Volksbühnen-Petition übergeben
Umwandlung in Gastspielhaus verhindern
4. September 2017. Die Initiatorinnen der Petition "Zukunft der Berliner Volksbühne als Schauspieltheater neu verhandeln!" übergaben heute mehr als 40.000 Unterschriften an den Berliner Kultusenator Klaus Lederer und den Kulturausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses.
Forderungen
Die Petenten sprechen sich dagegen aus, dass die Volksbühne in einen Gastspielbetrieb umfunktioniert wird und fordern ihren Erhalt als Repertoire- und Ensembletheater. Die Petenten fürchten, dass der Entwurf des Wirtschaftsplanes und eine bereits stattgehabte Umformulierung im Haushaltsplan die Umwidmung der Volksbühne in ein Gastspielhaus legitimieren soll.
Die Petenten bitten die Abgeordneten, der Umformulierung des Volksbühnenprofils im Haushaltsplan nicht zuzustimmen und den vorliegenden Wirtschaftsplan mit den einschneidenden Veränderungen im Stellenplan zu überprüfen – insbesondere, ob er den Anforderungen eines Ensemble- und Repertoiretheaters gerecht wird.
Vorschlag
Die Petenten schlagen vor, ein unabhängiges Expertinnen- und Expertenengremium zu schaffen, das die weitere Entwicklung moderierend begleitet und seine Expertise dem Kultursenator und dem Kulturausschuss zur Verfügung stellt.
Umwidmung
Zum Hintergrund: im Gegensatz zu der bisherigen Formulierung im Haushaltsplan 2016/2017 "Die Volksbühne ist ein im Ensemble- und Repertoirebetrieb arbeitendes Theater“, bezeichnet der Berliner Haushaltsplan 2018/2019 die Volksbühne auch als "kulturelle Plattform", die "Theater, Tanz, Performance, Konzert, Kino, Bildende Kunst und Kulturen des Digitalen unter einer Dachmarke versammelt". Wie Berlins Kultursenator Klaus Lederer am heutigen Montag, dem 4. September 2017, im Kulturausschuss erläuterte, gehen diese Neuformulierungen zur konzeptionellen Ausrichtung der Volksbühne als "Plattform" auf Absprachen zur Berufung von Neuintendant Chris Dercon zurück, die den Abgeordneten bereits 2015 vorgelegen hätten und in einer Anlage "Volksbühne Berlin – Kollaboration als Modell" spezifiziert worden seien. Sie fänden ihren Niederschlag in der Präambel des auf fünf Jahre abgeschlossenen Vertrags von Chris Dercon.
Spielplan-Recherche
Eine vorgelegte Spielplan-Recherche zeigt, dass von den 16 vom Team Dercon angekündigten Uraufführungen nur zwei Schauspiel-Inszenierungen tatsächlich für die Volksbühne produziert wurden. Unter den übrigen angekündigten Novitäten finden sich Produktionen, die seit vielen Jahren um die Welt touren, die Großprojektion eines 1987 publizierten Fotobuches, ein zweitägiges Gastspiel von Sandra Hüller mit Bilder deiner großen Liebe vom Zürcher Theater Neumarkt oder die "World Premiere" eines Computerspiels.
Stellenplan
Des weiteren sieht der Stellenplan der Volksbühne (Seiten 12 f) die Abschaffung aller Regie- und Dramaturgiestellen sowie die Halbierung des Ensembles, dafür aber die Verdopplung der Stellen für Programmdisposition und Marketing und die Schaffung von acht Kuratorenstellen vor.
Sollten Haushalts- und Stellenplan ohne Änderungen beschlossen werden, wäre die Umstrukturierung der Volksbühne von einem Ensemble- und Repertoiretheater in ein Plattform- oder Gastpielhaus petrifiziert.
(www. change.org/volksbuehne / jnm)
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formulierten Aufgabenstellung der Volksbühne und den Ambitionen und Befähigungen des Vertragsnehmers zu schließen. Damit wird der Renner-Skandal zum Lederer-Skandal, denn der Kultursenator hat sich bisher, allen Einwänden gegenüber, darauf berufen, daß Herr Dercon einen Vertrag lt. Haushaltsplan habe und nun "liefern" müsse. Statt dessen liefert Herr Lederer. Und zwar einen neuen Haushaltsplan, der den faktischen Vertragsbruch des Herrn Dercon samt dem entsprechenden Stellenplan sanktioniert. Es ist wirklich unerhört.
Oder woher weiß man schon vorher, dass alles gut ist, was Castorf machte, und alles schlecht ist, wenn Dercon eigentlich das ziemlich gleiche macht?
Alle die, die sich rücksichtslos an die vorderste Stelle geboxt haben meinen nun, daß der Rest schön brav sein soll. Jede(r) welche(r) um die Anerkennung des eigenen Namens gekämpft hat soll als irgendwie Assozialer mit überheblichen Ansprüchen isoliert werden.
Schlau. Alle Namen werden gelöscht (nicht angekündigt, nicht neben die Arbeit gehängt, nicht auf Webseiten genannt- wieviel Arbeit ist das denn bitte, eine halbe Stunde? etc) außer der Eigene, nicht wahr liebe Kuratoren (Dokumenta, curated by_vienna, Festival of Future Nows, usw). Weniger Transparenz zugunsten des "Kollektivs", eigentlich der Marke. Wen interessiert es welche Musik im Hintergrund läuft, der Aufzug geht nach oben.
Voila der zeitgenössiche Konservatismus. Von "conservare", die eigene Macht nämlich. Wer hat hier eigentlich Angst vor Neuem?
Dazu Lederers Kommentar, dem nehme ich das echt übel. Wozu steht denn überhaupt etwas im Haushaltsplan wenn es keine Bindung hat? Darüber nicht aufzuklären ist ein schweres Versäumnis. Eigentlich Vertrauensbruch.
fassungslos und interessant zu gleich, was "volksvertreter" unter (KULTUR!)politik verstehen
für mich nur pures schmierentheater.
möge es für die künstler stoff bieten, der von ihnen INHALTLICH bearbeitet wird - denn es sollte ihr ureigendstes thema sein, um nicht in platten formensprachen zu landen (die die politik selbst praktiziert), weil inhalt, zusammenhänge und wirkungen - die darstellung der realitäten zu "gefährlich" für ihren polit-boulevard ist >>> verschleierung und ablenkung hat die freiheit der kunst im wahrsten sinne des wortes in den griff bekommen - am beispiel volksbühne wurde dies perfekt "geliefert"
die politik ist für dichter und denker und künstler purer hohn
" Oder dient Berlin Chris Dercon nur als virtuelle, ortlose Durchlaufstation für ein Konzept, das auch den Begriff des Theaters pulverisiert?"
https://www.noz.de/deutschland-welt/kultur/artikel/946789/ortlose-durchlaufstation
ich finde KEINE faktenbasierten antworten aus berlin, die mich überzeugen, dass nur dies der perfide plan von anfang an war
ps. auch wenn meine fragen hier reichlich gelöscht werden - ich bin nicht die einzige, die darauf eine antwort haben möchte, wie der artikel zeigt - den sie auch gern löschen können: denn auch DAS ist eine antwort
Hmmh, einen Vertrag lt. Haushaltsplan kann Dercon doch gar nicht haben. Der bisherige Haushaltplan 16/17 betraf die Castorf-Volksbühne und wurde durch einen Übergangsetat für Dercon ergänzt. Da Dercons Vertrag geheim ist und Lederer nicht daraus zitieren darf, hat er das zitiert, was er darf und das ist die Konzeption von Dercon, die der damals Renner gab. Und der Vertrag, der daraufhin zustandekam, lehnt sich wohl an diese Konzeption an. Der Text im Haushaltsplan zur Volksbühne hat rechtlich keine Bedeutung, dient nur zur Beschreibung des jeweiligen Hauses. Das hat Lederer gestern erklärt. Es wäre schön, böte dieser Umstand mehr rechtliche Handhabe, tut er aber nicht.
