letztes Licht. Territorium - Düsseldorfer Schauspielhaus
Lesbos, weitergedacht
von Max Florian Kühlem
Düsseldorf, 13. Februar 2020. In Sabrina Rox‘ Bühnenbild stehen Sandstrand und Himmel nicht für Weite, Öffnung und Freiheit, sondern für Enge und Abgeschlossenheit. Der Himmel ist eine breite Holzwand und läuft spitz auf den Sandboden zu. Dazwischen ist gerade so viel Platz, dass die Figuren der Uraufführung von Thomas Freyers neuem Stück "letztes Licht. Territorium" im Kleinen Haus des Düsseldorfer Schauspielhauses gebückt stehen können. Sie werden erdrückt von ihrer verdrängten Vergangenheit wie das Stück von seiner Symbollast.
Linda - Schauspielhaus Düsseldorf
Die ewigen Gesetze der Unterdrückung
von Dorothea Marcus
Düsseldorf, 3. November 2019. In schwarzem Jumpsuit und Lackpumps stellt Claudia Hübbeckers Linda die neue Werbekampagne "Visibility" vor: Kosmetik zur Sichtbarmachung von Frauen ihres Alters, über 50-Jährige, die im öffentlichen Leben kaum noch vorkommen (geschweige denn im Theater). Fast eine Revolution also, wenn sich Linda nun der kosmetischen Ermächtigung dieser vergessenen Zielgruppe widmet. Wenn auch für sie selbst das Gesetz der weiblichen Alters-Unsichtbarkeit zunächst keineswegs gilt: Als "Senior Brand Managerin" von "Swan", einem der Marke "Dove" nachempfundenen Kosmetik-Konzern, ist sie die perfekte Verkörperung von Eleganz und Souveränität, eine energetisch-eloquente Über-Performerin. Oder, in ihren eigenen Worten: "preisgekrönte Geschäftsfrau, glücklich verheiratet, zwei hübsche Töchter, und ich passe immer noch in dasselbe Kleid wie vor 15 Jahren."
Das Dschungelbuch - Düsseldorfer Schauspielhaus
Dressurakte in Color
von Andreas Wilink
Düsseldorf, 19. Oktober 2019. "Willkommen im Paradies." Jubelte vor 40 Jahren Benjamin Henrichs angesichts von "Death, Destruction & Detroit" und beschrieb den "Sieg des Theaters über die Schwerkraft". Das Werk eines Künstlers wie des 1941 in Texas geborenen, mithin bald 80-jährigen Robert Wilson, der unseren Blick auf die Bühne neu eingestellt hat, uns Sehen gelehrt und ebenso dafür gesorgt hat, dass uns Hören verging, steht immer als monumental Ganzes neben dem jüngst Entstandenen. Stellt das Aktuelle in den Schatten oder – nach Perspektivwechsel – in scharfes Licht. Wobei es schon ans Blasphemische grenzt, bei dem Lichtzauberer Wilson diese Metapher zu benutzen.
Regie: Claudia Bosse
Regie: Barbara Bürk, Clemens Sienknecht
Regie: Sönke Wortmann
Regie: Felix Ensslin
Regie: Bernadette Sonnenbichler
Regie: Rimini Protokoll
Regie: Roger Vontobel
Regie: Jan Philipp Gloger
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