89/90 - Peter Richters Freiheits-, Aufbruchs-, Coming of Age-Roman von Christina Rast am Staatsschauspiel Dresden uraufgeführt
Die Wende bleibt Geschichte
Das Schiff der Träume - Jan Gehlers inszeniert Fellini mit vielen Analogien am Staatsschauspiel Dresden
Setzkasten auf hoher See
von Lukas Pohlmann
Dresden, 19. März 2016. Die Exzentriker tanzen am Rand des Vulkans: Im Dresdner Staatsschauspiel steht "Das Schiff der Träume (E la nave va)" auf dem Programm – nach dem Film von Federico Fellini, in dem eine überkandidelte Trauergemeinde am Vorabend des ersten Weltkriegs serbische Flüchtlinge an Bord nimmt und schlussendlich von einem Kriegsschiff versenkt wird. Hausregisseur Jan Gehler begibt sich ins Bällebad der großen Analogien. Denn wie das Programmheft und Fellinis Film versprechen: Der Luxusdampfer "Gloria N." wird nie wieder einen Hafen ansteuern. Und das ist doch großartig, die dem Untergang Geweihten feiern schließlich besonders ausgelassen.
Der Idiot – Matthias Hartmann sucht am Staatsschauspiel Dresden in Dostojewskis Roman nach der glückhaften Harmonie des Leidens
Den ehrlichen, leidenden Menschen erkennen
von Hartmut Krug
Dresden, 16. Januar 2016. Lichterscheinungen und zischelnde Geräusche peinigen Fürst Myschkin, der ganz allein vor den grauen Wänden einer schmalen Bühne steht. Der Epileptiker durchlebt seinen Anfall nicht nur als Pein, sondern er fühlt Kopf und Herz bewegt von höchstem Selbstempfinden und empfindet glückhafte Harmonie. Mit diesem Glücksmoment erklärt in einer vorangestellten Eingangsszene Regisseur Matthias Hartmann das Verhalten dieses "Fürst Christus", als den Dostojewski den Protagonisten seines Romans "Der Idiot" in einem Entwurf bezeichnete und mit dem er die "Darstellung eines wahrhaft vollkommenen und schönen Menschen" versuchte.
Morgenland - Die Bürgerbühne des Dresdner Staatsschauspiels erzählt Pegida, wovor sie Angst haben
Tausendundein Klischee
von Michael Bartsch
Dresden, 29. November 2015. Am Samstag Abend hat Volker Lösch auf der Bühne des Dresdner Staatsschauspiels mit seiner Max Frisch-Inszenierung Graf Öderland/Wir sind das Volk ätzend gegen Pegida polemisiert, am Sonntag Abend geht die Bürgerbühne des Staatsschauspiels mit "Morgenland" unerwartet in die Charmeoffensive. Dem rassistischen "Dschihad-Reflex" gegen Menschen mit schwarzen Haaren, dunklem Teint und einer Sprache, die irgendwie nach "Allahu akbar" klingt, haben die Blutbäder von Paris wohl Wasser auf die Mühlen gegeben. In Dresden setzen nun sieben Akteure und vier Musiker solchen Vorstellungen einen heiteren Grundkurs Arabistik entgegen, der unter anderem zeigt, mit welch locker-emanzipiertem Gestus sowohl Eingebürgerte als auch Flüchtlinge sich selbst zum Besten haben können.
Regie: Alexander Schilling
Regie: Simon Solberg
Regie: Bettina Bruinier
Regie: Tilmann Köhler
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