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Maskenbildner Wolfgang Utzt gestorben

Gesichter-Welten

26. April 2020. Der Maskenbildner Wolfgang Utzt ist im Alter von 78 Jahren gestorben, das hat das Deutsche Theater Berlin auf Nachfrage bestätigt. Nach dem Studium des Maskenbild-Designs an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden kam er 1960 als Voluntär ans Deutsche Theater, wo er von 1979 bis 2003 Chefmaskenbildner war.

Utzt arbeitete mit Regisseuren wie Heiner Müller, Thomas Langhoff, Frank Castorf, Hans Neuenfels, Robert Wilson, Friedo Solter, schuf etwa die Masken zu Heiner Müllers "Hamlet /Hamletmaschine" aus den Jahren 1989/1990 oder für den "Faust II" zum 100. Geburtstag des Deutschen Theaters, inszeniert von Friedo Solter, die monumental geplant nach sechs Monaten Proben allerdings kurz vor der Premiere abgesagt und nie gespielt wurde. 

Utzt, 1941 in Senftenberg geboren, kreierte immer wieder Kunst-Köpfe, von Göttern über Fantasiewesen bis hin zu den Tier- und Menschenmasken, Geschöpf-Erfindungen aus unterschiedlichsten Materialien, die bis heute als einmalig gelten. Daneben nahm er Lehraufträge an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden und der Kunsthochschule Berlin-Weißensee wahr. Seine Masken und Figurinen befinden sich heute im Besitz der Stiftung Stadtmuseum Berlin, des Museums für Kunst und Gewerbe Hamburg und des Deutschen Theatermuseums München. Zuletzt lebte er in Sydowswiese im Oderbruch. Am 25. April verstarb Wolfgang Utzt in Frankfurt/Oder.

(sik)

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Kommentare  
Wolfgang Utzt gestorben: Auf Wiedersehen
Auf Wiedersehen, lieber Wolfgang! Danke für alles.
Wolfgang Utzt gestorben: Unvergessen
Schon als ich zum ersten Mal hospitierte , 1991 am Deutschen Theater bei Friedo Solters "Peer Gynt" nahm Wolfgang Utzt mich unter seiner Fittiche, ich besuchte ihn oft in seinem Reich der Masken. Einer der grossen Maskenkünstler unserer Zeit und ein feiner Mann, der mir unvergessen bleibt. Gute Reise lieber Wolfgang Utzt und Danke für die vielen wundervollen Inspirationen.
Wolfgang Utzt: traurig
In tiefer Trauer um den Verlust des Künstlers, der mit Phantasie, künstlerischem Eigensinn und handwerklicher Perfektion Masken und Dekorationen für legendäre Inszenierungen des Deutschen Theaters kreiert hat. Er war ein wunderbarer Freund, Geschichtenerzähler und Fabulierer. Nun wird er weiterleben in der Erinnerung, dem einzigen Paradies, aus dem wir bekanntlich nicht vertrieben werden können.
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