kann. Soviel sollte uns das Theater schon wert sein.
Kultur ist nicht Kunst, denn die Kunst ist autonom. Daher sollte ihre Funktion meines Erachtens auch nicht allein in ökonomischen Begriffen beschrieben werden. Ob nun in kleinen oder in großen Städten, wo die Kunst mit Begriffen wie "Standortpolitik" und "Mehrwert" belegt wird, da herrscht wahrscheinlich gerade die totale politisch-gesellschaftliche Stagnation, welche durch den Verblendungszusammenhang "der Kultur" überdeckt werden soll. Das kann es ja wohl nicht gewesen sein, oder? Dagegen Heiner Müller:
"Das Theater als Probebühne, wo die kollektive Phantasie den Tanz der versteinerten Verhältnisse übt oder, wie Brecht sagte, 'das Vergnügen an den Meisterungsmöglichkeiten des menschlichen Schicksals'. Also vorwärts zurück zu Shakespeare in einer auch von Brechts Theater mit veränderten Welt."
@67&8: absolut d áccord. das nennt man eben akkumulation. das problem ist eben auch das derzeitige theatersystem der austauschbaren big names. bis jetzt kann ja niemand die differenzen der häuser benennen. durch gleichschaltung der ästhetiken wird das gefühl der überproduktion suggeriert, was die herren khuon, reese, lux, hartmann etc. machen ist also extrem politisch. früher hatten dt, gorki, thalia, schauspielhaus hh, bochum, wien, zürich, kammerspiele münchen völlig eigene künstlerische identitäten, diese formen der eigenarten machten "großes", "spannendes" theater auch in ulm, konstanz, bochum, bremen usw. möglich. und jetzt: was nicht dem trend, der konformität entspricht wird erst gar nicht mehr produziert, aus einer mischbepflanzung wird eine monokultur. konkrete vorschläge für wuppertal, jenseits der billigen geistigen solidarität (interessant wie von bestimmten leuten bei solidarität die pekuniäre streng ausgeklammert wird), ein paar konkrete vorschläge: streik der großen bühnen, streik der tv schauspieler, koproduktionen wuppertal-thalia-dt-kammerspiele, verzicht je einer produktion zugunsten wuppertals, kriegenburg, pollesch inszenieren in wuppertal, feuilletionisten besprechen JEDE premiere in wuppertal, harald schmidt stellt das theater wuppertal mit playmobil figuren nach und macht die wuppertaler stolz auf ihr haus (er müsste eine show ohne pollesch vergötterung machen, wir wissen: er kann das !). wer hat noch konkrete vorschläge ?
Das muss alles ineinander greifen, die Bewegung auf der Straße und die Kunst. Beispiel: Die aktuellen Ostermärsche gegen weitere atomare Aufrüstung und für den sofortigen Abzug der deutschen Soldaten aus Afghanistan. Und das wiederum könnte man mit Heiner Müller verschalten, welcher betont, dass das Spiel nicht zur Ware werden dürfe:
"Die Anstrengung der existierenden Gesellschaften zielt darauf, das Spielen in den Griff zu bekommen. Dabei geht es natürlich kaputt. Das kommerzialisierte Spiel ist kein Spiel mehr, sondern goldener oder blutiger Ernst. Wahnwitzigerweise ist die Rüstung zu einem Bereich geworden, wo man spielen darf. Da wird der Spieltrieb der Wissenschaftler voll gefördert und wird zum mörderischen Spieltrieb."
Danke für den Hinweis, daß es in Berlin eine Mauer gab, ja, daß es die DDR gab, aber, mit Verlaub, wie viele sind darüber immer
wieder landauf, landab "informiert" worden: von der Pressemetropole Hamburg aus !
Es ging mir natürlich auch nicht darum, Berlin das Historische oder eben das von Ihnen "das Politische" Genannte abzusprechen, aber HH ist halt weder einfach "nur" gutbürgerlich, noch ist es -siehe Pressehäuser- als so ungemein npolitisch
hervorgetreten: was Sie schon daraus ersehen können, daß regelrecht theaterfeindliche Positionen gerade dezidiert im "Spiegel" vertrieben wurden und von prominenten Hamburgern !!