Spannend an dem Vorgang wird nun sein, was weiter passiert. Die Abgeordneten diskutieren diesen Haushaltsplan und haben Fragen dazu, die Dercon und die Senatskulturverwaltung beantworten müssen. Und gestern wurden durchaus (zum Haushaltsplan und zur Anhörung von Dercon) Fragen diskutiert. Zentral die nach dem Ensemble- und Repertoire-Theater. Der Gegensatz zwischen Dercons Bekenntnis zum Ensemble- und Repertoire-Theater wird sich kaum in Übereinstimmung bringen lassen mit den jetzt veröffentlichten Zahlen zur Planung des Hauses. Und letztlich entscheidet der Ausschuss, wie Gelder aus dem Kulturetat verwendet werden. Im Oktober gibt es eine zweite Lesung des Haushaltsplans im Kulturausschuss. Bis dahin müssen die offenen Fragen beantwortet sein.
Gestern fand ja auch eine Pressekonferenz mit Dercon und Kere in Tempelhof statt. Wenn ich es richtig verstanden habe, sind die Fakten die: Lotto-Geld ausgegeben, 1/4 Torte sprich Zuschauertribüne fertig. Im Zusammenhang mit dem Projekt hieß es immer Kere-Bühne und nicht -Tribüne. Na gut, Geld weg, 3/4 Torte fehlen noch. Berlin soll zahlen. Finde den Fehler!
http://www.ardmediathek.de/radio/Kultur/Die-Volksb%C3%BChne-auf-dem-Tempelhofer-Feld/Inforadio/Audio?bcastId=32100982&documentId=45663478
Es sollte hier auch noch mal erwähnt werden, dass diese Petition noch weiter läuft und auch immer noch unterschrieben werden darf.
Absatz 6.: "Erläuterungen sind grundsätzlich nach dem Dispositiv der Titel auszubringen, auf das sachlich Notwendige zu begrenzen, dann erforderlich, wenn sie einer näheren Zweck- bzw. Inhaltsbestimmung (vgl. Abs. 2) dienen, also eine begründende Darstellung beinhalten sollen, wofür veranschlagte Mittel zu verausgaben sind, (...). Der genannte Absatz 2 definiert die Funktion der Erläuterungen wie folgt: "(2) Erläuterungen dienen mit der haushaltsrechtlichen Begründung des Ansatzes vor allem der Ausfüllung der Zweckbestimmung und müssen eine geeignete Basis für die sachgemäße Prüfung sowie parlamentarische Beratung bieten: Sie sind damit Grundlage für die Meinungsbildung im Abgeordnetenhaus, in den Bezirksverordnetenversammlungen sowie für die Information der Öffentlichkeit und müssen dementsprechend logisch zu den Ansätzen hinführen. Alle Erläuterungsbestandteile, auch jährlich wiederkehrende, sind hierfür einzeln und in jedem Aufstellungsverfahren einer kritischen Revision zu unterziehen. Obsolete oder inhaltlich missverständliche Ausführungen, sprachliche Fehler (...), wie sie z. B. durch bloßes Übernehmen auf den nächsten Haushalt entstehen können, sind aus- zuschließen." Punkt 4 ergänzt: "Die Verantwortung für die Durchsetzung der formalen und inhaltlichen Mindestanforderungen an die Titelerläuterungen grenzt sich gemäß Nr. 17.3 ab. Sofern die Erläuterungen keine ausreichend geeignete Informationsbasis für die sachgemäße Prüfung oder eine parlamentarische Beratung bieten, kann die Senatsverwaltung für Finanzen binnen Frist entsprechende Nacharbeiten gemäß den Regelvorgaben verlangen." 17.3. definiert die "Verantwortungsabgrenzung" (S. 30), derzufolge die zuständige Senatsverwaltung berechtigt ist, "die Zweckbestimmung sowie die Höhe der Ansätze zu ändern". "Ausfüllung der Zweckbestimmung", die zudem logisch zu den Ansätzen hinführen und Grundlage der Prüfung durch die Abgeordneten, ob die Mittel sachgemäß verwendet werden, darstellen soll: das klingt für mich nicht nach einer unverbindlichen Formulierung, aus welcher rechtlich oder zumindest haushaltsrechtlich nichts folgt. Dass die alte Formulierung nun, wie in den Richtlinien gefordert, einer "kritischen Revision" unterzogen wird (angesichts der neuen Ausrichtung), damit sie logisch zu dem Ansatz hinführt, kann man auch nicht sagen, denn der Stellenplan entspricht nicht dem eines Ensemble-und Repertoiretheaters. Lederers Hinweis auf die Unverbindlichkeit der textlichen Erläuterungen lenkt von der eigentlichen Frage ab: kann ein (trotz einzelner offengelegter Formulierungen: geheimer) Intendantenvertrag die Zweckbestimmung der Volksbühne so weitgehend ändern, dass hier hauptsächlich Gastspiele stattfinden, fast kein Ensemble da ist, keine Regie, keine Dramaturgie, nur Kuratoren, kaum etwas wirklich originär produziert wird, Schließtage dominieren, die vielen Beschäftigten der Gewerke und der Bühnentechnik wahrscheinlich nichts oder zu wenig zu tun haben?
"Umso ungehemmter posiert der Filmemacher selbst, drängt sich wie zum „Selfie mit Flüchtlingen“ in seine Bilder. Völlig unkritisch begegnet er dabei der deutschen Flüchtlingspolitik. Repräsentiert wird sie nicht etwa durch überfüllte Sporthallen oder Baumärkte sondern durch ein Vorzeige-Lager wie das im Berliner Flughafen Tempelhof. In schicken Drohnen-Bildern zeigt es sich so aufgeräumt wie ein schwedisches Möbelhaus."
http://www.fr.de/kultur/kino/filmfestspiele-venedig-ein-selfie-mit-fluechtlingen-a-1344264,2
Der in Berlin lebende Künstler Ai Weiwei findet die Einwände gegen die Berufung Chris Dercons zum Intendanten der Berliner Volksbühne "lächerlich".
