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Presseschau vom 23. Februar 2012 – Die Frankfurter Rundschau überprüft Erinnerungen an Einar Schleef

Gedenket eines obsessiven Künstlers!

Berlin, 23. Februar 2012. Gegen eine Tendanz zur harmonisierenden Erinnerung an Einar Schleef wendet sich der Theaterkritiker und Schleef-Experte Wolfgang Behrens in der Frankfurter Rundschau und Berliner Zeitung (23.2.2012) anlässlich des 10. Todestages des Universalkünstlers. In anekdotischen Rückschauen, im "Geschmunzel und im Kopfschütteln" werde "ein großer Künstler ins handliche Format gepresst, ins Format des Witzes." Dabei seien die "Emotionen – nicht zuletzt die vom Hass gespeisten –", die Schleefs Inszenierungen zu Lebzeiten auszulösen vermochten, "gewaltig" gewesen (mit dem Ausruf "Faschismus-Scheiße" wird etwa Peter Zadek zitiert).

Presseschau vom 22. Februar 2012 – Der Tagesspiegel berichtet über die griechische Kultur in der Krise

Mit leeren Händen

22. Februar 2012. "Geht es weiter? Und wenn ja, wie?", fragt Andreas Schäfer im Tagesspiegel. Gemeint ist die griechische Kulturszene, für die sich im Moment so gar keiner zu interessieren scheint. Dabei geschieht Gravierendes: "Der Etat des Kulturministeriums ist 2011 um 22 Prozent gekürzt worden. Damit stehen so gut wie alle großen Kulturinstitutionen zur Disposition." Neben dem Filmfestival von Thessaloniki betrifft das auch das Athens Festival, das im Sommer das Theater in Epidaurus bespielt und große Produktionen aus Europa in die Stadt holt (wir sahen dort zuletzt Richard III. von Sam Mendes mit Kevin Spacey) – ob es 2012 überhaupt stattfinden werde, sei fraglich.

Presseschau vom 18. / 20. Februar 2012 – Stimmen zur Auswahl des Berliner Theatertreffens 2012

Ganz interessante Mischung?

18. / 20. Februar 2012. Am Tag, an dem die Jury ihre Einladungen zum diesjährigen Berliner Theatertreffen bekanntgab, trat auch der Bundespräsident zurück. Der Kommentierung dieses Ereignisses widmen die Gazetten deutlich mehr Platz – doch auch zu jenem lassen sich einige Lesefrüchte auffinden:

Presseschau vom 17. Februar 2012 – Frank Castorf im Interview in der "Welt"

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"Ich bin ja auch so ein teutonischer Zuchtmeister"

17. Februar 2012. Bayreuth ist für mich Grenzüberschreitung, so ist das Interview überschrieben, das Volker Blech und Stefan Kirschner für die Welt mit Frank Castorf geführt haben. Darin geht es um seine "Ring"-Inszenierung, aber auch um Die Marquise von O., die heute an der Berliner Volksbühne Premiere haben sollte, aber aufgrund einer Erkrankung von Sylvester Groth abgesagt werden musste.

Presseschau vom 24. Februar 2012 – Die Blackfacing-Debatte geht weiter

Farbenblinde Normalität

16. Februar 2012. Nachdem nachtkritik.de-Redakteur Nikolaus Merck bereits gestern seine in einer Replik auf einen Kommentar im Kontext der Blackfacing-Debatte geäußerten Positionen in Frankfurter Rundschau und Berliner Zeitung präzisierte und erweiterte, reagieren heute auch die Kollegen der Welt und der taz.

Presseschau vom 4. Februar 2012 – Neuigkeiten aus dem Intendantenkarussell

Panische Fliegen

4. Februar 2012. Manchem wird sofort schwindelig auf dem Intendantenkarussell. Besonders, wenn er unfreiwillig dort hingelangte. Florian Vogel zum Beispiel, den in einem Artikel mit Spekulationen über die Armin-Petras-Nachfolge am Maxim-Gorki-Theater die beiden Journalisten Till Briegleb und Peter Laudenbach in der Süddeutschen Zeitung (19.1.2012) ins Spiel gebracht hatten und dabei auch vermeintliche Vogel-O-Töne kolportierten.

Presseschau vom 25. Januar 2012 – Hasko Weber nennt in den Stuttgarter Nachrichten Gründe für seinen Wechsel nach Weimar

Vertrautheit mit dem Osten

Stuttgart, 25. Januar 2012. Wenige Tage, nachdem seine Berufung in die Intendanz des Nationaltheaters Weimar zur Spielzeit 2013/2014 verkündet wurde (hierzu die Meldung vom 22. Januar 2012), erläutert Hasko Weber im Interview mit Nicole Golombek von den Stuttgarter Nachrichten die Gründe für seinen Weggang aus Stuttgart. Mit zwei kleinen Kindern im Alter von vier Monaten und vier Jahren habe er sich die Frage gestellt, wohin er seinen "Lebensmittelpunkt" verlegen wolle.

Presseschau vom 19. Januar 2012 – Die SZ spekuliert über KandidatInnen für die Intendanz des Berliner Maxim Gorki Theaters

Aus der Berliner Gerüchteküche

Berlin, 19. Januar / 2. Februar 2012. Mit nicht geringer Spekulationslust werfen in der Süddeutschen Zeitung (19.1.2012) Peter Laudenbach und Till Briegleb verschiedene Kandidaten-Namen für die Intendanz am Berliner Maxim Gorki Theater, dessen Chef Armin Petras vor drei Monaten seinen Wechsel ans Staatsschauspiel Stuttgart ankündigte, ins Feuilletonrund. Alle wären ihnen lieber als einer: Florian Vogel, künstlerischer Interimsleiter am Hamburger Schauspielhaus. Er kündige sich seinen gegenüber Mitarbeitern schon als neuer Gorki-Chef an, obwohl er erstmal "nur in der Endrunde der Kandidaten" sei und Gespräche mit Kulturstaatssekretär Schmitz geführt habe (siehe dazu unten). Gegen ihn spreche, dass er "Mitverantwortung für den rapiden Bedeutungsverlust des größten deutschen Sprechtheaters" trage, ein Teil des Hamburger Hauses gegen ihn stehe und seine Spielplanideen hauptsächlich "aus der Nachahmung von Erfolgen anderer" bestünden.

Presseschau vom 13. Januar 2012 – Der Tagesspiegel über die desaströse Kulturpolitik in den Niederlanden

Es wird eng

13. Januar 2012. Die desaströsen kulturpolitischen Entwicklungen in den Niederlanden hat für nachtkritik.de schon Simon van den Berg beschrieben. Jetzt legt Udo Badelt im Berliner Tagesspiegel nach. "Es sind vor allem die Kleinen, die bezahlen sollen", schreibt er: Leuchttürme wie die Oper in Amsterdam, das Rijksmuseum oder die zehn landesweiten Orchester kommen vergleichsweise glimpflich davon.

Presseschau vom 12. Januar 2012 – Der neue Mousonturm-Leiter im Dfunk-Interview

Zum Umbau was auf die Ohren

12. Januar 2012. 23 Jahre nach seiner Gründung bekommt das Frankfurter Künstlerhaus Mousonturm einen neuen Leiter: Zum Jahreswechsel hat Niels Ewerbeck, bislang Leiter des Zürcher Theaterhauses Gessnerallee die Intendanz von Dieter Buroch übernommen. Weil das Industriedenkmal bis zum Sommer umgebaut, nämlich die Bühne vergrößert und die Publikumssituation verbessert wird, will Ewerbeck die Zeit akustisch überbrücken.

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