Chronik der Debatte um das Deutsche Schauspielhaus Hamburg nach dem Rücktritt des Intendanten Friedrich Schirmer
Hey Stuth, don't make it bad
Am 14. September gab Friedrich Schirmer seinen Rücktritt zum 30. September 2010 bekannt. Gesammelte Reaktionen dazu in der Presseschau.
Hamburgs Bürgermeister Christoph Ahlhaus dachte daraufhin am 17. September öffentlich über eine Hamburger Generalintendanz nach; am 28. September wurde bekannt, dass diese Idee wieder vom Tisch ist.
Am 16. September befragte Michael Eberth, ehemaliger Chefdramaturg des Deutschen Schauspielhauses unter Tom Strombergs Intendanz, in einem Beitrag auf nachtkritik.de das Hamburger Kulturproblem.
Am 19. September forderten die Mitarbeiter des Deutschen Schauspielhauses in einem offenen Brief die Hamburger Kulturpolitik dazu auf, mit ihnen das Gespräch zu suchen. Am 22. September hat das Haus zu den Kürzungsplänen Stellung genommen. Das Gespräch mit Kultursenator Reinhard Stuth blieb ergebnislos.
Am 25. September gibt Hamburgs Kultursenator Reinhard Stuth Frauke Hartmann von der Frankfurter Rundschau ein Interview.
Im Hamburger Abendblatt vom 27.9.2010 protestieren alle sechs noch lebenden ehemaligen Intendanten des Schauspielhauses gegen die angekündigten Budget-Kürzungen.
In der Süddeutschen Zeitung vom 28. September schrieb Till Briegleb eine Kritik zu Volker Löschs Inszenierung "Hänsel und Gretel gehn Mümmelmannsberg" am Schauspielhaus. Bei der Gelegenheit resümierte er auch gleich die aktuelle Hamburger Kulturpolitik. Zwei Tage später legte Evelyn Finger in der Wochenzeitung Die Zeit noch ein paar Rechenspiele nach.
Am 30. September kündigt Reinhard Stuth eine Evaluation der finanziellen Situation des Theaters an.
Am 4. Oktober hat der Schauspieler und Regisseur Claude-Olivier Rudolph sein Interesse an einer Übernahme der Intendanz am Schauspielhaus bekundet.
Am 5. Oktober berichtete Till Briegleb ausführlich in der Süddeutschen Zeitung über Stuths Wirken und die Reaktionen darauf. Und Jens Balzer sprach für die Berliner Zeitung mit Schorsch Kamerun und den Geschäftsführern des Golden Pudel Clubs über die Besonderheiten der Hansestadt.
Am 7. Oktober zeigte sich die Hamburger Kulturszene im Thalia Theater solidarisch: Nicolas Stemann holte sie in seiner Inszenierung von Elfriede Jelineks "Die Kontrakte des Kaufmanns" auf die Bühne.
Am 12. Oktober verteidigte Reinhard Stuth seine Politik auf NDR 90.3. Und Ulrich Khuon, bis 2009 Intendant des Thalia Theaters und mittlerweise Chef des Deutschen Theaters Berlin, forderte in einem Beitrag auf nachtkritik.de die Rücknahme der Sparbeschlüsse.
Ebenfalls am 12. Oktober schrieb Volker Corsten in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sehr ausführlich und informiert über die desaströse Hamburger Kulturpolitik. Und siehe da: Schuld sind nicht nur die dilettantischen Politiker, schuld ist auch ein Bürgertum, das den Protest verpennt.
Am selben Tag fand auf Kampnagel außerdem eine Podiumsdiskussion zur Hamburger Kulturpolitik statt, über die Nachtkritikerin Katrin Ullmann berichtete.
Am 18. Oktober erläutere Friedrich Schirmer selbst in einem Gespräch mit dem Spiegel die Gründe und Hintergründe seines Rücktritts.
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