"Das sagte der Chinese dem "Süddeutsche Zeitung Magazin" (Nummer 33). Ai kritisiert das "linke Establishment" vor allem für den Vorwurf, dass der designierte Intendant den Kommerz an das Theater bringe: "Was ist das Problem mit Kommerz? Alles ist Kommerz. Ohne Kommerz würden wir noch im Erdloch leben." Den Streit, der um die vermeintlichen Gegensätze von linker Tradition und Ausverkauf, antikapitalistischer Kritik und Marktlogik kreise, hält er für eine "typische deutsche" Debatte, die eine seltsame geistige Schwerfälligkeit offenbare."
http://www.monopol-magazin.de/ai-weiwei-verteidigt-chris-dercon
"brachialer mainstream" unterstützt durch medien, politik und pr-agenturen
http://www.monopol-magazin.de/brachialer-mainstream
"Die Frage, die sich stellt und von vielen aktuell gestellt, aber leider falsch beantwortet wird, lautet insofern: Sind all die Menschen, die in Anbetracht der Entwicklungen der letzten Jahre und Jahrzehnte nicht mehr glauben können, dass ihre Repräsentanten und »Führer« es wirklich gut mit ihnen meinen, wirklich »dumm«, »irre«, »konfus«, »verwirrt« und »Populisten« und »Fake News« auf den Leim gegangen? Oder äußert sich in ihrem Unbill nicht letztlich ein gesundes und offenbar nicht auszutreibendes Widerstandspotential, eine zutiefst menschliche und dem Leben dienende Art »Vernunft«, die sich nicht ausmerzen lässt?
Einer der bedeutendsten lebenden Intellektuellen der Welt, Noam Chomsky, hat sie einmal auf diese kurze Formel gebracht:
»Indoktrination ist keineswegs inkompatibel mit der Demokratie. Vielmehr ihre Essenz. Ohne Knüppel, ohne Kontrolle durch Gewalt muss man das Denken kontrollieren. Dazu greift man zu dem, was in ehrlicheren Zeiten Propaganda genannt wurde.«"
https://jensewernicke.wordpress.com/2017/09/04/propaganda-rudeljournalismus-und-der-kampf-um-die-oeffentliche-meinung/
m.m.n. werden es die soziologen und psychologen sein - und natürlich alle menschen, die nicht bereit und willens sind (mal wieder) einer ideologoie zu folgen, in der ihre eigenen interessen nur als zerrbild vorkommen, denn weder dercon noch ai weiwei, noch die flüchtlinge auf tempelhof oder schüler der ballett-schule KÖNNEN einen beitrag zur KUNST leisten - bekommen sie auch noch unendlich viel geld - welche den deutschen immer mehr ausgetrieben werden soll ... weil es hier um militär, sicherheit und konsum gehen soll und nur DORT "elitenförderung" angesagt ist ... bei den neusten zukunftsschwurbeleien im "kunstbereich" lese ich einfach ZU OFT, wie sinnlos denken ist - opfergaben sind edel - dafür werden rebellen der aufklärung dann halt die NEUEN opfer - die sind einfach nicht so richtig DANKBAR an ihre geld- und stichwortgeber ..."orts- und kulturfremde" sind die besseren diener - und genau das ist der pure zynismus, bei dem 40.000 petitions-rebellen chancenlos einer handvoll korrupter text-rhetoriker gegenüberstehen und sogar noch "elite-flüchtlinge" auf tempelhof instrumentalisieren ...
@ Kéré Rollesch: Johann Kresnik arbeitete über Jahre hinweg an der Volksbühne.
Ist Marthaler Sprechtheater?
Ist Fritsch Sprechtheater?
Waren Gäste (fast die komplette Besetzung bei Marthaler und Fritsch und Pollesch) Teil des Ensembles der Castorf-Volksbühne?
Wie viele Neuproduktionen gab es bei Castorf zwischen September und Dezember 2016? (Suchen Sie nicht, es waren drei)
danke für ihren kommentar.
warum stellen nicht wenigsten (kultur)journalisten diese fragen für die interessierte öffentlichkeit (im wahlkampfjahr!) an die politik?
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buehne-und-konzert/volksbuehne-berlin-kulturkampf-wegen-chris-dercon-14319327-p3.html
2. "Wenn Klaus Lederer jetzt Kulturstaatssekretär würde, wäre es denkbar, dass die Berufung Dercons nach Berlin zurückgenommen wird. Dass Frank Castorf noch bis 2019 bliebe. Das wäre eine Katastrophe. Aber nicht aus den Gründen, die normalerweise genannt werden. Man muss weder ein neoliberaler Kulturdarwinist noch ein Liebhaber fernöstlicher Tanzperformances sein, um es gut zu finden, dass da mal etwas Neues passiert.
Denn das ist es, was man bei Chris Dercon befürchtet: Zerschlagung des Ensembles, Umwandlung der avantgardistischen Volksbühne in eine Art Buchungsagentur für Performance-Kompanien, Unkenntnis des Theaters, Neoliberalismus. Die Volksbühne hat sich in eine Bastion des Widerstands verwandelt, seit Monaten, gefühlt Jahren, thematisiert jedes Stück, das dort aufgeführt wird, auf gewohnt meta-meta-meta-ironische Volksbühnendiskursweise den bevorstehenden Untergang." (springer- verlag 2.11.2016)
https://www.welt.de/kultur/article159207567/Warum-die-Berliner-Volksbuehne-sterben-muss.html#Comments
3. https://www.volksbuehne.berlin/de/programm/27/iphigenie
förderer: Arab Fund for Arts and Culture (AFAC) und allianz
im stiftungsrat der allianz u.a. tino seghal
https://de.wikipedia.org/wiki/Allianz_Kulturstiftung
beide förderer engagieren sich für touristische und kulturelle sehenswürdigkeiten am mittelmeer ("weißes meer"), aber auch im jemen, saudi arabien, sudan, beirut u.a. "schönen orten der weltkultur"
http://www.arabculturefund.org/resources/index.php
>>> und jetzt gehört auch die neue volksbühne als plattform mit dazu
da ich davon ausgehe, dass dies auch lederer weiß, kann ich nur hoffen, dass dieses wissen nicht schon wieder hier gelöscht wird :-)
etwas trost in diesem schrecken habe ich dann bei peter kümmel (zon von heute) gefunden - er kann pünktlich zum Start der Saison, einen "ersten Triumph im Abnutzungskrieg" in berlin verkünden
"Die Berliner Volksbühne ist ein Ort des unglücklichen Wandels. Nie wird sie mehr so sein, wie sie unter Frank Castorf war. Sie wird kein Theater mit unverwechselbarer Ästhetik und großem, markantem Ensemble mehr sein. Stattdessen wird sie eine "kulturelle Plattform" werden"
http://www.zeit.de/2017/37/volksbuehne-berlin-tempelhof-spielstaette
@17: Ja, das Ensemble wurde von Castorf schon abgeschafft. Es gab nur einen Rest für Castorfs (Neben)rollenbedarf, der in kaum einer anderen Produktion noch vorkam.
Frau Luna, der die mann, Die spanische Fliege. Dass Fritsch auch Murmel Murmel und Pfusch brachte, ändert nichts am Charakter der Castorf-VB als Sprechtheater.
Und welches Marthaler-Stück an der Castorf-VB wäre nicht sprachgebunden gewesen?
Ihre Einwände gegen die Petition -- indem Sie eine Äquivalenz zwischen Castorf-VB und Dercons Plänen in Bezug auf ihre Nichtsprechtheaterhaftigkeit andeuten -- führen ja Tim Renners Agenda eines "radikalen Neuanfang" in die Irre. Irgendwas kann da nicht stimmen. Entweder unterscheiden sich Castorf-VB und Dercon-Pläne (dann haben Sie unrecht und Tim Renner hat erreicht, was er wollte) oder beide sind in einer Linie (wie Sie implizieren, aber wofür bräuchte es dann einen Intendantenwechsel??). Das ist alles nicht zu Ende gedacht.