Daß die BRD nun weniger politisch war, weil die BRD nicht die DDR war, als die DDR, die die DDR war, geht mir allerdings auch nicht recht auf: Daß eine vordem geteilte Stadt, die jetzt wieder Hauptstadt eines Staatswesens ist, historisch eine größere Aufmerksamkeit genießt, auch einen größeren Einfluß hat wohl als HH oder München, liegt auf der Hand, ist aber eine Binsenweisheit, die letztlich aber Leute aus Wedding auch nicht mehr aus Wedding heraus in die weite Welt führt, wie die Leute von Veddel aus Veddel in verwandte Gefilde : und mir geht es bei der Sicht auf das Politische weniger um Chöre als um Einzelne:
Personen- wie Du und ich, die nicht weniger politisch werden, wenn sie nach Halle-Neustadt oder Bochum ziehen (würden).
Freut mich allerdings sehr, zu vernehmen, daß Ihr "Wir" zu meinem "Kollektiv "Georg Büchner"" ("Georg Büchner" wurde von der Redaktion kassiert, wenn es aus Liebe zum gleichnamigen Dramatiker geschah, ist mir das eine Freude)
-"Georg Büchner" habe ich ja gerade eingedenk meiner DDR-Erfahrungen zu "Kollektiv" gefügt zu KGB, denn selbst die Jugendtouristschiffe (die heutige JH in Rostock, Stadthafen) hießen in der DDR gerne "Georg Büchner", so wie die geschlossene Kieler Schwimmhalle "Lessinghalle" heißt ...- mit "ich" geantwortet hat, zumal Ihre Vorschläge von den meinen in den diversen Schließungssträngen sich nicht allzusehr unterscheiden: siehe "mangelnde Konkreta" !! ..., mir ist es damit aber wirklich ernst, währenddessen bei Ihnen der polemische Ton weiterhin Oberwasser hat für meine Ohren:
dennoch stellten und stellen Sie meines Erachtens die Kernfrage nach der Bereitschaft zu tatsächlich effektiven Maßnahmen, deutlichen Stellungnahmen der (!!) Theaterleute..
@ 67 und 68
Ja: genau ! Darum geht es auch meines Erachtens !! Und "man" wird wohl darauf achten müssen, daß Dessau, Moers, Schleswig ... nicht irgendwann im Schatten eines etwaigen Wuppertal-Erfolges geschlossen werden: ich denke, hierzu muß es deutliche Zeichen quasi von allen Landes-, Stadt- und Bundestheatern gemeinsam geben: das Stichwort
"Streik", das auch ich verwandte, als Orientierung dazu !! lg
Das Spiel ist ebenso hergestellte Realität und gestaltetes Leben wie ausserhalb des Theaterraums. Gleichwohl ist der Unterschied, dass das zweckfreie Spiel ALS Spiel markiert sein muss, ansonsten würde es unter Umständen und nach Carl Hegemann mit dem Strafgesetzbuch kollidieren.
Das, was das Spiel und die Spieler zur konsumierbaren Ware macht, wären zum Beispiel diverse Castingshows im Fernsehen, in welchen die Teilnehmer durch Musikindustrie und/oder Modelgeschäft zur industriell hergestellten Massenware bzw. zum profitablen "Produkt" gemacht werden. Entgegen der markttauglichen Rede von der "Selbstverwirklichung" gehts da aber mitnichten um dieselbe, sondern allein um die Einspeisung des Produkts "neuer Sänger/neue Band" in den Warenkreislauf von Akkumulation und Mehrwert, wovon vor allem die großen Musikproduzenten profitieren.
Der Beruf des Schauspielers (und auch der Sänger/die Band kann ein guter Schauspieler sein!) fällt hier für mich insofern aus dem Rahmen, als dass er nicht nur von aussen bearbeitet wird, sondern sich über den Prozess des Spiels zugleich immer wieder und immer wieder neu selbst bearbeitet bzw. selbst hervorbringt. Wesentlich ist hier also die Imagination - und zwar auch auf der Rezipientenseite - und nicht das fertige Produkt. Ein Mensch, der leben will, wird sich jeder Form der Marktkompatibilität, Idolisierung und Ideologisierung entziehen.
