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Bühnenverein fordert TV-Kulturkanal
Ein Stück Zukunftssicherung?
15. März 2013. Heftige Kritik hat der Deutsche Bühnenverein in einer Erklärung an der Entscheidung des ZDF geübt, seinen Digitalkanal ZDFKultur einzustellen. Es könne nicht sein, dass sich die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten zunehmend aus dem Kulturleben zurückziehen würden, zitiert die Erklärung den Präsidenten des Deutschen Bühnenvereins Klaus Zehelein. Dies werde dem öffentlichen Programmauftrag des ZDF nicht gerecht. Im Kontext dieser Kritik fordert der Bühnenverein einen Fernsehkanal für Kunst, Kultur und ästhetische Bildung.
"Information und Kultur sind wesentliche Rechtfertigungsgründe für die nunmehr von allen Bürgern des Landes gezahlten Rundfunkgebühren. In der Schaffung eines Fernsehkanals für Kunst, Kultur und ästhetische Bildung liegt also ein Stück Zukunftssicherung von ARD und ZDF", begründet Klaus Zehelein die Forderung des Bühnenvereins.
ZDFKultur ging im Mai 2011 auf Sendung, als Ersatz für den abgeschalteten Theaterkanal. Sein Programm ist in der Bundesrepublik über das TV-Kabelnetz (DVB-C) und europaweit über Satellit via Astra 1H (DVB-S) sowie über die Plattform Telekom Entertain von T-Home und über Alice sowie mit dem kostenlosen Programm Zattoo als IPTV im Internet empfangbar, zumindest wenn man einen Breitband-Internetzugang besitzt. Bereits die technische Schwelle, überhaupt das Programm empfangen zu können, war also sehr hoch. Zu hoch vielleicht für die avisierten jüngeren Zuschauerschichten, die längst auf anderen und besser erreichbaren medialen Wiesen weiden, und für den TV-Normalseher sowieso.
Rund 35 Millionen Zuschauer besuchen dem Deutschen Bühnenverein zufolge jährlich Theatervorstellungen und Konzerte. Etwa 100 Millionen Besucher hätten die Museen in Deutschland zu verzeichnen. "Das sind Zuschauerpotenziale, an denen der öffentlich-rechtliche Rundfunk nicht vorbeiproduzieren darf", so Klaus Zehelein. Vielmehr gehe es darum, diese Zuschauer, die es in allen Altersgruppen gebe und die sich aufgrund fehlender Formate weitgehend vom Fernsehen abgewandt hätten, wieder für dieses Medium zu gewinnen.
(sle)
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