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Schiefer Haussegen bei den Kölner Bühnen – Offener Brief von Karin Beier
Nur Verlierer
4. Februar 2010. Bei den Bühnen der Stadt Köln hängt offenbar der Haussegen schief. Nach dem Offenen Brief, in dem Opernintendant Uwe Eric Laufenberg und der geschäftsführende Direktor der Kölner Bühnen Patrick Wasserbauer in der vergangenen Woche massiv für den beschlossenen Neubau Partei ergriffen haben, hat die Kölner Schauspielintendantin Karin Beier nun ebenfalls einen Offenen Brief geschrieben, in dem sie ihren Einsatz für den Erhalt Riphahn-Ensemble verteidigt.
Es habe sie sehr irritiert, schreibt Beier in ihrem Brief, den der Kölner Stadtanzeiger gestern veröffentlicht hat, dass das Schreiben Laufenbergs und Wasserbauers zwar im Namen der Kölner Bühnen veröffentlicht, aber zuvor nicht mit ihr abgesprochen worden sei. Sie habe erst mit seiner Veröffentlichung davon erfahren.
Karin Beier wirft Laufenberg und Wasserbauer außerdem vor, bei ihrem Plädoyer für die Mitte Dezember 2009 verabschiedeten Neubaupläne mit "Halbwahrheiten, Spekulationen, ja sogar falschen Behauptungen" zu argumentieren. Fakt sei lediglich, dass "ein erfolgreiches Bürgerbegehren und ein erfolgreicher Bürgerentscheid für eine Neuausschreibung der Sanierung möglicherweise für beide Sparten eine längere Interimszeit zur Folge hätte". Die prognostizierten zehn Jahre im Interim jedoch seien "reine Mutmaßung". Ebenfalls unrichtig sei die Behauptung, dass die nun verabschiedete Rumpfversion der Pläne jahrelang öffentlich diskutiert worden sei. "In den vier Monaten ihrer Entstehung war nicht einmal Zeit, sie intern ausreichend durchzudenken". Pure Polemik sei auch die Behauptung, eine Sanierung des Schauspielhauses würde den logistischen Stand des Jahres 1960 auf unbegrenzte Zeit fortschreiben.
Karin Beier mahnte in ihrem Brief, dass Opern- und Schauspielleitung jetzt gut daran täten, die Meinungsbildung der demokratischen Stadtgesellschaft mit Zurückhaltung und Gelassenheit zu begleiten. "In diesem Sinne der Appell an uns drei Betriebsleiter, Herrn Laufenberg, Herrn Wasserbauer und mich, in gemeinsamer Verantwortung für die Zukunft der Bühnen und das jetzige Betriebsklima offen, fair und konstruktiv miteinander umzugehen. Von einem Krieg zwischen Oper und Schauspiel oder Laufenberg gegen Beier hat niemand etwas. Im Gegenteil: Da kann es nur Verlierer geben."
(sle)
Hier eine Übersicht über die Debatte um die Pläne für einen Neubau der Kölner Bühnen.
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