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Peter Turrini-Stipendium zum ersten Mal vergeben

Mit sozialkritischem Ansatz

6. Dezember 2012. Zum ersten Mal wurde das mit 12.000 Euro dotierte Peter Turrini- DramatikerInnenstipendium verliegen. Erste Preisträgerin ist die 1980 in Wien geborene Autorin Claudia Tondl. Tondl erhält das Stipendium für die Stückeinreichung "Wo verdammt ist Frau Wermes?". Die Jury legte bei der Auswahl des auszuzeichnenden Projekts Wert darauf, den sozialkritischen Ansatz wiederzufinden, der auch Peter Turrinis Arbeiten immer auszeichnet. "Claudia Tondl schafft es in authentischer Manier unsere heutige Gesellschaft in ein nachdenkliches Licht zu rücken", heißt es in der Begründung.

Turrini selbst sagt: "Ich bin von dem Thema des Stückes beeindruckt, das ich wirklich für ein bedrückendes halte: Menschen geraten in die Fänge der Bürokratie, wenn sie etwas brauchen. Und ich finde es von der ästhetischen Theatermethode sehr interessant, weil sie sich von meiner unterscheidet." Die Preisverleihung fand gestern im Landestheater Niederösterreich St. Pölten statt. Das Stipendium wird in monatlichen Raten von 1.000 Euro gezahlt und soll den niederösterreichischen Autorinnen und Autoren die Möglichkeit bieten, sich ein Jahr der Fertigstellung eines dramatischen Werkes zu widmen als auch, das Stück nach Ablauf des Stipendiums angemessen zu präsentieren.

Die Preisträgerin Claudia Tondl studierte Theater-, Film- und Medienwissenschaften an der Universität Wien und Dramaturgie am Internationalen Theaterinstitut. Mit ihrem Stück "Lingua Franka" gewann sie 2008 den STUTHE-DramatikerInnenpreis. Mit "Entkörperung.Zwei.Null" wurde sie für die szenische Lesung am Schauspielhaus Graz mit dem Publikumspreis ausgezeichnet. Sie erhielt u.a. das Österreichische DramatikerInnenstipendium 2010 und das DramatikerInnenstipendium der Stadt Wien 2011 für ihren Stückentwurf "Zyklop".

(sik)

Mehr lesen? Die 1980 in Wien geborene Dramatikerin Claudia Tondl gewann 2009 den Preis der Mainzer Autorentage. Ihr Stück Leben Lügen Lagern wurde 2010 am Mainzer Staatstheater uraufgeführt.

 

 

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