Onkel Wanja - Am Theater Konstanz gibt Neil LaBute mit Tschechow sein deutsches Regiedebüt
Mit Special Effect
von Elisabeth Maier
Konstanz, 8. Oktober 2016. "Nowhere Man" von den Beatles schallt aus einem nostalgischen Radiokasten. Ein Sprecher berichtet von den Truppen des Warschauer Pakts, die 1968 mit Panzern die Reformbewegung des "Prager Frühlings" niederschlugen. In diese zeitgeschichtliche Szenerie verpflanzt Neil LaBute Anton Tschechows "Onkel Wanja". Die russische Tragödie von Menschen in der Provinz inspiriert den in Europa wohl bekanntesten amerikanischen Dramatiker, über jüngere europäische Geschichte nachzudenken. Dieses "Umtopfen" hat etwas Erzwungenes. Denn LaButes Inszenierung bleibt trotz Retro-Stoffsesseln, Blumenkitsch und Geschichtsunterricht aus dem Lautsprecher vor allem eine psychologische Studie, wie die meisten Tschechow-Inszenierungen.
Birdland - Wieder kommt ein Stück vom englischen Vielschreiber Simon Stephens nach Deutschland, diesmal nach Mannheim
Paule Popstar steigt auf und ab
von Michael Laages
Mannheim, 3. Oktober 2016. Gewisse Ähnlichkeiten gibt’s zwischen Lutz Hübner und Simon Stephens – beide Dramatiker sind unerhört produktiv und werden extrem regelmäßig ur- und erstaufgeführt, und nachgespielt obendrein. Und beiden gelingt das mit einer Methode, die derart handfest und wasserdicht ist, dass es kaum noch darum geht, ob stärkere oder schwächere Theatertexte aus ihrer Schreibwerkstatt auf die Bühnen gelangen. "Blindlings", das Anfang des Jahres in Kiel von Ulrike Maack und Wilfried Minks erstaufgeführte Stephens-Stück, war allemal ein stärkeres, vom Kindsmord war die Rede. Fast so stark war es wie "Pornographie", das stärkste des Engländers, das die Bombenanschläge in London vor gut zehn Jahren zum Gesellschaftspanorama auffächerte. "Birdland" jetzt, das Burkhard C. Kosminski sich vorgenommen hat, Schauspiel-Intendant am Nationaltheater in Mannheim, ist demgegenüber ein sehr schwaches.
Regie: Anestis Azas, Prodromos Tsinikoris
Regie: Marc von Henning
Regie: Stephan Kimmig
Regie: Armin Petras
Regie: Calixto Bieito
Regie: Benjamin Lazar
Regie: Stefan Otteni
Regie: Mélanie Huber
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