Trier will Drei-Sparten-Theater erhalten

Doch kein Kulturinfarkt

13. November 2013. Die Stadt Trier will ihr Theater in der bisherigen Form, also mit Ensembles in drei Sparten, erhalten. Das berichtet der Trierische Volksfreund in seiner Ausgabe vom 12. November 2013. Die Fraktionen im Stadtrat hätten sich auf ein Elf-Punkte-Papier zur Erhaltung des Theaters geeinigt.

Auch Sebastian Hartmann wehrt sich gegen Anschuldigungen

"Ohne Grundlage"

Leipzig, 12./6. November 2013. In Sachen Defizit am Schauspiel Leipzig meldet sich nun auch der ehemalige Intendant Sebastian Hartmann selbst zu Wort. Bereits der ehemalige Verwaltungsdirektor des Schauspielhauses Leipzig Volker Ballweg verwahrte sich gegen den Vorwurf der neuen Intendanz Lübbe, ein Defizit von 400.000 Euro hinterlassen zu haben. Nun fügt Sebastian Hartmann in einer Erklärung hinzu: "Diese aus der Luft gegriffene Behauptung ist weder belegt, noch nachvollziehbar, noch richtig." Richtig sei, dass bis zum 31. Dezember 2012 ein Überschuss von 30.000 Euro erwirtschaftet worden sei; aufgrund der positiven Entwicklung rechne man bis zum 31. Juli 2013 (Übergabe der Intendanz) mit einem "angenommenen Überschuss" von etwa 100.000 Euro.

Brüder-Grimm-Preis 2013 verliehen

Untergründige Verdichtung

9. November 2013. Heute wurde der Brüder-Grimm-Preis des Landes Berlin 2013 zur Förderung des Kinder- und Jugendtheaters verliehen. Das teilte das Berliner Theater an der Parkaue mit, wo die Preisverleihung stattfand. Die Jury entschied sich der Mitteilung zufolge für eine Teilung des mit 10.000 Euro dotierten Preises, der in diesem Jahr zu gleichen Teilen an zwei Arbeiten geht: die Inszenierung des Stückes "Reiher" durch Yves Hinrichs am Jungen Theater Chemnitz und das noch nicht aufgeführte Stück "Das Tierreich" von Jakob Nolte und Michel Decar.

"In einer Vielzahl starker Stücke und Inszenierungen repräsentieren diese beiden herausragenden Arbeiten auch die Bandbreite der ca. 80 Einsendungen", heißt es in der Begründung der Jury. "Das Tierreich" zaubere mit einer schier überwältigenden Personage von 22 Figuren Sommerferienstimmung herbei. Meisterlich verknüpfe die Inszenierung diese Stimmung "mit den bitteren Diskursen des Nicht-Geliebt-Werdens, aber auch mit Themen wie Rüstungsexport und Arbeitslosigkeit, ohne dabei aber die erzählerische Leichtigkeit zu verlieren."

In "Reiher" hingegen zeige das beeindruckende Chemnitzer Ensemble der jugendlichen und erwachsenen Schauspieler "einen gewalttätigen, schwer entrinnbaren Kreislauf einer fern- nahen Kleinstadthölle". Beide Arbeiten, so die Jury weiter, träten "zudem in eine interessante Kontrastbeziehung. Während die flirrenden Szenen des 'Tierreichs' lakonisch-klug das leichte Elend des Daseins aufzeigen und nur untergründig auf dahinter liegende Gewaltpotentiale verweisen, verdichtet sich in 'Reiher' diese Gewalt hyperrealistisch. Gleichzeitig sind aber auch dort Momente der Sehnsucht, der Wunsch nach Leichtigkeit zu verspüren. Obwohl durchaus zeitgenössisch und sich stark auf den Alltag von Jugendlichen heute beziehend weisen beide Arbeiten eine Qualität auf, die sie von 'Gebrauchsstücken' mit nur kurzer Halbwertzeit heraushebt."

Der Jury gehörten in diesem Jahr die Regisseurin und Dramatikerin Gesine Danckwart, der Theaterkritiker Tom Mustroph und nachtkritik.de-Redakteurin Sophie Diesselhorst an.

(Theater an der Parkaue / sle)

 

 

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