Recherche in den Bundesländern - Die deutschen Theater proben für den Neuanfang in Corona-Zeiten
Die Fuchtel des Abstandhaltens
von Harald Raab
14. Mai 2020. Der Schauspielintendant des Staatstheaters Stuttgart Burkhard C. Kosminski hat neue, eher ungewohnte Regie-Assistenten bei der Probenarbeit bekommen: einen Mitarbeiter vom Gesundheitsamt, den Betriebsarzt und den Sicherheitsingenieur seines Hauses. Sie haben ein gewichtiges Wort mitzureden, etwa bei der Bauprobe seines neuen Stücks für die kommende Spielzeit. Sie legen ein Veto ein, wenn zuviele Menschen auf der Bühne miteinander agieren sollen. Wo der Intendant drei haben will, will die Corona-Schutztruppe nur zwei zulassen. Der Meterstab ist ein wichtiges Instrument, Fragen zu klären, die vorher rein bewegungsästhetisch und szenengerecht eine Rolle gespielt haben. Am Ende muss das ganze Bühnenbild umgebaut werden.
Der Theaterpodcast (25) – Gestaltungsspielraum trotz Hygienevorschriften: Welche Live-Formate sind unter Corona-Bedingungen denkbar, Cornelia Fiedler und Martin Wuttke?
Zurück aus dem Netz
12. Mai 2020. Acht Wochen nach der Theaterschließung heißt es in Hessen, NRW und Sachsen: Es darf wieder geöffnet werden – unter strengen Hygienevorschriften. Spielen ist erlaubt, mit mindestens 1,5 Metern Abstand, die Körper-Kontakt-Kunst geht auf Distanz. Nur: Welches Theater ist unter diesen Bedingungen möglich? Wird das nicht "ein Theater zum Abgewöhnen", wie der Intendant der Berliner Schaubühne, Thomas Ostermeier vermutet? Oder doch eine Chance, etwas Neues zu versuchen? Darüber sprechen Susanne Burkhardt und Elena Philipp im Theaterpodcast #25 mit der Theater-Kritikerin Cornelia Fiedler und dem Schauspieler Martin Wuttke.
Mit: Cornelia Fiedler (Theaterkritikerin) und Martin Wuttke (Schauspieler)
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Die Theater spielen wieder in der Schweiz, in Österreich in Deutschland. Es herrscht Hoffnung auf eine normale Spielzeit... Jedoch, ein Zurück zum Leben wie vor der Pandemie wird es das überhaupt geben können? Die Inzidenzwerte für Ansteckungen mit dem Corona-Virus steigen derzeit wieder rasant.
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Die Ruhrtriennale 2020 und Achille Mbembe – Eine Stellungnahme von Intendantin Stefanie Carp
Weshalb ich Achille Mbembe für einen Vortrag bei der Ruhrtriennale eingeladen habe
von Stefanie Carp
7. Mai 2020. Die drei Kölner Vorlesungen von Achille Mbembe im vorigen Juni in brechend vollen Sälen vor Tausenden junger Menschen, mit denen er bis Mitternacht diskutierte, die ihn nicht gehen lassen wollten, waren eine große Beglückung und Bereicherung. Am dritten Abend verabschiedete er sich schon um 22 Uhr etwas erschöpft: And now we go to dinner.
Hätte sich in diesen Sommerabenden in Köln irgendjemand vorstellen können, dass der gleiche Mann kein Jahr später wegen eines für Bochum angekündigten Vortrags öffentlich in Stücke gerissen würde.
Inside Endzeit: Texte zur Klimakrise (6) - Finale der Klimareihe: Warum "Back to Normal" keine Option mehr ist
100 Millionen Fass Öl
von Lynn Takeo Musiol und Christian Tschirner
#am Ende des Textes könnt Ihr die Zukunft befragen 🌱
6. Mai 2020. Als im Februar der erste Text unserer Reihe erschien, sah es so aus, als sei Corona ein auf die chinesische Provinzhauptstadt Wuhan beschränktes Phänomen. Inzwischen ist die öffentliche Debatte von der Frage dominiert, wie mit dem Virus umgegangen werden soll. Während viele Virolog*innen und Epidemiolog*innen mit Hinweis auf die Gefährlichkeit des Virus voreilige Lockerungen der Bewegungs- und Begegnungseinschränkungen kritisieren, wird inzwischen in unserem Kolleg*innenkreis auf eine schnelle Rückkehr zur Normalität gedrängt. Sogar von Bevormundung und Diktatur der Wissenschaftler*innen ist die Rede – eine bemerkenswerte Verdrehung von Ursache und Wirkung.
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