Podcast - Die Freistellung Stephanie Gräves am Konzert Theater Bern und die Folgen
(K)Ein normaler Vorgang?
3. März 2016. Wie war das jetzt noch mal mit Bern? Also mit dem Konzert Theater Bern, seinem Intendanten Stephan Märki und der freigestellten Schauspieldirektorin Stephanie Gräve? Wer eine Zusammenfassung braucht oder überhaupt lieber hört als liest, kann sich die Causa noch mal erklären lassen. Die nachtkritik.de-Redakteure Nikolaus Merck (und als solcher Schweiz-Verantwortlicher) und Georg Kasch sprechen über die Hintergründe des zerschlagenen Porzellans – und ob sich daraus etwas lernen lässt.
Mehr zum Fall Konzert Theater Bern? Hier eine kurze Chronologie der Ereignisse:
– Meldung vom 16. September 2014: Stephanie Gräve wird Schauspieldirektorin in Bern
– Meldung vom 21. Januar 2016: Berns Schauspieldirektorin Stephanie Gräve mit sofortiger Wirkung freigestellt, dazu Update: Kleine Anfrage und Petition zur Freistellung von Stephanie Gräve in Bern
– Meldung vom 1. März 2016: Berns Stiftungsrats-Präsident stellt sich vor Intendant Märki
– Meldung vom 2. März 2016: Ensemble des Konzert Theaters Bern kritisiert Führungsentscheidungen
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(K)Ein normaler Vorgang?
3. März 2016. Wie war das jetzt noch mal mit Bern? Also mit dem Konzert Theater Bern, seinem Intendanten Stephan Märki und der freigestellten Schauspieldirektorin Stephanie Gräve? Wer eine Zusammenfassung braucht oder überhaupt lieber hört als liest, kann sich die Causa noch mal erklären lassen. Die nachtkritik.de-Redakteure Nikolaus Merck (und als solcher Schweiz-Verantwortlicher) und Georg Kasch sprechen über die Hintergründe des zerschlagenen Porzellans – und ob sich daraus etwas lernen lässt.
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– Meldung vom 21. Januar 2016: Berns Schauspieldirektorin Stephanie Gräve mit sofortiger Wirkung freigestellt, dazu Update: Kleine Anfrage und Petition zur Freistellung von Stephanie Gräve in Bern
– Meldung vom 1. März 2016: Berns Stiftungsrats-Präsident stellt sich vor Intendant Märki
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Beschworen hat nach meinem Hören auch keiner was, Othello Nr. 17 - neues Detailformaat in nk? - Find ich gut.
Ein Intendant kann doch den Sachverhalt benennen, an dem sich alles entzündet hat. Alle würden das über kurz oder lang akzeptieren, aber dann wäre Klarheit geschaffen, Transparenz uns gegenüber, deren Steuern da ja hineinfliessen. Und Ende.
So hat das ganze den Anschein von Heimlichtuerei. Und dort wo die Dinge nicht auf den Tisch kommen, ist etwas nicht in Ordnung.
Guter Podcast, übrigens!
(Glaube ich übrigens immer noch: wenn Stephan Märki bleiben will, muss eine Teamleitung installiert werden - nur dann könnten Märkis Stärken zum Leuchten kommen - und nicht seine Schwächen das Haus in Gefahr bringen ). Aber es geht hier nicht um die ollen Kamellen von 2014. Zumal Stephanie Graeve die Zeichen der Zeit nach ihrer Anstellung erkannt hat und - so heisst es von überall - angefangen hat mit allen wichtigen Parteien in der Stadt zu diskutieren und neue Bündnisse zu schliessen. Ja, sie hat - dies meine Einschätzung nach der Diskussion mit sehr sehr viele Leuten - ihren Job so gut gemacht, wie es unter den bestehenden Bedingungen nur möglich war. Noch niemand in der bis jetzt laufenden Diskussion hat das bis jetzt bestritten. Deshalb ist es ja so verhängnisvoll, dass der Stiftungsrat nicht nur übereilt und unsorgfältig wählt, sondern dann auch noch übereilt und unsorgfältig freistellt. Wie der Stiftungsrat das als kluge Führungskultur verkaufen will, ist mir ein Rätsel....Aber vielleicht könnten sie uns Antwort auf dieses Rätsel geben - unter Klarnamen? Das wäre irgendwie redlicher als aus der Deckung heraus Geheimniskrämerei zu betreiben.
@Samuel Schwarz: In der Diskussion hier geht es sehr wohl auch um Sie, mit Verlaub, da Sie nicht müde werden, den Intendanten und den Stiftungsrat von KTB frontal anzugreifen, und zu sagen, dass Sie es selbstverständlich alles besser wüssten und könnten. Das Haus - und damit meine ich in erster Linie die dort Arbeitenden (zu denen ich nota bebe nicht gehöre) - hätten es verdient, jetzt etwas zur Ruhe zu kommen und nach vorne blicken zu können.
ich kenne leider die Reglements nicht, nach denen der Stiftungsrat auswählt und freisetzt, vor allem bei den Direktoren und Spartenleitern müsste dies ja sorgfältig niedergelegt worden sein, und möglicherweise kann sich einer der Mitleser hier dazu äußern, oder es könnte angefragt werden, was dieses Reglement genau aussagt.
Dass darin die Bedingungen, unter denen eine Ausschreibung stattfinden muss, genauestens beschrieben werden, und es ist anzunehmen, dass eine Schauspieldirektion nicht freihändig vergeben werden darf, wie dies hier der Fall war.... Klar, dass jetzt, um diesen Fehler zumindest teilweise zu löschen, eine Ausschreibung erfolgen muss.
