Russland: Theatermacherin Yulia Tsvetkova verhaftet
"Verbreitung homosexueller Propganda"
Komsomolsk am Amur, 3. Dezember 2019. Die russische Theatermacherin, LGBT-Aktivistin und Leiterin des Kindertheaters "Merak" in der südost-russischen Stadt Komsomolsk am Amur, Yulia Tsvetkova, ist wegen des Verdachts der "Verbreitung homosexueller Propaganda" verhaftet worden. Das melden unter anderem das Portal PinkNews und die russischsprachige Seite The Village. Gegenstand der Ermittlungen sei unter anderem eine von Tsvetkova verwaltete Social-Media-Seite, auf der "Vagina-Zeichnungen" zu sehen seien und Nutzer*innen aufgefordert würden, diese zu teilen, um "das Tabu zu brechen". Tsvetkova sei demnach an einem Bahnhof von der Polizei in Gewahrsam genommen und verhört worden, ihre Wohnung und Büroräume seien durchsucht worden.
Festival abgesagt
Bereits im März dieses Jahres war ein von Tsvetkova organisiertes Jugend-Festival wegen der "Verbreitung nicht-traditioneller Familienwerte" von den russischen Behörden untersagt worden. Im Rahmen des Festivals hätte auch eine Jugendtheater-Produktion mit dem Titel "Blues and Pinks" aufgeführt werden sollen, die sich u.a. mit Mobbing und Gender-Stereotypen auseinandersetzen sollte. Inzwischen wurde eine Petition eingerichtet, die eine Einstellung der Strafverfolgung gegen Tsvetkova fordert.
(PinkNews.co.uk / TheVillage.ru / therussianreader.com / jeb)
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