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Theater Schwerin: Oberbürgermeisterin Gramkow erwägt auch ein Insolvenzverfahren
Eine Million Euro fehlen
Schwerin, 25. März 2011. Wie die "Norddeutschen Neuesten Nachrichten" heute melden, droht dem Mecklenburgischen Staatstheater ein Insolvenzverfahren, wenn es bis zum 31. Juli 2011 nicht gelingt, die fehlende eine Million Euro für den neuen Wirtschaftsplan zu besorgen. Im nicht-öffentlichen Teil der Stadtvertretung hatte Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow (Linke) als Vertreterin des Mehrheitsgesellschafters Stadt die Politiker informiert, dass bis Ende Juli dieses Jahres auch geprüft werden müsse, ob "ein geordnetes Insolvenzverfahren eingeleitet" werden könne.
Hintergrund: Bereits für den jetzigen Wirtschaftsplan hatte die Landeshauptstadt Schwerin Finanzhilfen beantragt, um den laufenden Spielbetrieb abzusichern. Für die neue Spielzeit hofft die Stadt erneut auf Hilfe vom Land, prüft aber auch, aus dem eigenen Haushalt die Finanzlücke des Theaters zu schließen. Mehreren Kommunalpolitikern zufolge seien beide Wege wenig erfolgversprechend. Die dritte Variante - Haustarifvertrag im Theater - wird in regelmäßigen Abständen ins Spiel gebracht, würde aber, so die "Norddeutschen Neuesten Nachrichten", kurzfristig keine Einsparungen bringen.
In den Vorjahren hatten unter anderem Einnahmen der Schlossfestspiele Finanzlöcher am Staatstheater schließen können. Die Open-Air-Inszenierung "Die Macht des Schicksals" 2010 endete jedoch durch geringe Zuschauerresonanz mit einem Minus: Statt geplanter 400 000 Euro Gewinn gab es ein 50 000-Euro-Defizit. Der Vorverkauf für den "Freischütz" würde derzeit noch schlechter laufen als der des Vorjahres.
Vor drei Tagen hatte sich Dr. Tilmann Schweisfurth, Präsident des Landesrechnungshofs in Mecklenburg-Vorpommern, angesichts der vorübergehenden Schließung des Volkstheaters Rostock und der desaströsen Haushaltslage besorgt darüber gezeigt, dass zum wiederholten Mal der Spielbetrieb abgesichert werden müsse. Schweisfurth fordert eine Theaterstrukturreform und interkommunale Kooperation.
(NNN.de/sik)
Bisherige Meldungen zu dem Thema:
- 22. März 2011: Der Präsident des Landesrechnungshofs in Mecklenburg-Vorpommern fordert Theaterstrukturreform
- 22. Februar 2011: Das Rostocker Volkstheater muss das Große Haus wegen Brandschutzmängeln schließen
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Da oben wird es vollends zur Kulturwüste. Aber solange die Leute ihre Weihnachts-/Oster-/Pfingst-/Herbstmärkte, Fussgängerzonen, 3-Euro-Kinos und Fernseher haben, wird sich dort oben wenig ändern. Theater braucht eine Basis, die es dort oben nicht gibt.