Dieses Argument kommt immer mal wieder und wird dadurch doch nicnt richtiger... es geht darum, dass die Dercon/Piekenbrock-Volksbühne die Ensemble-Planstellen von 27 auf 12 reduziert und dafür die Bereiche Programm, Dispo, Marketing und Sponsoring stark vergrößert. Castorf hatte ein kleines, aber großartiges festes Ensemble und regelmäßig wiederkehrende Gäste, also ein erweitertes Ensemble. Auch diese Leute wurden aus den 27 Planstellen bezahlt. Das machen auch andere Theater so, nicht alle Stellen fest besetzen, um Spielraum für Gäste zu haben. In kleinerem Umfang meist, das hat wohl mit den Regisseuren der Volksbühme zu tun, Castorf, Marthaler, Fritsch, Pollesch, die gern mit ihren "Familien" arbeiten. Und die bestehen zum Teil aus Leuten, die sich nicht fest an ein Haus binden wollen/können. Es bleibt aber Ensemble- und Schauspielertheater.
Dercon streicht mehr als 50% der Schauspieler- oder von mir aus auch Tänzerstellen, um Planung/Programmierung/Organisation und Marketing/Sponsoring zu erweitern. Das Geld geht woanders hin, ist also gebunden, es können nicht Gäste dafür engagiert werden. Was darauf hinweist: die planen gar nicht, viel selbst zu produzieren und ein Ensemble aufzubauen, sondern eine Gastspielbühne zu führen. Und, zum gefühlt 700. mal: es ist etwas anderes, ob Volksbühnen-Produktionen von Avignon oder Wien oder wem immer koproduziert werden, aber doch Volksbühnen-Produktionen sind, oder ob man auf dem großen Festivalmarkt ein Programm zusammenkauft.
@21: Ich gehöre zu Diem, was ist das für ein Einwand?! Sobald bekannt war, dass Dercon 17 übernimmt, war jeder der noch an der VB was machte ein Dercon-Mann, oder wie jetzt? Und technikaffine Menschen (bin ich nicht) treffen sich nicht physisch? Und wofür oder wogegen ist das ein Argument? Das ist das Deprimierende an den wenigen Dercon-Verteidigern hier, sie haben so schwache Argumente.
nach Michail Bulgakow von Castorf, der "Assange Abend" und die "Apokalypse" von Fritsch. Das waren nur die 16 (!) Premieren im großen Haus, alles Eigenproduktionen. Von den dutzenden, genialen Abenden in den Salons und im dritten Stock gar nicht zu sprechen.
500.000 Euro waren beantragt für ein "Satellitentheater", entworfen von Francis Kéré. 200.000 wurden davon für die Produktionen selbst verwendet. 300.000 also für die Zuschauertribüne.
Das am Montag präsentierte "Tortenstück" soll für ca. 400 Leute Sitzplätze bieten. In den Artikeln über die sogenannte Satellitenbühne findet sich die Angabe von 500 - 1000 Plätzen für das Gesamte. Bestenfalls geht es also um weitere zwei "Tortenstücke". Das Geld ist ausgegeben. Jetzt nehme ich mal nicht an, dass die Preise für die Materialien und die Löhne für die Arbeiter, die das aufbauen, zwischen Lotto-Antrag und Realisierung so gestiegen seien, wie es die Butterpreise sind. Wie ist denn da kalkuliert worden? Macht alles keinen Sinn.
Wäre es nicht besser gewesen, Dercon hätte das Lotto-Geld für die Veranstaltung beantragt, hätte dafür Zuschauertribünen gemietet. Und wenn es gut läuft, da in Tempelhof und die Finanzierung steht, Kéré engagiert, um was Phänomenales zu bauen. Aber erst dann, denn die Planung von Tempelhof ist ja noch nicht fix und umsonst bekommt er den Hangar dort auch nicht.
Wenn‘s unrecht ist, war er das aber auch.
Das hinter ihm – also dem offenbar wirksamen Stachel - liegende Argument ist weder für noch gegen Dercon, sondern schlicht gegen eine eher unintelligente Argumentation von Dercon-Gegnern gerichtet.
Gegen eine Argumentation, die sich für einen einwandfreien Nachweis der höheren Qualität einer VB unter Castorf darauf berufen, dass sich eine selbstgewiss linke Vereinigung wie DiEM in der VB unter s e i n e r Leitung hat gründen dürfenkönnen!
Es verbirgt sich dahinter auch das weitere wirkliche Argument, dass sich linke politische eingetragene Vereinigungen wie politische Vereinigungen überhaupt m.E. weder in Theatern gründen sollten noch dort gründen dürften. Und zwar aus künstlerischen UND politischen Gründen.
Denn was die Vereinigungen mit dieser Geste zeigen im Sinne von öffentlich zum Ausdruck bringen, ist: „Ist alles wie nur hier bei uns in diesem Theater: wirkliches Theater, keine Politik.“
Und was Theater durch diese Plattform-Gestattung zum Ausdruck bringen, ist: „Wir sind hier gar kein Theater, wenn es existenziell hart auf hart kommt, sondern einfach nur politisch links (oder rechts oder wasweißich was Leute für Richtungen brauchen, damit sie mit ihren eigenen moralischen Haltungen klarkommen), dass das klar ist“.
Ich bin mir durchaus nicht sicher, ob sich Castorf nach der Dercon-Entscheidung selbst darüber im Klaren war, dass ihn diese Geste sein Theater rückwärtig ad absurdum führt oder ob es ihm einfach nur gleich geworden war, wie durch die Gründung für oder gegen ihn und sein Haus öffentlich argumentiert wird?
Man könnte ihn z.B. danach befragen, wie er die Gründung in seinem Haus also fand oder findet.
Haben Sie das verstanden, selbst dann wenn Sie zu DiEM gehören? – demhimmelseidank – seufz.
Und: es entbehrt für mich nicht der Komik, wenn sich öffentlich demonstrativ technikaffine Menschen politisch aktionistisch so offensichtlich physisch versammeln müssen für eine Gründung, obwohl sie das beim Stand der digitalen Technik für eine explizit Gründung doch gar nicht müssten... Es scheint mir – mit Verlaub - irgendwie das falsche Signal zu sein für eine Willensbekundung zur internationalisierten politischen Handlungsfähigkeit.
Ich bin nicht in DiEm, aber Sie können das gern dort einmal zur Diskussion stellen, ich könnte das auch gern persönlich mit Agamben diskutieren zum Beispiel.
Wenn ein vorhandenes Ensemble sich einem Nachfolger komplett verweigert, hat derjenige zunächst einmal kein Ensemble mehr, welches dem Zuschauer bekannt ist. Er muss die Identität zu den Menschen auf der Bühne für Zuschauer erst einmal neu herstellen. Hierzu ist es ratsam wenigstens einige Menschen, sagen wir mindestens ein Dutzend in einem ersten Programmbuch dem Publikum vorzustellen, damit es weiß, wen es demnächst dort sehen wird, denn das ist für eine Publikumsbindung wichtig und relevant, denn wir sehen ja nicht die Macher, wie Dercon, Piekenbrock, Kennedy, Attar und andere, sondern eben im weitesten Sinne Darsteller und Darstellerinnen.
Diese sollte man bekannt machen wollen und vorstellen. Man kann da nicht auf eine gewachsene Situation wie Castorf zurückgreifen. Von daher ist das Ensemble von Castorf, in welcher Form es sich wirtschaftlich wie auch immer an das Haus gebunden hatte, nicht vergleichbar mit der Situation die Dercon gerade schafft, und um es überdeutlich zu sagen: Die beiden Situationen sind in keiner Form vergleichbar.
