Medienschau: SZ, FAZ, BLZ – Zur neuen Theatertreffenleitung

Das ging schief

Das ging schief

19. September 2023. Einige Medien kommentieren die Ernennung der neuen Theatertreffenleitung (und damit das schnelle Ende der alten).

"Damit räumt der Intendant der Berliner Festspiele, die wie die trudelnde Berlinale zum Geschäftsbereich der Kulturveranstaltungen des Bundes in Berlin GmbH gehören, ein Personalproblem ab, das er sich keinen zweiten Festivaljahrgang lang hätte leisten können", schreibt Peter Laudenbach in der Süddeutschen Zeitung (19.9.2023). "Hätte Pees trotzig an seiner Fehlbesetzung festgehalten, hätte sich die Frage nach seiner eigenen Jobqualifikation gestellt."

"Die Zeit der Doppelspitzen und kollektiven Führungsorgane scheint vorbei", beobachtet Simon Strauß in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (19.9.2023). "Das Theatertreffen wird sich in Zukunft wieder deutlicher auf seine Kernidentität fokussieren, und auch das Rahmenprogramm soll in engerem Zusammenhang mit den zehn von der Jury ausgewählten bemerkenswerten Inszenierungen aus dem deutschsprachigen Raum entwickelt werden." Das sei genau die entgegengesetzte Stoßrichtung zu jener, mit der sein Kuratorinnenteam angetreten und nun offenbar dramatisch gescheitert sei.

Matthias Pees – "selbst ein Repräsentant der privilegierten Gesellschaftsschicht auf einem Machtposten" – habe dem Trend nachgegeben und vier junge Frauen "mit internationalen Erfahrungen und mehrheitlich osteuropäischer Herkunft" zur Leitung des ihm unterstellten Theatertreffens berufen, so Ulrich Seidler in der Berliner Zeitung (19.9.2023). "Das ging gründlich schief" – weil sie "verständlicherweise nach Sichtbarkeit" strebten und verstärkt Einfluss nehmen wollten "auf das, was beim Theatertreffen so über die Bühne geht".

(geka)

Kommentar schreiben