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Andrea Breth mit dem Österreichischen Ehrenkreuz ausgezeichnet
Außergewöhnlich
Wien, 23. Juni 2009. Andrea Breth wurde das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse verliehen. Kulturministerin Claudia Schmied überreichte der 56-Jährigen die Auszeichnung (hier ein Foto des Abzeichens) und bezeichnete Breths Karriere als "außergewöhnlich in einer Berufswelt, die den traditionellsten Regeln von Macht, Kabale und wenig echter Liebe" folge.
Sie stehe als Antithese zu den Traditionen einer gut geölten Maschinerie. Nicht in der Unterordnung, sondern in der Neuordnung habe Breth ihren spezifischen Stil durchsetzen und ein Publikum für sich einnehmen können: "Sie zeigen uns, dass es in der Kunst des Mutes, neue Wege zu beschreiten, bedarf."
Die Rede des verhinderten Wunsch-Laudators Sven-Eric Bechtolf verlas die Schauspielerin Elisabeth Orth. "Du hast die Begabung, taghell zu analysieren (...) und doch bei diesen intellektuellen und auch organisatorischen Glanzleistungen gleichzeitig auf den dunklen Seiten des Mondes daheim zu sein." Dieser "doppelte Blick" mache auch den besonderen Reiz ihrer Arbeit aus, so Bechtolf, der als Beispiele an Breths gefeierte Inszenierungen von "Don Carlos" und "Emilia Galotti" verwies: "Hellsichtig erlaubst Du Deinen Figuren, in ihrer existenziellen Dunkelheit zu verbleiben." Proben mit Breth glichen "Expeditionen zu Lande und zur See. Der Kompass wird dabei zu Hause gelassen."
Zur Feierstunde waren Familie, Kollegen und Freunde der Regisseurin, die im Sommer bei den Salzburger Festspielen die Wiederaufnahme ihrer Verbrechen und Strafe-Inszenierung aus dem Vorjahr betreuen wird, zahlreich erschienen. Andrea Breth bedankte sich "irrsinnig" bei allen, die gekommen waren und gemeinsam "eine wunderbare Familie" bildeten.
Die Verleihung des Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst erfolgt auf Vorschlag des Ministers bzw. der Ministerin durch den Bundespräsidenten. Das Kreuz verbleibt auch nach dem Ableben der Trägerin oder des Trägers bei den Erben. Es wurde 1955 per Bundesgesetz geschaffen.
(ZDFtheaterkanal/Der Standard/dip)
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