Denn selbst wenn Dercon nur mit Gästen, fest assoziierten Künstlern arbeiten möchte, was die Vorgaben des Senats eigentlich verbieten, dann muss er diese Bühnenkünstler, Betonung auf „Bühnenkünstler“ trotzdem vorstellen und bekannt machen. Da führt nun mal kein Weg daran vorbei, wenn man eine Bindung zum Zuschauer herstellen möchte.
Niemanden wirklich zu präsentieren (die genannten Choreographen tanzen ja auch nicht allein auf der Bühne), egal in welchem wirtschaftlichen Verhältnis man zu ihm steht, ist einfach hochgradig unprofessionell, und auch aus diesem Grund nicht vergleichbar mit der Ära Castorf. Darüber hinaus zeigt es einmal mehr, wie sehr die Macher der Dercon Truppe auf sich selbst fixiert sind.
Aber auch nix Neues.
Der Herr Renner wollte keinen Theatermacher als künstlerische Leitung für die Volksbühne!
3x3=10 logisch, oder?
Weitere Kommentare?
#34: Lieber Frank Patrick Steckel - das ist seit Jahren der wirklich aufregendste Kommentar den ich von Ihnen lese, und das freut mich ungeheuer! Es ist in der Tat überaus anregend, sich einmal darüber Gedanken zu machen, ob denn die Republiksgründung im Weimarer Nationalheater zum Scheitern der Weimarer Republik einen Beitrag geleistet haben könnte! Das Theatrale in der Volksbeeinflussung haben ja ihre Gegner in perfider Weise perfektioniert zum Beispiel...
Trotzdem bleibt der Umstand: Es wurde damals keine politische Bewegung/Vereinigung, sondern eine REPUBLIK, das ist eine Staatsform, gegründet. Das ist ein administrativer Unterschied zu DiEM. UND: es handelte sich auch damals um ein Nationaltheater, nicht um eine aus einer Bürgerbewegung hervorgegangene Volks-Bühne. Und bei der Volksbühne in Berlin handelte es sich gerade noch so zweifelsfrei um ein Theater, nicht aber um ein Nationaltheater. Sein theatraler Nationaltheater-Ableger hatte sich da schon in Reinickendorf eingerichtet... Sie wollen jetzt nicht wirklich DiEM gleichsetzen mit der Gründung einer neuen Staatsform?
in zwei tagen gibts es "mehr und konkretes" über die arbeit der "neuen" zu sagen, dem seine befürworter eine "chance" geben wollen ...
im vorfeld hat der "neue" ja schon vieles gesagt, offene briefe und eine petition sind der interessierten öffentlichkeit als antworten bekannt - die meisten medien scheinen sich jedoch auf "moral" und nicht auf den verantwortlichen inhalt + die gesellschaftliche bedeutung verlegt zu haben und zeigen damit eine fokussierung, die beängstigen kann und sich auf ein "niveau" begibt, welches konform mit den äußerungen dercons geht und für völlig berechtigte empörung sorgen
"Die Zukunft der Volksbühne soll neu verhandelt werden, fordern sie. 40.000 haben unterzeichnet. Dercon hat nachgesehen. Auch wenn er Petitionen nicht besonders ernst nimmt. „Es gibt Petitionen für ein Baumhaus, dafür, die Mehrwertsteuer für Tampons zu senken." – Quelle: http://www.berliner-kurier.de/28376064 ©2017
wer möchte dies wirklich als letztes und entscheidendes wort stehen lassen - selbst wenn auch lederer sich jetzt dafür positioniert?
jürgen kuttner zumindestens nicht:
"Ich verstehe sehr gut, wenn der eine oder andere inzwischen von der ganzen Volksbühnen-Auseinandersetzung und meinen immer neuen Volksbühnen-Posts gelangweilt sein sollte. Andere reden von einer Übersättigung…
Gut, auch für mich ist das nicht die reine Freude. Aber - und das ist das eigentliche Problem - genau darauf setzen Politiker bei jedem Mist, den sie machen, darauf nämlich, dass man des Ganzen überdrüssig, dass man müde wird, dass man nicht mehr kann:
- Politiker machen einen offensichtlichen Fehler, dann gibt’s Aufregung - sie machen nichts,
- man regt sich weiter auf - der Fehler bleibt,
- man regt sich auf - Politiker hören nichts,
- immer noch Aufregung - es bleibt wie es ist,
- Leute regen sich auf und dann geht’s langsam los, dass welche sagen: “jetzt ist ja mal gut”, “jetzt hört doch mal auf, Euch aufzuregen” und dann wird der Ton kritisiert. dann heisst es: “ist ja gut, wir haben es ja kapiert”, dann “fällt Euch nichts anderes ein” und am Ende stehen die Leute, die unbeirrbar und völlig zurecht auf eine politische Fehlentscheidung aufmerksam machen, als unbelehrbare Idioten, als Deppen, als Hater, als Nostalgiker da."
https://www.facebook.com/StaubzuGlitzer/posts/2007954172774032
die an dercon (und seine "konzepte") gerichteten vorwürfe des neoliberalismus, die politisch sanktioniert und ermöglicht wurden, sind jedoch über ganz konkrete fakten hinaus (keine "denker+kreativstellen" für regie und dramaturgie) genau die entwicklung der gesellschaft, der sich die "echte volksbühne" immer entgegengestellt hat und nun zerschlagen wird ...
"Der Neoliberalismus konnte nur in dem Maße erfolgreich werden, wie es ihm gelang, die Gesellschaft zu entpolitisieren. Daraus ergibt sich umgekehrt, dass der Kampf gegen den Neoliberalismus nur in dem Maße erfolgreich sein kann, wie es gelingt, eine umfassende Re-Politisierung auf allen Ebenen der Gesellschaft zu erreichen.
So ist, wie insbesondere Noam Chomsky und Pierre Bourdieu beklagen, der Typ des emanzipatorisch aktiven Intellektuellen inzwischen weitgehend aus der Öffentlichkeit verschwunden. Damit fehlen gerade diejenigen, die bereit und in der Lage sind, dem neoliberalen Totalitarismus Gegenentwürfe gegenüberzustellen, durch die sich dem Veränderungsbedürfnis wieder ein emanzipatorisches Ziel für politisches Handeln geben ließe, und die in Erinnerung rufen, wofür es sich zu kämpfen lohnt."
https://www.rubikon.news/artikel/massenmediale-ideologieproduktion
und nein! das ausweichen auf "hilsbedürftige" flüchtlingsschicksale ist kein ERSATZ (gern eine ergänzung) für das zerstören der intellektuellen im eigenen land, das ist zensur von freien kritischen stimmen, welche den effekt hat den rechtsruck mit der afd erträglicher zu finden, als dieses esoterisch-angehauchte nichts, mit dem die "neue vb" sich der öffentlichkeit auf fb präsentiert hat:
"Lauschen. Flüstern. Klein werden. Raus aus dem Totalzusammenhang."
