Januar. Am Schauspielhaus Zürich lädt das Leitungsteam zu einem "Publikumsgipfel" ein, um der öffentlichen Kritik an seinem Programm zu begegnen. Was gibt Co-Intendant Benjamin von Blomberg den Anwesenden mit auf den Weg?

• "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zum Publikum zu errichten!"
• "Das Publikum gibt es nicht!" (siehe den Veranstaltungsbericht von Valeria Heintges)
• "Aufgabe der Kunst ist, das Richtige zu tun und es populär zu machen!"
• "Woke is wonderful!"

Februar. Beim Jonathan-Meese-Abend "Monosau“ an der Berliner Volksbühne steht Meese selbst zwar nicht auf der Bühne, dafür aber die legendäre Kerstin Graßmann. Sie wirkte über Jahre im Tross eines unvergessenen Theatermenschen mit. Bei wem?

• Dimiter Gotscheff
• Pina Bausch
• Christoph Schlingensief (zum Lexikoneintrag)
• Peter Zadek

März. In Bochum bringt Johan Simons den Buñuel-Abend "Der Würgeengel. Psalmen und Popsongs" in Kooperation mit dem Schauspiel Leipzig heraus. Auf der Bühne steht eine Schauspielerin, die im Laufe des Jahres noch diverse internationale Filmpreise abräumen wird. Wer ist es?

• Nina Hoss
• Sandra Hüller
• Maria Schrader
• Cate Blanchett

April. Zu Ehren des großen Theaterregisseurs Jürgen Gosch zeigt nachtkritik.plus an Ostern eine Retrospektive mit einer Auswahl seiner Arbeiten. Welches Theaterstück hat Jürgen Gosch nie inszeniert?

• "Onkel Wanja" von Anton Tschechow
• "Der goldene Drache" von Roland Schimmelpfennig (das Stück wurde erst nach Goschs Tod uraufgeführt)
• "Ein Sommernachtstraum" von William Shakespeare
• "Gott des Gemetzels" von Yasmina Reza

Mai. "Was für eine Kunst-Welt ist das, in der zunehmend Proporz-Erwägungen vor Qualität gehen?", beklagt Kommentatorin Mia im nachtkritik.de-Forum eine Pressemitteilung aus dem Schauspiel Frankfurt. Was hat die Theaterleitung der Mainmetropole für die Spielzeit 2023/24 angekündigt?

• Eine Saison lang nur Stücke von lebenden Autor*innen auf der großen Bühne.
• Eine Saison lang nur Stücke von deutschsprachigen Autor*innen auf der großen Bühne.
• Eine Saison lang "puristisches Spiel" im leeren Raum, ohne Bühnenbild und Requisiten.
• Eine Saison lang nur Inszenierungen von weiblichen Regisseurinnen auf der großen Bühne.

Juni. Der Schauspieler, Regisseur, Musiker und Tausendsassa Christian Friedel, Frontmann der Band Woods of Birnam, gründet im Juni sein eigenes Künstlerkollektiv: die Woods of Birnam Company. Worauf bezieht sich der Name "Woods of Birnam" eigentlich?

• Auf einen Golfclub im kalifornischen Santa Barbara: "Birnam Wood Golf Club", eröffnet 1968.
• Auf einen Song der Beatles, in dem Marihuana-Erfahrungen metaphorisch verarbeitet sind: "Isn't it good this Birnam Wood?" (für Beatles-Fans)
• Auf einen Wald, der in William Shakespeares Tragödie "Macbeth" erwähnt wird.
• Auf den Wald Woods of Birnam, in dem Regisseur Woody Allen seine "Sommernachts-Sex-Komödie" spielen lässt.

Juli. Das große internationale Festival "Theater der Welt" geht in Frankfurt am Main zu Ende. Die nächste Ausgabe wird 2026 in einer Stadt ausgerichtet, die 2025 auch Europäische Kulturhauptstadt sein wird. Zu DDR-Zeiten hieß sie anders als heute. Wie nämlich?

• Wilhelm-Pieck-Stadt Guben (heute: Guben)
• Stalinstadt (seit 1961: Eisenhüttenstadt)
• Karl-Marx-Stadt (heute: Chemnitz)
• Leningrad (heute: St. Petersburg)

August. Eigentlich ist Helgard Haug von Rimini Protokoll für selbstständig entwickelte Dokumentartheaterabende bekannt. Mitunter lässt sie sich aber auch von dramatischen Vorlagen inspirieren. Welches Stück zeigt Helgard Haug gemeinsam mit dem Theater Hora bei den Salzburger Festspielen in freier Bearbeitung?

• "Die Hermannsschlacht" von Heinrich von Kleist
• "Wallenstein" von Friedrich Schiller
• "Publikumsbeschimpfung" von Peter Handke
• "Der kaukasische Kreidekreis" von Bertolt Brecht (hier unsere Nachtkritik)

September. Am Deutschen Theater Berlin eröffnet die neue Intendanz von Iris Laufenberg mit einem Stück in der Regie von Alexander Eisenach, dessen Titel eine Anspielung beinhaltet: Worauf bezieht sich „Weltall Erde Mensch“?

• Auf die Memoiren von Neil Armstrong, dem ersten Mensch auf dem Mond.
• Auf die Memoiren von Juri Gagarin, dem ersten Mensch im Kosmos.
• Auf ein sozialistisches Sachbuch, das DDR-Schülern zur Jugendweihe überreicht wurde (hier unsere Nachtkritik)
• Auf das Manifest zur Besiedlung des Mars von SpaceX-Gründer Elon Musk.

Oktober. Das Theater Bamberg beruft als neuen Intendanten überraschend einen Dramatiker, der zu den produktivsten Gegenwartsautoren gehört. Wer soll 2025 Sibylle Broll-Pape nachfolgen?

• Moritz Rinke
• John von Düffel (hier unsere Meldung)
• Lukas Bärfuss
• René Pollesch

November. In Basel kommt die Komödie "Pferd frisst Hut" in der Regie von Herbert Fritsch auf die Bühne. Die Musik stammt von Deutschlands kommerziell erfolgreichstem Popsänger Herbert Grönemeyer. Es ist nicht das erste Mal, dass der gelernte Schauspieler Grönemeyer Bühnenmusik verfasst. Für welche Regiefachkraft war er bereits zweimal als Komponist aktiv?

• Robert Wilson (bei "Faust I und II" von Johann Wolfgang Goethe und "Leonce und Lena" von Georg Büchner – noch vor der Gründung von nachtkritik.de 2003 herausgebracht –, beide Male am Berliner Ensemble)
• Ersan Mondtag
• Claudia Bauer
• Anne Lenk

Dezember. Zum Jahresabschluss gibt Berlins neuer Kultursenator Joe Chialo nachtkritik.de ein großes Interview. Welche der folgenden Aussagen trifft er im Interview nicht?

• "Glauben Sie, dass die Künstler in Afrika in irgendeiner Weise vom Staat gefördert werden?"
• "Denken Sie an Mozart, der arm gestorben ist, ohne zu wissen, dass er der Mozart geworden ist, als den wir ihn heute verehren."
• "Ich habe zu Dieter Hallervorden schon Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre gelacht, ich sehe nicht in jedem Blackfacing den ultimativen rassistischen Anschlag."
• "Als Ostdeutscher bin ich natürlich geprägt von den Ostberliner Theatern: Gorki, Berliner Ensemble, DT, Volksbühne." (das Zitat stammt aus dem Antrittsinterview von Chialos Amtsvorgänger Klaus Lederer)