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Bundesverdienstkreuze für Andrea Breth und Katharina Thalbach
Große Frauen ihres Fachs
29. September 2015. Andrea Breth wird mit dem Großen Verdientkreuz der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Dies wird auf der Internetseite des Bundespräsidenten mitgeteilt, der ihr die Auszeichnung am 1. Oktober in Berlin verleihen wird. Unter den insgesamt 32 Bürger*innen, die bei dieser Gelegenheit für ihr "herausragendes Engagement" geehrt werden, ist auch Katharina Thalbach, die das Verdienstkreuz 1. Klasse für ihre Leistungen als (Theater- und Film-)Schauspielerin und Regisseurin erhält.
Andrea Breth habe sich, heißt es auf der Website, "herausragende Verdienste um die Entwicklung der Theaterkultur in Deutschland und Europa erworben" und sei "eine der großen Theaterregisseurinnen unserer Zeit." Außerdem gehöre sie "zu den allerersten Frauen in der Bundesrepublik, die am Theater Regie geführt haben und ist bis heute ein großes Vorbild für nachfolgende Regisseurinnen. (...) Mit ihren im besten Sinne werktreuen und hoch reflektierten Inszenierungen gelingt es ihr immer wieder, beim Publikum 'das Gehör und den Blick zu schärfen, das politische Denken zu schulen'".
Österreichischen Ehrenkreuz ausgezeichnet. 2015 erhielt sie den Schillerpreis der Stadt Marbach. Sie ist aktuell außerdem mit "Jakob Lenz" (herausgekommen an der Oper Stuttgart) nominiert für den Faust-Theaterpreis im Bereich Opernregie.
Die 1952 bei Füssen geborene, in Darmstadt aufgewachsene Breth brachte 1975 in Bremen ihre erste eigenständige Inszenierung heraus: "Die verzauberten Brüder" von Jewgeni Schwarz. Wichtigen Stationen waren Bochum (1986-1989) und Wien (990 und 1992), von 1992 bis 1997 war sie künstlerische Leiterin der Berliner Schaubühne. Nach Auseinandersetzungen mit dem Ensemble erklärte sie ihren Rücktritt und wechselte 1999 als Hausregisseurin ans Wiener Burgtheater. Sie wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem 1987 mit dem Fritz-Kortner-Preis und 2003 mit dem Nestroy-Preis für "Beste Regie". Im Jahr 2006 wurde ihr der Theaterpreis Berlin verliehen, das Preisgeld spendete sie an eine Suppenküche in Pankow. Sie ist Mitglied der Akademie der Darstellenden Künste in Frankfurt am Main und der Akademie der Künste Berlin. Im Juni 2009 wurde sie mit demKatharina Thalbach wird als "eine der herausragenden Schauspielerinnen unseres Landes" geehrt, "in Ost wie West (...). Ihr enorm großes Publikum verdankt ihrer eindringlichen Spielweise und ihren innovativen Inszenierungen – bei denen auch nie der Humor zu kurz kommt – einen oftmals neuen Zugang zu Theater und Oper", ist die Entscheidung auf der Website des Bundespräsidenten begründet.
Katharina Thalbach wurde 1954 in Ost-Berlin als Tochter des Regisseurs Benno Besson und der Schauspielerin Sabine Thalbach geboren und steht seit ihrem fünften Lebensjahr auf der Bühne. Neben ihrer Arbeit als Theaterschauspielerin spielte sie auch Filmrollen bei den wichtigsten Regisseuren der DDR, darunter Konrad Wolf und Egon Günther; sehr bekannt ist ihre Rolle in der Oscar-gekrönten Grass-Verfilmung "Die Blechtrommel" von Volker Schlöndorff (1979). 1976 siedelte sie nach Unterzeichnung des Offenen Briefes gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns nach West-Berlin über. 2003 gehörte Katharina Thalbach zu den Mitgründer*innen der Deutschen Filmakademie, des zentralen Forums für Filmschaffende in Deutschland.
(www.bundespraesident.de / ape)
Mehr über die Inszenierungen Andrea Breths: Der nachtkritik-Lexikoneintrag versammelt Nachtkritiken zu allen Theaterarbeiten der vergangenen Jahre. Mehr über die Regiearbeiten von Katharina Thalbach finden Sie ebenfalls im entsprechenden Lexikoneintrag.
Beim 125-Jahre-Burgtheater-Jubiläumskongress hielt Andrea Breth eine Rede über die Kraft der Klassiker, die nachtkritik.de veröffentlichte.
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