https://de-de.facebook.com/volksbuehne/
wie klug wurde dies doch im letzten DENKZEICHEN am 26.6.17 auf der "gleichen" seite als kontrastprogramm (bzw. kassandrisches begrüßungswort) festgestellt, bevor die "vb-wende" kam (die manche als feindliche übernahme, andere als chance für neues) nun ganz frei interpretieren dürfen:
„Nichts erträgt die politische Reaktion weniger, als die Unmöglichkeit, sich ins Richtige zu retten, das als Ergebnis weltanschaulicher Vereinfachung erscheint." Das neue Denkzeichen CL von Marcus Steinweg
jedenfalls ist alles nachzulesen - unterschiedliche interpretationen sind eine lebendige demokratie, in welcher KEINER sich die moralische überlegenheit seiner meinung anmaßen kann - und gerade in der deutschen geschichte ist widerstand gegen totalitäre beeinflussungen mit als das wertvollste seiner historie zu werten.
und damit die herumschwirrenden "fakten" nicht allzu sehr durcheinander kommen - zum abschluß noch eine analyse von peter laudenbach im tip:
https://www.tip-berlin.de/pack-und-andere-castorf-nazis/
Wenn eine Re-Politisierung von Bevölkerung auf allen Ebenen der Gesellschaft durch Theater-Intellektuelle, die genau dies als ihr Arbeitsziel begreifen, nicht gelingt oder gelungen ist, ist/war ihr Theater falsch. Und das heißt: die Dramaturgie oder die Texte oder die Regie. Und sonst gar nichts. Nicht die Bevölkerung, nicht die Politik, (nicht das Wetter - Achtung Wiedererkennungswert:D), nicht das Publikum. Sondern ganz allein das Theater selbst.
Ich wiederhole mich eigentlich sehr ungern - aber manchmal ist es vielleicht angebracht - entschuldigung dafür an die definitiven Ersthörer/-Leser, die sich wegen Kuttner via marie nun mit mir langweilen müssen...
nein, es war kein ruhmesblatt und ja, es war einseitig: eine klare antwort an die dercon-verteidiger zum spiegel vorhalten - es gäbe auch noch ein foto an einer langen tafel, wo renner mit castorf anstößt und außer ihm niemand weiß, welchen unbekannten gast er neben sich hat ...
aber vielleicht haben sie ja ein "ruhmesblatt" in aller ausgewogenheit/relativierung, auf dem alle seiten sich finden können?
Was bei allem Meckern hin oder her bleibt:
Unter Dercons Stellenplan soll vor allem das Management-Team ein von Berlin finanziertes Ensemble sein. Und sonst keiner.
Und das ist definitiv sichtbar die Abschaffung eines Theaters, ob in dem Haus nun auch mal Theater eingeladen ist als Gast oder nicht.
Fest steht auch: der Aufbau der Hangar-Tribüne ist genau so beschaffen, dass jede große Messebau-Firma hastenichjesehn das ohne jegliche Unterstützung von Architektur- oder sonstigen Künstlern auch hinbekommen hätte. Bleibt das spezifisch tiefe Blau der Stoffbespannung als Gestaltungsidee. Kann jeder Dekorateur mit Messeerfahrung auch.
Da ist schon einmal vor Beginn ein gravierender künstlerischer alt/neu Unterschied: einen Holzfußboden in spezieller Weise zu beplanken und mit einer Betonschicht zu versehehen, damit es aussieht, als sei ein Haus bis beinahe an seinen zweiten Stock mit Beton voll gegossen, IST eine Gestaltungsidee. Eine raumverkleinernde Sitztribüne mit ganz normalen Messebau-Bauteilen in einen sehr großen Raum zu bauen, der zum Sitzen nie vorgesehen war, ist keine Gestaltungsidee, sondern eine schlichte Notwendigkeit, wenn man in dem Raum Theater im weitesten Sinne zeigen will. Kérrè hatte vielleicht eine Gestaltungsi d e e, aber Dercon hat sie nicht umgesetzt. Und der Grund dafür ist dabei vollkommen egal. Kein Wunder, dass Kérrè einen so unglücklichen Eindruck machte bei der Vorstellung. Er muss ein ziemlich anständiger Mensch sein. Zu anständig. Als Architekt-Künstler oder auch nur als eines von beidem, hätte er besser daran getan, bei diesem Termin nicht zu erscheinen. Er ist schließlich kein Messebauer.
Ich hätte ja nichts gesagt, wenn das Hangar-Tribünen-Tortenstück wenigstens rein- und rausfahrbar gewesen wäre, die ursprüngliche Idee ersichtlich - aber so: Leute, boykottiert Lotto!
trotz der bedauerlichen Änderung steht dort aber immer noch im Entwurf für den Haushaltsplan, dass die Volksbühne ein „im Ensemble- und Repertoirebetrieb arbeitendes Theater“ sei. Darauf stütze ich mich und bin weiterhin der Auffassung, dass man hierzu zwingend und verpflichtend ein Ensemble vorstellen muss, um dem Passus gerecht zu werden. Ansonsten führt man einen Gastspielbetrieb ohne Ensemble, einen Gastspielbetrieb, der nicht wirklich ein gesichertes Repertoire aufbauen kann, da er die Bühnenkünstler nicht vertraglich an sich gebunden hat.
Wiederum ganz praktisch, der Regisseur Attar hat ausdrücklich gesagt, ich glaube es war im Deutschlandfunk, er betrachte sich nicht als ein Teil des Teams Dercon, dass heißt, er fühlt sich keinesfalls als ein fest assoziiertes Mitglied an das Haus gebunden.
Ich kann zur Zeit keine Bühnenkünstler erkennen, die sich zur Volksbühne bekennen, in dem Sinne, dass sie sich als Mitglied eines Ensembles betrachten, und es wurden in dem Sinne auch keine Bühnenkünstler im Programmbuch vorgestellt. Das klingt einfach gedacht, ist aber der entscheidende Punkt, an dem man überdeutlich erkennen kann, dass Dercon schon jetzt einen Gastspielbetrieb betreibt und damit nicht den Vorgaben des Senats nachkommt und nachkommen will oder kann. Denn auch immer Januar 2018, ich wiederhole mich gerne, wenn das nächste Programmbuch vorgestellt werden sollte, stehen aller Wahrscheinlichkeit nach keine Künstler für ein solches Ensemble zur Verfügung, da die dafür in Frage kommenden Personen zu dem Zeitpunkt schon gebucht sein dürften, falls sie überhaupt ein solches Engagement wahrnehmen wollten, denn es ist auch weiterhin so, dass die Volksbühne, in ihrer jetzigen Verfassung, sehr unsicheren Zeiten entgegen sehen muss. Bedenken sie nur einmal das der Bau des neuen Theater´s im Hangar nach Aussagen von Frau Burkhardt bis her nur ein Modul umfasst, dass eher an einen „Baumarkt erinnere, denn an ein neues und funktionierendes Theater".
Ich kann nicht anders als es so zu sehen, dass Dercon kein Ensemble- und Repertoire-Theater betreiben wird und will. Und ich hoffe wir sind uns in dem Punkt einig.
Das „nichts“ geschehen werde, nun das steht wohl in Aussicht, da Lederer und andere auch weiterhin, nach der Abgabe der Petition, keine Regung in Richtung einer Änderung zeigen. Damit kann und möchte ich nicht leben. Mein Vertrauen zum Kultursenat und seinem Senator, wie auch dem Regierenden Bürgermeister der Stadt Berlin wäre damit nachhaltig gestört, ja eigentlich zerrüttet.