-- außerdem gibt es sehr wohl kriterien, um ein spiel von einem anderen unterschieden zu können..das betrifft handwerk, aussage, kunstverständnis, stil, musikalität, politische meinung, ästhetische meinung und viele viele andere dinge...jeder zuschauer und mitarbeiter bildet sich seine kriterien heraus..das geschieht automatisch in dem moment des sich mit der materie des theaters beschaeftigens..das machen wir alle, in jedem moment unseres lebens...würde man nach ihren NICHT-maßstäben an das lebens-spiel im und außerhalb des theaters herangehen, wären wir alle eine art autisten im sumpf der unreflektierten eindruecke...sie sollten lernen, etwas differenzierter zun denken, hätte herr heiner mueller damals gesagt! und, wie gesagt, er war kein guru..nur ein nach-denkender...schöne grüße..
"Ein Mensch, der leben will, wird sich jeder (?!! - Anm. "Korridor") Form der Marktkompatibilität (Körper-Seele-Geist-Kaufakt????), Idolisierung (bei Ihnen waren das doch mal Pollesch und Richter, irre ich??) und Ideologisierung entziehen (oder doch eher "aus-
setzen")."
Gut, Sie sagten keineswegs, daß Sie leben wollen, ja: wollen !
Rosa L., wo und wann soll das statthaben?!!
Nennen Sie Ort und Stunde und vielleicht den fokushaften Bezug zu Wuppertal et. al.!!
@ prominente gegen armut
Wo fanden eigentlich die Montagsdemonstrationen so statt? Ich verbinde das erstaunlicherweise immer wieder mit Leipzig: googelt sich das irgendwie heraus, wenn ich da so ansetze, wie Sie es hier Leuten so raten ?
Und Berlin wurde ja "nur" geteilt etc., was ist dann erst mit Königsberg?
Das wurde ja "verloren": von uns??, umbenannt, weiträumig eingezäunt und nicht zuletzt russisch:
Politischere Stadt als Berlin dadurch???
Sehen Sie, auf welchen Unsinn Sie Ihre geneigten Mitbürger so stoßen?
Und das für Wuppertal??
Was machen Sie mit Armin Petras und Dessau oder
Herrn Fritsch in Oberhausen, dann doch wieder nur jammern, daß die gerade nicht in Berlin sind, wie es ja in anderen Threads schon vorkam ... ?!.
"denn das musikgeschäft ist nur ein bildnis für die wildnis / wenn du gewillt bist zu partizipier'n wo das schnelle geld ist / akzeptierst du das verhältnis das auf der welt herrscht / kapier das auch wenn du das system hofiert hast / der unterschied zwischen musikern und proletariern / ist wir verkaufen uns momentan profitabler / und ich mim' ihn' don quichote in ihr'm theater / weil erst das kapital die rebellion vermarktet / siehst du die analogie auch wir sind teil dieses spiels / man steht im rampenlicht und sieht nicht wie es schatten wirft / auch plattenfirmen sind multinationale monopole / musik ist nur ne ware sie akkumulier'n kohle / auch wir sind teil jener gesellschaft mit beschränkter haftung / kein mensch ist mehr wert als sein mehrwert ha'm wir nur noch vor / profit achtung"
schauen sie denn alle theater in wuppertal, oder ist das füe sie nur ein allgemeinplatz? ich verbinde die stadt mit ein paar sehr schönen theaterarbeiten, die am stadttheatermainstream vorbeigehen, und trotzdem (!) als theater für die stadt funktionieren -da braucht es keine promis von außen, keine gast- und almosenspiele, da braucht es "nur" aufmerksame besucher... gehen sie mal hin, von shakespeare über brecht bis zeller sehen sie, warum sich ein einsetzen für die stadttheaterkultur lohnt!
kritisch gegenüber den mächtigen ist also "oll" und nicht trendy genug - wer kritisch denkt und nicht alles mitmacht ist halt einfach nicht stylisch genug ... wie totalitär verblödet ist das denn?
(Der Kommentar bezieht sich auf die Anmoderation "Aktuelle Debatten auf nachtkritik.de". Anm. der Red.)
schon mal was von Ironie gehört?