meldung

Brecht-Erben untersagen DT-Produktion Verwendung von Brecht-Liedern

Meine Mutter!

19. September 2013. Wie die Berliner Zeitung berichtet, hat Brecht-Tochter Barbara Brecht-Schall dem Deutschen Theater heute untersagt, in der Produktion "Agonie" (Regie: Jürgen Kuttner/Tom Kühnel, hier die Nachtkritik) Lieder aus Brecht/Eislers Lehrstück "Die Mutter" (1931) zu verwenden.

Kühnel und Kuttner hatten in ihre Produktion, die am 1. September 2013 Premiere im Deutschen Theater hatte, mehrere Choräle und Lieder aus "Die Mutter" eingestreut – nicht live performt, sondern in der Interpretation von Ernst Busch.

Brechts Erben haben nach deutschem Urheberrecht bis 70 Jahre nach dem Tod des Dichters, also bis 2026, das Recht auf Einspruch.

(Berliner Zeitung / sd)

 

mehr meldungen

Kommentare  
Liederverbot Agonie: vorher fragen
vielleicht hätte das DT vorher mit Frau Barbara Brecht-Schall sprechen sollen ...
Liederverbot Agonie: wegschließen
so kann man einem Lebenswerk auch schaden: indem man es einfach wegschließt, Aufführungen verbietet und den Rest ins Theatermuseum verbannt. Traurig und schade.
Liederverbot Agonie: Frage
wo war da die dramaturgie?
Liederverbot Agonie: nicht weggeschlossen
@peer - sie ist sicherlich keine unkomplizierte Dame - die Barbara Brecht-Schall. Aber der Brecht wird von ihr nicht weggeschlossen.
Liederverbot Agonie: grober Unfug
Vielleicht wollte Frau Brecht-Schall einfach nur den groben wie nicht ganz satisfaktionsfähigen Unfug verhindern, den der Abend mit den Songs treibt. Könnte man verstehen.
Liederverbot Agonie: nicht beschimpfen
Entweder es gibt ein Urheber- und Verwertungsrecht oder nicht, soweit ich weiß, ist auch geistiges Gut 70 Jahre lang nach dem Erbfall dem bürgerlichen Eigentumsverständnis unterstellt. Wer was dagegen hat, soll nicht die Brecht-Erben beschimpfen, sondern das bürgerliche Eigentumsverständnis befragen
Liedverbot Agonie: im Sinne der Kunst klären
Liebe Frau Barbara Brecht-Schall.

Bei Ihrem klangvollen Namen und Herrn Kuttners
großer Wertschätzung von Musik, sollte doch die Angelegenheit im Sinne der Kunst zu klären sein.

Vielen Dank!
Liederverbot Agonie: bittere Ironie
ist doch selbst das meiste geklaut und verwurstet, bei Villon, bei Schiller, bei seinen Frauen... das man das jetzt nicht weiterbearbeiten kann, ist eine bittere Ironie der Geschichte und das eigentliche Vergehen gegen Brecht.
Liederverbot Agonie: Brecht-Jahr 2026
Na ja, 2026 kann man wohl jetzt schon zum großen Brecht- Jahr erklären.
Liederverbot Agonie: Erbfrage
Wer untersagt eigentlich mal den Erben das Erben?
Liederverbot Agonie: Plagiate verwerten
"selbstverständlich ist das geistige Besitztum auf keine Weise mehr zu schützen, die Frage ist nur, ob ein gesellschaftliches System gefunden wird, das Plagiate verwerten kann" Bertolt Brecht
Kommentar schreiben