#44: Ob sich der Kultursenat, Klaus Lederer oder der Regierende Müller was daraus machen, wenn Ihr Vertrauen in sie zerrüttet ist?
http://www.kn-online.de/News/Sonntag/Tipps-Kritik/Tipps/Der-Intendant-traegt-Prada
ps. unkommentiert
(und das ist der produktname "VOLKSBÜHNE")
vorgestellt wird, ist für´n arsch, wenn es nicht was neues und innovatives mit sich bringt.
da kann sich jeder den mund fusslig quatschen und seine lorbeeren verdienen.
die anzugträger beweihräuchern sich mit small talk und sektempfang, das ist in der neuen volksbühne, nicht besser als in der alten, jetzt kommen noch die internationalen groupies mit dazu.
ein keks der zur torte mutiert.
ich habe den offenen brief gegen dercon unterschrieben.
als kulissenschubse der volksbühne am rosa luxemburg platz.
ich arbeite ja in der volksbühne, weil ich es wollte.
weil mich clockwork orange vor ca 20 jahren umgehauen hat.
(in hamburg war es sarah kane.)
ich wünsche "meinem" intendanten nichts schlechtes, der soll doch machen was er will.
wer sich so aus der verantwortung zieht, wie herr dercon es gemacht hat, in dem er eben sich nicht dazu verhalten hat, ein spielball von herrn renner zu sein,weil er,und doof ist er ja nicht,die marke übernehmen wollte, die schnauze hielt und mit den schultern zuckte, denn er kann ja gar nichts dafür. er hat gewonnen !!!
obwohl ???
im morgenmagazin des zdf fünf minuten?
radio eins dachlounge (heißt das so ?) ,
"ist umsonst" nachzulegen, weil das mikro noch an ist.
sich mit herrn spahn gleichzuschalten, weil die übersetzung ins englische für einen spätburgunder doof ist. (in zehlendorf?)
es war hass! keine kritik. MOPO.
jetzt die opferrolle zu übernehmen?
gefühlt sag ich, scheiß drauf.
armselig trifft es wohl besser.
sie äußern sich aus ihrer ganz speziellen situation heraus und das ist gut so - jedoch auch wesentlich mehr, als ich von dem "gewinner" zumindest erwartet hätte (gibt ja menschen, die in der sache entscheiden - und menschen, die gern auf der gewinnerseite stehen, wie die sache auch immer aussieht) ...
ich gehöre zu der zweiten gruppe und dies ist meine freie entscheidung (leider sind dort die "gewinner" etwas seltener)
aber zumindest habe ich die freie wahl - schaue mir aber genau alle seiten als (medien)beobachter an, um zu verstehen, wie "gewinner" und "verlierer" dort "beurteilt" werden - und genau dieses "urteil" als aufbereitung für die öffentlichkeit ist nicht der informationsjob der medien (da nicht persönlich + konkret wie bei ihnen) ...
in der sz werden die populären "kampfbegriffe" (wie hass und mob) bedient, um (z.b.mich + meine persönliche kritik und die vieler anderer) in eine ecke zu stellen und dazu wird in propagandistischer manier auch gleich noch ALLES ERDENKLICHE dazu gemischt (ob es konkret nicht reicht?) und vieles weggelassen, so dass es für mich nur zeigt: es geht nicht um konkretes - am beispiel der vb wird (mal wieder) gezeigt, was politsch "erwünscht" und wie dabei die "gewinner" aussehen - vor allem aber die verlierer: alles was sie sagen kann ja nur "neid", "hass" und anderes bekämpfenswertes sein...
genau diese tendenz stellt die tatsachen auf den kopf bzw. polarisiert auf gefährliche art - besonders am rosa-luxemburg-platz, deren namensgeberin ihre forderung nach freiheit der andersDENKENDEN mit ihrem leben bezahlen mußte ...
diese - meine - sichtweise der größeren zusammenhänge kann sehr gut neben ihrer stehen - jedoch sollte ich nun schweigen und die interpretation nur noch anderen (den "gewinnern") überlassen müssen?
"Wenn an diesem Sonntag die neue Berliner Volksbühne unter der Leitung von Chris Dercon ihre erste Spielzeit eröffnet, dann ist die größte Überraschung, dass es überhaupt so weit kommen konnte. Was der neue Intendant in den zwei Jahren seit seiner Berufung zum Nachfolger von Frank Castorf über sich in Zeitungen, Blogs und offenen Briefen lesen musste, war von solcher Feindseligkeit geprägt, dass weniger stoische Charaktere wohl resigniert hätten. Der belgische Kurator war mit der erklärten Absicht angetreten, den Geist der Volksbühne nach 25 Jahren Castorf-Intendanz mit neuen Mitteln fortzuführen. Dennoch klangen die Schmähungen gelegentlich wie ein Aufruf zum Tyrannenmord.
Vor allem die Dercon zugeschriebenen Attribute zeigen, wie sehr sich die Castorf-Unterstützer in einem biblischen Endkampf zwischen Gut und Böse sehen."
http://www.sueddeutsche.de/kultur/berliner-volksbuehne-hasskultur-1.3658053
ps. vielleicht hören wir aus dieser richtung noch mehr - ist dann mal was "neues" und wird nicht so "langweilen" wie kuttner oder so einseitig wie laudenbach sein
http://www.monopol-magazin.de/neustart-der-volksbuehne
und hier einer von Anselm Lenz, der genau beobachtet und sich gedanken macht (und auch die sponsorenliste von dercon gelesen hat) und sich völlig berechtigt fragt, "ob nicht wohlmöglich ein saudi-arabischer prinz "alle" probleme löst - naja, zumindest die, die sponsoren lösen können, denn der russische Superstar der performativen Filminstallation, Ilja Chrschanowski, soll schon wieder abgesprungen sein und Francis Kéré ließ zerknirschte Töne anklingen, weil sein Projekt unfertig und wenig bahnbrechend enden musste, wenn auch in der Nähe einer Landebahn ... und wir bekommen eine antwort darauf, warum Dercon immer neue Aufführungsorte braucht, wo er doch die zentrale Volksbühne noch gar nicht bespielt hat?"
https://www.jungewelt.de/artikel/317979.der-castorf-transport.html
peter lauterbach hat einen artikel über die vb geschrieben? wo denn? sie meinen doch wohl nicht den artikel in der sz? oder wissen mehr?
(...)
Ich glaube nicht, dass in der Theatergeschichte jemals ein Theater dadurch besser wurde, dass es vorauseilend und vorverurteilend beschimpft, bekämpft und behindert wurde.
Und deshalb verstehe ich nicht, warum man das derzeit mit der Volksbühne macht.
"Theater als "Plattform" für alle Kunstarten (...)entspricht dem Modetrend des "Verwischens". Manchmal werden dabei Wesensunterschiede zwischen Theater, Performance, Kunst, Film, Musik oder Literatur so lange jongliert bis nur noch Dilettantismus übrig bleibt."
Angesichts dieser Facts kann Dercon doch froh sein, dass der Denator ihn machen läßt.
Und aus meiner Auffassung zum Politischen der Theaterkunst heraus begründe ich auch, warum sich sehr wohl aus politischen Haltungen heraus Bewegungen und Vereinigungen und sogar Theater gründen können und sehr gern, m.E. bevorzugt auf "neue" Art arbeitende Ensembles gründen sollten.
Aber umgekehrt halte ich das für einen Kunst entpolitisierenden Akt, wenn in einem Theater eine politische Vereinigung gegründet wird. Weil dies im Grunde einer Kapitulation des Theaters vor sich selbst gleichkommt. Es ist nach meiner Kunst-Auffassung ein die Theaterkunst ent-politisierender Akt, nicht umgekehrt.
