Faust (to go) - Robert Lehniger inszeniert den Faust am Düsseldorfer Schauspielhaus als mobile Inszenierung
Roadmovie ans Meer
Das Licht im Kasten (Straße? Stadt? Nicht mit mir!) - In Düsseldorf besorgt Jan-Philipp Gloger die Uraufführung von Elfriede Jelineks Mode- und Menschheitstext
Woran die Frau zu tragen hat
von Andreas Wilink
Düsseldorf, 14. Januar 2017. "Alles muss raus" – nicht bloß die Ware aus dem Outlet-Store. Auch der gesammelte Widerwillen wird ausgekehrt. Elfriede Jelineks Auftragswerk für Wilfried Schulz’ Schauspielhaus mit dem verspreizten Titel "Das Licht im Kasten (Straße? Stadt? Nicht mit mir!)" schmiegt sich mehr als nur vage ihrem Münchner Maximilianstraße-Stück an und spielt mit dem Image von Düsseldorf: nicht Kunstakademie, sondern Königsallee. Politur der Oberfläche. Kleidung als "Beschriftung" des Körpers fördert den Kult um ihn. Ähnlich wie in Jelineks "Sportstück" dient die Mode als Metapher für etwas, das mit Gewalt ins Leben eingreift. Sie "ist das Vergangene, das immer neu als Zukunft verkauft werden muß" – und den Wunsch nach Unsterblichkeit ausdrückt. Die Kränkung aber gehört zum Kauf, weil das erworbene Objekt nie erfüllt, was es dem Subjekt suggeriert. Die Frau (der Mann wohl auch) folgt, lustvoll ergeben oder aufbegehrend, dem Schönheitsdiktat.
Auerhaus - Robert Gerloff gelingt in Düsseldorf eine schnörkellose Uraufführung von Bov Bjergs unnostalgischem Erfolgsroman
Von einem, der auszog, sich an die 80er zu erinnern
von Gerhard Preußer
Düsseldorf, 7. Januar 2017. Wolfgang Herrndorfs "Tschick" ist ein Bestseller, als Buch und auf der Bühne. Bov Bjergs "Auerhaus", 2015 erschienen, ist ebenfalls ein Bestseller, als Buch – und auf der Bühne?
Das Käthchen von Heilbronn – Simon Solberg versetzt Kleist am Düsseldorfer Schauspielhaus in eine Fantasy-Welt
Im Wahn-See
von Andreas Wilink
Düsseldorf, 19. November 2016. Ein – feuchter – Traum, gestrandet in einer großen Pfütze. "Das Käthchen von Heilbronn" könnte sein: Heinrich von Kleists Traum vom Glück und von einem Sein, dem auf Erden doch zu helfen wäre. Nicht so in Düsseldorf, wo Simon Solberg das Stück inszenierte. In knappen, personell auf sechs Personen reduzierten und textlich ausgedünnten 100 Minuten, die dennoch Zeit haben, Nicht-Dramatisches aus Kleist-Briefen und auch ein bisschen Kant zu zitieren, ohne dass es dabei zur Krise käme.
Heisenberg - Lore Stefanek inszeniert Simon Stephens’ Versuchsanordnung am Schauspielhaus Düsseldorf als moderne Screwball Comedy
Aufkommende Gefühle
von Sascha Westphal
Düsseldorf, 21. Oktober 2016. Es gibt mindestens zwei Wege, sich Simon Stephens' 2015 in New York uraufgeführtem Zwei-Personen-Stück "Heisenberg" zu nähern. Der erste geht ganz klassisch von Georgie Burns und Alex Christ aus. Die beiden begegnen sich erstmals im Londoner Bahnhof St. Pancras. Georgie, eine 42-jährige Sekretärin, die an einer Grundschule arbeitet, hat sich dem 75-jährigen Metzger Alex von hinten genähert und ihm dann einen Kuss auf den Nacken gegeben.
Regie: Stefan Kaluza
Regie: Roberto Ciulli
Regie: Volker Hesse
Regie: kainkollektiv (Lettow/Schmuck)
Regie: Theaterkombinat / Claudia Bosse
Regie: Markus Bothe
Regie: Nurkan Erpulat
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