Das wäre dem Stiftungsrat in einer solchen heiklen Situation, in der die Gemüter und die Stimmung des Ensembles deutlich erhitzt, überhitzt sind, sehr zu empfehlen.... Wir werden sehen....
Ja, Teams auf allen Leitungsebenen einzuführen, wäre hier ein schönes Novum. Bewerben Sie sich doch, vielleicht öffnet sich hierfür genau jetzt die Tür einen Spalt.. Und sicher wäre zu überlegen, ob man nicht auch auf Ebene des Direktors ein Team aus drei oder vier Direktoren ansiedelt?
Dass Iris Laufenberg so überraschend ging, ist bedauerlich, weil sie einen vortrefflichen künstlerischen Ehrgeiz hatte.... Dass sie auf selber Höhe gewechselt ist, hat für mich keinen Sinn gemacht, denn in Graz ist sie ja auch nur Schauspieldirektorin, keine Intendantin.... Mit ihr hatten wir gehofft, dauerhaft überregional beachtet zu werden, zumal sie die besten Regisseure und Autoren kennt....
Dem Ensemble ist jetzt zu empfehlen, dem Stiftungsrat zügig selbst Vorschläge für die Schauspieldirektion zu unterbreiten, und darum zu bitten, bei der Auswahl der Schauspieldirektion angehört und beteiligt zu werden. Niemand wird dem widersprechen... Es ist wichtig, dass jetzt aufgerissene Wunden schnell verheilen, damit sich das Theater wieder auf das Theater konzentrieren kann. In einer solchen Pattsituation, wie soll es da sonst weiter gehen?
@Ben: Genau. Und darin ist das Ensemble zu unterstützen. Dass es Mitsprache hat, wie diese neue Spielleitung aussehen wird und wieviel Macht diese Spielleitung hat. Im Moment ist es so, dass sich niemand taugliches finden würde, weil sich niemand solchen Arbeitsbedingungen unterwerfen würde. Natürlich wäre das eigentlich ein super Job, aber unter diesen Bedingungen natürlich nicht. Da sind die Bedingungen für ambitionierte KünstlerInnen in der freien Szene mittlerweile doch attraktiver, auch dank Veronica Schaller und ihrem neuaufgestellten "Hauptstadt-Topf", der neue Kooperationen ermöglicht.
das hört sich für Euch doch erst einmal gut an.
Was unser Schauspiel in Bern betrifft, sollten wir nicht in Lethargie verfallen. Es gibt gerade eine gute Welle, und wie die Geschichte zeigt, hat es in Momenten der Unsicherheit die größten Veränderungen gegeben. Vielleicht lässt sich der bald neu zusammen gesetzte Stiftungsrat auch auf neue Leitungskonzepte ein. Wieviel anders könnte ein so großes Theater arbeiten, wenn man mehre Direktoren hätte, die ihr Verständnis von Theater gleichberechtigt zusammen werfen und etwas neues daraus machen.
Es gibt kein Team, solange es jemanden gibt, der ein verbindliches letztes Wort hat. Ein Team agiert immer in völliger Offenheit, und deshalb haben Phantasie und Kreativität hier so viel Platz. Am Berner Theater gibt es kein Team, da kann man noch so viel darüber sprechen. Ein geschlossenes Modell, ein geschlossenes Modell ist eines, in dem man die Antworten bereits kennt, bevor man die Frage hineingerufen hat. Alles stirbt dort ganz langsam ab, so langsam, dass man es nicht einmal bemerkt....
Und die Schauspieler müssen bitte unbedingt eingebunden werden. Und sich für ihr Eingebunden werden einsetzen....Wir werden die besten von ihnen sonst verlieren. Wer von den hervorragenden Schauspieltheater-Machern käme denn in Frage, und wer würde sich darauf einlassen?
Nur noch eine Frage an Samuel: Wie lief die Zusammenarbeit mit Euch in der Zeit von Erich Sidler? und was wird aus den von Stephanie Gräve verabredeten gemeinsamen Projekten in der Stadt?
2) Die angerissenen Projekte werden nun natürlich nicht mit dem KTB koproduziert. Mit einem Theater zusammenzuarbeiten - dessen Stiftungsrat eine so unseriöse Personalpolitik betreibt - ist als Gruppe/Künstler gefährlich. Man verliert mehr, als man gewinnt. Und solang das so bleibt, werden die besten KünstlerInnen & DramaturgInnen an diesem Haus nicht mehr arbeiten wollen. Ich denke, man muss gewisse Künstler, die nun auf dem Spielplan stehen, auch warnen. Aber lassen sie uns nun den Ort des Diskurs wechseln. Es gibt konkretes, das man nun tun kann. Auf Nachtkritik ist im Moment alles gesagt, glaub ich.
Das Bild des Theatervorhangs von Bern täglich auf Nachtkritik ist ja irgendwie ein Menetekel.
Am Wochenende gab es wohl wieder eine erfolgreiche Premiere aus dem Gräve-Spielplan, die Vorstellungen der meisten Stucke sind ständig ausverkauft, liest man auf der Website.
War es das jetzt trotzdem? Kann es das gewesen sein? Dann hat der Theaterbetrieb doch ein Problem, oder? Was ist denn aus der Anfrage an die Stadt und aus der Petition geworden? Kann Nachtkritik mal nachfragen?
Samuel, passieren noch konkrete Dinge?
( Personal Message auf FB löst den Dimensionswechsel aus )