Nun hat Castorf nicht die Piscator-Volksbühne übernommen, sondern den einen ostdeutsch geprägten Teil einer zwischenzeitig ideologisch doppelköpfig gewordenen auf einer ehemaligen Bewegung sich gründenenden Theaterhistorie.
Insofern hinkt auch Ihr Vergleich mit der Gründung des Berliner Ensembles unter Brecht/Weigel was die Castorfsche VB betrifft. Brecht/Weigel konnten, was das Neue anbetraf, ganz eindeutig sein und haben darin die Solidarität Langhoffs unterm Dach des DT beanspruchen dürfen bis sie von Wisten das Theater am Schiffbauerdamm übernahmen und es danach auch als Haus nach ihrem Ensemble benennen konnten...
Castorfs Situation war eine grundlegend andere, das führte jedoch hier zu weit im Moment das genau vergleichend zu erörtern.
Gut hingegegn lässt sich das "Neue" der Brecht/Weigel-Gründung mit dem "Neuen" der Dercon-Gründung vergleichen. Denn hier zeigt sich sehr deutlich, dass die neuen Arbeitsweisen Brechts auf Kunst und gesellschaftliche Selbstverständigung über gesellschaftliche Verhältnisse gerichtet waren und die neuen Arbeitsweisen von Dercon und seinem Team auf Kunst und deren gesellschaftliche Verwertung sowie auf die Ignoranz bis zur Vertuschung von vorgefundenen gesellschaftlichen Verhältnissen ausgerichtet sind.
Ignoriert wird konkret die Wirkungs-Geschichte einer jahrzehntelang währenden realen Zweigeteiltheit der aus der Arbeiterbewegung einst gegründeten Volksbühne, indem der DDR-geschichtliche Teil nunmehr vollkommen ausgeblendet wird. Der europäische linke Gedanke wird m.E. deshalb insbesondere von dort ausgehend nicht fruchten können. Weil seine Betonung an genau diesem Ort hilft, diese geteilt-deutsche ungeklärte VB-Geschichte einfach mit Nationalitätenvielfalt zu überblenden. Weshalb diese neue Bewegung einen der wichtigsten Bestandteile einer politisch linken europäischen Einigung historisch gar nicht zu ihrer Verfügung hat. Die Gründung von DiEM an der VB hat also einen nationalistischen Kern. (ich hoffe z.B. Jürgen Kuttner bekommt nicht gleich einen Herzkasper wenn er das lesen sollte, sondern versucht in Ruhe darüber nachzudenken, ob da nicht etwas dran sein könnte...)
es sollte ihnen ja bestens bekannt sein, was der zunehmende vertrauenslust in ihre branche für die gesamte gesellschaft bedeutet und welche gravierenden und langfristigen folgen dies hat??
neben ihren diffamierenden einlassungen für die "echte/alte volksbühne", welche sich auf einem unakzeptablen journalistischen niveau bewegen (kann jeder selbst nachlesen), macht mich vor allem ihre "fake-news-konstruktion" sprachlos. sie schreiben: WEIL dercon/charmatz nicht in der vb zu zeiten der intendanz von castorf dort proben durften (was ja stimmt) ... so MUSSTEN sie im "exil" auf internationalen festivals PROBEN. es ist eine unglaublichkeit, dass internationale festival von manchster als eine PROBENGELEGENHEIT (wegen castorf´s "bockigkeit") zu bezeichnen!!! unabhängig davon, das die inszenierung von charmatz bereits vor FÜNF!! jahren in AUFTRAG gegeben wurde.
"Zuerst fing er an, über 10.000 Gesten zu denken, sein blutendes neues Tanzstück, das von dem internationalen Festival von Manchester beauftragt wurde, vor etwa fünf Jahren, als er eines seiner früheren Stücke im Museum of Modern Art in New York beobachtete."
https://www.theguardian.com/stage/2017/jul/16/boris-charmatz-10000-gestures-manchester-international-festival
(auszugsweise übersetzung daraus von mir)
sie machten daraus:
"Die neue Volksbühne, sie startete im Exil.
Also probten die Neuen dort, wo die internationale Theaterwelt sie schätzt: in Manchester, in Essen, in Graz.
...auf dem Internationalen Theaterfestival (in avignon) , zeigt er (castorf) zum letzten Mal "Die Kabale der Scheinheiligen", der allerletzte Vorhang fällt am selben Abend, an dem die Neuen (dercon/charmatz) in Manchester die Vorpremiere erleben."
http://www.stern.de/kultur/kunst/volksbuehne-berlin--neustart-mit-tanz-und-beckett-7610954.html
https://www.freitag.de/autoren/kulturblog/fous-de-danse-auf-dem-tempelhofer-feld
2. ups ... 3x wortwörtlich der gleiche artikel:
http://www.stern.de/kultur/-public-warm-up--berlin-in-bewegung---dercons-volksbuehne-tanzt-in-die-saison-7614454.html
https://www.abendblatt.de/kultur-live/article211875345/Neue-Volksbuehne-tanzt-in-ihre-erste-Saison.html
http://www.fnp.de/nachrichten/kultur/Berlin-in-Bewegung-Dercons-Volksbuehne-tanzt-in-die-Saison;art46564,2763221
ist natürlich gar kein fake news dabei - die sonne schien, bewegung ist gesund und man kann sogar mit kinderwagen hingehen ... ist alles gut und schön, das werden wir jetzt ganz oft zu lesen bekommen und wer sich - wie ich - noch daran erinnern sollte "die schlacht" von heiner mal mit der volksbühne in verbindung gebracht zu haben ist einfach nur altmodisch oder sogar bösartig, wenn ihm solche berichte peinlich sind ... oder sogar wütend machen ... in der zeitung steht: ich soll mich über diesen "erfolg" freuen ...
"Am Ende ist die Bilanz positiv: Dercons erster Aufschlag ist rundum geglückt. Das wird seine Gegner nicht besänftigen, aber ihm im Gegenzug dringend benötigte Anhänger und Unterstützer bescheren. Sicher wird er sich den Vorwurf der neuen Beliebigkeit noch anhören müssen. Doch es ist nur fair, Chris Dercon Zeit zu geben, um aus der ungeheuren Vielfalt seiner künstlerischen Aktivitäten eine eigene, eine neue Volksbühnen-Signatur zu schaffen.. "
http://www.dw.com/de/berliner-volksb%C3%BChne-chris-dercon-startet-
erfolgreich/a-40439693
Dennoch, ich habe auch schon Karten für drei Veranstaltungen im Hanger 5.
Klar vermisse ich den Start der alten Volksbühne, aber ich bin auch viel zu neugierig! Darum sollte dieser Rosenkrieg endlich aufhören.
Man kann das Team um Dercon doch nicht für Renners Idiotie verantwortlich machen.
Wir werden sehen, was in zwei Jahren ist. In der Zwischenzeit werde ich die Volksbühne mit Interesse besuchen und mich auf Frank Castorf im BE freuen, Zeppelin in der Schaubühne schauen und vielleicht auch nach Zürich fahren.
Na, aber sicher doch, man kann, man muss! Das "Team um Dercon" hat keine Lösungen abseits der nun eingetretenen angestrengt, sondern einfach ausgesessen. Das ist nicht, was man einen umsichtigen Umgang mit himmlisch zugefallenen Privilegien nennen würde.