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Der Übersetzer Peter Urban ist tot
Vermittler slawischer Kulturen
10. Dezember 2013. Der Schriftsteller, Übersetzer und Mitbegründer des Verlags der Autoren Peter Urban ist tot. Er starb am 9. Dezember 2013 im Alter von 72 Jahren in seinem Haus in Grebenhain im Vogelsberg.
Urban, 1941 in Berlin geboren, studierte Slawistik, Germanistik und Geschichte an den Universitäten in Würzburg und Belgrad. In den sechziger Jahren arbeitete er als Lektor im Suhrkamp Verlag und gehörte 1969 zu den Gründern des Verlags der Autoren, wo er mit Unterbrechungen bis 1989 tätig war. Als Übersetzer wurde er berühmt mit den Übersetzungen der Werke von unter anderen Anton Čechov, Velimir Chlebnikov, Isaak Babel und Ivan Turgenev.
Peter Urban war Mitglied der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste und erhielt zahlreiche Preise, darunter 1974 den Johann-Heinrich-Voß-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, 1984 den Hessischen Kulturpreis und 2004 den Iwan-Turgenjew-Preis der Boris-Jelzin-Stiftung.
Der Autor Oleg Jurjev schrieb anläßlich der Verleihung des Turgenev-Preises 2008 an Peter Urban: "Übersetzt hat er, so scheint es, den ganzen Čechov. Übersetzt hat der den 'Helden unserer Zeit', übersetzt hat er 'Wehe dem Verstand'. Turgenev. Ostrovskij, Gončarov, Babel ... Praktisch die gesamte Prosa Puškins. Einen großen Teil Chlebnikovs. Anscheinend den ganzen Charms. Schließlich 'Moskau – Petuški'! Alles hat er übersetzt!"
Der Slawist Walter Koschmal würdigte Peter Urban 1998 abnlässlich der Verleihung der Ehrendoktorwürde der Universität Regensburg in seiner Laudatio: "Urban macht in erster Linie die künstlerisch herausragenden Werke der russischen Literatur einer breiten Öffentlichkeit zugänglich. ... Das Bild slavischer Literaturen wäre im deutschsprachigen Raum ohne die Vermittlungstätigkeit Peter Urbans zweifellos erheblich ärmer."
(Wikipedia / Via Regia / jnm)
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