Medienschau: SZ – Sophie Rois zum Katholizismus

Theatertralik gegen protestantische Selbstzerfleichschung

Theatertralik gegen protestantische Selbstzerfleichschung

4. Juni 2023. Anlässlich ihrer Rückkehr an die Berliner Volksbühne mit einem Stück zum Christentum von René Pollesch spricht die Schauspielerin Sophie Rois mit der Süddeutschen Zeitung über ihre katholische Prägung.

Sie gehe nicht an den FKK-Strand, denn: "Ich wüsste jetzt nicht, wie ich das in meiner Person auseinandergefummelt kriege. Ich bin jedenfalls in meiner Nacktheit verletzbar, und deswegen gehört sie für mich in den Bereich der Intimität", sagt Rois im Interview. Und zum Pollesch-Stück: "Ja, das ist richtig, der Katholizismus in seinen Riten ist unendlich theatralisch. Diese Theatralik anzuwenden auf den sich selbst zerfleischenden Gestus der Protestanten, das haben wir versucht, für uns nutzbar zu machen."

Und Rois beschreibt ihren Schauspielstil im Lichte des Katholizismus: "Es gibt doch diese zwei Ansätze für Schauspieler: von außen nach innen. Oder: von innen nach außen. Bei Ersterem machst du die Geste, und damit stellt sich der Ausdruck her, und du empfindest es auch. Beim anderen musst du es erst in dir fühlen und dann kommt die richtige Geste. Katholizismus funktioniert nach dem ersten Prinzip. Das alles ist aber natürlich nur meine schnöde Sophie-Rois-Schauspielerposition."

(sueddeutsche.de / chr)

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