medienschau
Unsere auswahl ist subjektiv
Presseschau vom 10. Mai 2012 - Die Süddeutsche Zeitung referiert den Protest der "Ernst Busch"-Studierenden
Nächste Unterrichtseinheit: Straßentheater
10. Mai 2012. Anschaulich beschreibt Peter Laudenbach in der Süddeutschen Zeitung die Situation in einem der vier Gebäude der Berliner Schule für Schauspielkunst "Ernst Busch", die gerade um ihren lange versprochenen Neubau bangt: "Das asbestbelastete Hauptgebäude für die Schauspielausbildung in Niederschöneweide ist heruntergekommen und marode. Immer wieder mal brechen Böden auf Probebühnen durch. Als erstes wird den Erstsemestern eingeschärft, das Wasser aus den Hähnen nicht zu trinken - es ist mit Asbestspuren kontaminiert. Ein penetranter Gestank nach Schimmel hängt in den Gängen. Die technische Ausstattung ist ein Witz."
Presseschau vom 7. Mai 2012 – Streit um Uwe Eric Laufenbergs Ausstieg aus der Intendanz der Kölner Oper
Hin und her
7. Mai 2012. Uwe Eric Laufenberg will nach Dauerquerelen um die finanzielle Ausstattung seines Hauses die Intendanz der Kölner Oper vorzeitig zum Saisonende 2013 niederlegen (siehe Presseschau vom 26. April 2012). Aber so einfach wird's wohl nicht. Das berichten verschiedene Rheinische Medien, u.a. der Kölner Stadt-Anzeiger (4.5.2012). Die Stadt stimme dem vorzeitigen Abschied nur im Falle einer bedingungslosen Vertragsauflösung zu, hieß es am Freitag mit Bezug auf eine Pressemittelung.
Presseschau vom 5. Mai 2012 – Gespräch mit Nancy Nkusi, Darstellerin in "Hate Radio" in der taz
Zuhause nicht darüber gesprochen
5. Mai 2012. Für die tageszeitung hat Elise Graton ein Gespräch mit Nancy Nkusi geführt, die, 1986 geboren, als Kind aus Ruanda fliehen musste, in Lüttich Schauspiel studierte, in Bern lebt und jetzt in Milo Raus zum Theatertreffen eingeladener Produktion Hate Radio eine Täterin des Völkermords spielt.
Presseschau vom 5. Mai 2012 – Matthias Heine, Theaterkritiker der Welt, war mit Karin Beier essen
Essen gehen in Köln
5. Mai 2012. Matthias Heine, Theaterkritiker der Tageszeitung Die Welt, ist mit Karin Beier in Köln essen gewesen. Nebenbei hat sie telefoniert und versucht, ihr Theater vor der Pleite zu retten, wieder einmal. Blöderweise hatte sie sich auf finanzielle Zusagen der Stadtpolitiker verlassen. Wieder einmal. Dabei sind doch alle in Köln ein bisschen kriminell, findet Beier, die seit 46 Jahren Kölnerin ist, "und wir wissen das voneinander". Sonst geht es noch um die üblichen Karin Beier-Geschichten, das Kind, den Mann, ihre "konziliante" Art, es geht um Wohnungen, über England - Beiers Mutter kommt aus England -, über Shakespeare, na klar, Tariferhöhungen, Defizite und Geld, immer wieder Geld.
(jnm)
Presseschau vom 4. Mai 2012 – Die Berliner Zeitung fragt nach dem Zustand des Gegenwartstheaters
Wille zur Unverfügbarkeit
4. Mai 2012. Was sagt uns die Auswahl über den Zustand des Gegenwartstheaters? Gibt es einen neuen Trend?, fragt Dirk Pilz in den Zeitungen des Dumont-Konzerns Berliner Zeitung und Frankfurter Rundschau (4.5.2012).
Presseschau vom 3. Mai 2012 – Die FAZ wettert gegen das Berliner Theatertreffen
Rückgratloser Mainstream
Berlin, 3. Mai 2012. Was ist das Berliner Theatertreffen? Eine Veranstaltung, die sich in den letzten Jahren "den Mainstream-Direktiven eines tonangebenden Fachblattes unterwarf: wo 'Theater heute', da auch ein zweckdienliches Netzwerk." So macht sich heute Irene Bazinger, die Berlin-Kritikerin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (3.5.2012), in ebendiesem Blatte Luft. Das Theatertreffen "(h)ofiert" Inszenierungen, "die sich dem Zeitgeist rückgratlos anbiedern. Widerstand, Pluralismus, Diversifikation – Fremdworte in den bevorzugt nach der Mode gehenden Auslesen."
