Vögel - Schauspiel Köln
Die andere Vererbungslehre
Der Untergang des Egoisten Johann Fatzer - Schauspiel Köln
Unter Fleischergesellen
von Dorothea Marcus
Köln, 7. Juni 2019. Die Dokus zum D-Day tosen noch in den Ohren, da geht's noch einmal zurück, tiefer hinein in die Weltkriegsgeschichte des 20. Jahrhunderts. Mit Bertolt Brechts Fragment "Der Untergang des Egoisten Johann Fatzer" setzt Oliver Frlijć beim ersten Weltkrieg an: Zwölf Feldbetten wachsen im Kölner Depot 2 aus schwarzer Erde, sieben versprengte Soldaten gießen den Boden, dazu läuft eine Abwandlung von Marlene Dietrichs Schlager "Sagt mir, wo die Männer sind".
Pardon wird nicht gegeben - Schauspiel Köln
Millionen rechts, Millionen links. Ein Vogelschiß!
von Dorothea Marcus
Köln, 24. Mai 2019. Da sitzt er, in einer Art gläsernem Wagenanhänger, Martin Reinke als abgehalfterter Kaiser Wilhelm II. in Pickelhaube und Uniform. Monoton leiert er seine Hunnenrede herunter. So fällt kaum auf, wie völkerrechtswidrig und brandschatzend seine Worte sind, eine Anleitung zum rücksichtslosen Rachefeldzug gegen China: "Pardon wird nicht gegeben! Gefangene werden nicht gemacht! Wer euch in die Hände fällt, sei euch verfallen". Obwohl anschließend eifrig von den Zeitgenossen relativiert, wurde das Zitat "Pardon wird nicht gegeben" zum Titel für Alfred Döblins ersten Exilroman, geschrieben mit 56 Jahren in Paris, erfolglos wie fast alle nach seinem Bestseller "Berlin Alexanderplatz“. In Deutschland erschien das Buch erst 1961, da war Döblin schon gestorben. Ins Theater gebracht wurde der Stoff erst jetzt, 2019 – in einer Theaterfassung des österreichischen Schriftstellers petschinka, erstaufgeführt von Rafael Sanchez.
Die Räuber - Ersan Mondtag inszeniert Schiller am Schauspiel Köln als Gendermachtspiel und Freiheitsbefragung
Man kann die Welt nicht durch Gräuel verschönern
von Gerhard Preußer
Köln, 15. März 2019. Die Kanaille ist eine Frau. Oder doch nicht? Sie heißt ja Franz. Ersan Mondtags Inszenierung von Schillers "Räubern" ist ein Geschlechterverwirrspiel. In dem Bruderzwist zwischen Karl Moor, dem idealistischen, wilden Räuber, und Franz Moor, dem materialistischen "kalten, trockenen Alltagsmenschen" sind alle Hauptrollen geschlechterverkehrt besetzt.
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