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Schauspielerin Lola Müthel gestorben

Der seligste Schlupfwinkel

14. Dezember 2011. Wie unter anderem Theater der Zeit meldet, ist die Schauspielerin Lola Müthel am Sonntag im Alter von 92 Jahren in Gräfelfing bei München gestorben. Müthel war die Tochter der Sängerin Marga Reuter und des Regisseurs Lothar Müthel, der in der Nazi-Zeit ein wichtiger Regisseur am Preußischen Staatstheater in Berlin und Burgtheaterdirektor in der Zeit der Okkupation Österreichs von 1939 bis 1945 war. Lola Müthel wurde Ende der 30er Jahre als 17-jährige von Gustaf Gründgens entdeckt, mit dem sie dann im Deutschen Theater Berlin erstmals auf der Bühne stand.

Nach dem zweiten Weltkrieg ging sie nach Frankfurt am Main, später nach München, wo sie von Anfang der 70er Jahre bis 1984 am Residenztheater fest engagiert war. In ihrem Leben hat Lola Müthel mehr als 200 Rollen gespielt – in klassischen Stücken ebenso wie in Film- und Fernsehproduktionen und Musicals und als Hörspielsprecherin.

"Wie schön, Dich gekannt zu haben" schreiben Kollegen wie die Schauspieler Gerd Anthoff, Michael Degen, Gaby Dohm und Miroslav Nemec sowie der ehemalige Intendant der Münchner Kammerspiele, Frank Baumbauer, in ihrer Traueranzeige in der "Süddeutschen Zeitung" und fügen noch ein Zitat von Max Reinhardt hinzu: "Theater, der seligste Schlupfwinkel für diejenigen, die ihre Kindheit heimlich in die Tasche gesteckt und sich auf und davon gemacht haben, um bis an ihr Lebensende weiterzuspielen."

In der Süddeutschen Zeitung (15.12.2011) ruft Christine Dössel der Schauspielerin nach: "In ihr verlieren wir nicht nur eine verehrungswürdige Grand Dame, sondern auch ein furioses Glückskind der deutschen Theatergeschichte."

(Theater der Zeit/ SZ/ sd)

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