Presseschau vom 28. April 2012 – Bei Dumont fragt Tobi Müller nach der Zukunft von Pop- und Theaterkritik
Immer noch am Tropf der Holzmedien
28. April 2012. "Was wird aus der klassischen Pop- und Theaterkritik in Zeiten des Internets?", fragt Tobi Müller, Alleinjuror der Autorentheatertage des Deutschen Theaters und ehemaliger Theatertreffen-Juror, in der Berliner Zeitung (28.4.2012).
Presseschau vom 27. April 2012 – Adrienne Goehler fordert in der Berliner Zeitung den strukturellen Umbau des Maxim Gorki Theaters
Für eine Koalition der freien Szene
Berlin, 27. April 2012. Anlässlich der anstehenden Neubesetzung der Intendanz des Berliner Maxim Gorki Theaters äußert sich die Kuratorin und ehemalige Kultursenatorin im rot-grünen Berliner Senat Adrienne Goehler im Interview mit Dirk Pilz von der Berliner Zeitung (26.4.2012) grundsätzlich zur Modernisierung der Stadttheater. Sie "plädiert dafür", das Gorki Theater "in die Koalition der freien Szene zu geben und damit die Chance für einen öffentlich begleiteten Umbau eines Traditionshauses für die neuen Erfordernisse der Stadt zu eröffnen".
Presseschau vom 27. April 2012 – die taz über einen "neuen Akt im Drama 'Ernst Busch'"
Millionen versenken
27. April 2012. Der geplante Neubau für die Berliner Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch" steht wieder auf der Kippe, berichtet Esther Slevogt in der taz.
Presseschau vom 27. April 2012 – Interview mit René Pollesch im SZ-Magazin
Wider den Selbstbetrug
27. April 2012. Im Interview mit Tobias Haberl, das das SZ Magazin heute veröffentlicht, raucht René Pollesch Kette und erklärt, warum er nicht glaubt, dass die Liebe das geeignete Instrument ist, um die Menschen zusammenzubringen: "Ich glaube, dass die Liebe uns eher trennt. Sie hat keinen Gebrauchswert. Wir schaffen es nicht, durch die Liebe zu einer Gemeinschaft zu kommen, die mehr ist als bloße Geselligkeit." Die Liebe sei außerdem sowieso aus der Mode gekommen "in einer Gesellschaft, in der keiner mehr raucht und alle Fahrradhelme tragen" und in der alle so lange leben wollen wie möglich, denn: "Der Liebende will kein langes Leben, er will das große Gefühl." Auch die Verbindlichkeit sei in der Nichtraucher-Fahrradhelmträger-Gesellschaft "keine Kategorie mehr". "Verbindliche Menschen gelten als langweilig."
Presseschau vom 26. April 2012 – Die SZ und die taz berichten über Uwe Eric Laufenbergs Rücktritt als Intendant der Oper Köln
Lottospiel
26. April 2012. Die Streitigkeiten schwelen schon seit längerem. Mit der Spielplanpressekonferenz der Kölner Oper für 2012/13 wurde aber nun bekannt, dass Intendant Uwe Eric Laufenberg hinwirft und im August 2013 sein Amt aufgeben wird. Über die Causa berichten heute die Süddeutsche Zeitung und die taz.
Presseschau vom 25. April 2012 – Unklarheit über die Förderung Freier Theater in Sachsen-Anhalt
Soll hier jemand ausgehungert werden?
25. April 2012. Maria Böhm schlägt angesichts der Lage der freien Theaterszene in Sachsen-Anhalt in der Mitteldeutschen Zeitung (17.04.2012) Alarm.
Presseschau vom 23. April 2012 – Im Tagesspiegel spricht Schauspieler Michael Klammer über Blackfacing und Rassismus
Wer ist hier falsch besetzt?
Berlin, 23. April 2012. In einem Interview mit Peter Laudenbach im Tagesspiegel spricht Michael Klammer, Schauspieler am Maxim Gorki Theater, über die Blackfacing-Debatte. Die schwarzen Masken der Schauspieler in Michael Thalheimers Unschuld-Inszenierung am Deutschen Theater sind für ihn kein Problem: "So stark, wie die beiden Schauspieler geschminkt sind, hat das eine klare Zeichenhaftigkeit. Es symbolisiert die Fremdheit der Figuren. Theater muss mit solch artifiziellen Mitteln arbeiten dürfen."
Presseschau vom 22. April 2012 – Christine Wahl überprüft im Tagesspiegel aktuelle Ibsen-Lesarten
Mächtige Ibsen-Welle
Berlin, 22. April 2012. "Ibsen scheint seinen russischen Kollegen Tschechow als Diskurs-Dramatiker der Stunde abzulösen", schreibt Theatertreffen-Jurorin Christine Wahl im Berliner Tagesspiegel (22.4.2012). Zeit also, die neue "mächtige Ibsen-Welle" in einem längeren Essay etwas ausgiebiger in Augenschein zu nehmen.
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