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Die Schauspielerin Monica Bleibtreu ist tot

Monicas letzte Reise

Hamburg, 15. Mai 2009. Monica Bleibtreu ist tot. Die österreichische Schauspielerin erlag nach Angaben ihrer Agentur in der Nacht vom 13. auf den 14. Mai 65-jährig einem Krebsleiden. Monica Bleibtreu war einem großen Publikum vor allem als Filmschauspielerin bekannt. Als besonders eindrücklich ist etwa ihre Rolle in dem Fernsehfilm Marias letzte Reise in Erinnerung, in dem sie eine krebskranke Bäuerin spielte, die nicht in der Klinik, sondern zuhause sterben will. Für diese Darstellung erhielt Monica Bleibtreu Deutschen Fernsehpreis 2005 als beste Schauspielerin sowie den Bayerischen Fernsehpreis.

Einer Theaterfamilie entstammend, stand die gebürtige Wienerin bereits früh auf der Bühne ihres Vaters, eines Theaterdirektors, um dann Schauspiel am Max-Reinhardt-Seminar zu studieren. Als 28-Jährige wurde sie von Ivan Nagel ans Deutsche Schauspielhaus Hamburg geholt, an das sie unter dem Intendanten Frank Baumbauer noch einmal zurückkehrte und das ihre bedeutendste Wirkungsstätte am Theater bleiben sollte, auch wenn sie immer wieder an Bühnen wie dem Burgtheater in Wien, den Münchner Kammerspielen, dem Schauspielhaus Zürich, der Schaubühne oder dem Schiller-Theater in Berlin spielte.

Ihre Filmkarriere begann 1971 mit Hans-Jürgen Syberbergs "Ludwig – Requiem für einen jungfräulichen König". In ihrem letzten Lebensjahrzehnt nahm der Film einen zunehmend wichtigen Platz in ihrem Schaffen ein: Sie spielte in Tom Tykwers "Lola rennt" (1998, u.a. an der Seite ihres Sohnes Moritz Bleibtreu), verkörperte in Jan Schüttes "Abschied. Brechts letzter Sommer" (2000) die Helene Weigel oder in Heinrich Breloers Fernsehproduktion "Die Manns" die Katia Mann. Für ihre Darstellung der Klavierlehrerin Traude in Chris Kraus' Film "Vier Minuten" (2006) wurde Monica Bleibtreu 2007 sowohl mit dem Deutschen Filmpreis als auch mit dem Bayerischen Filmpreis für die beste weibliche Hauptrolle geehrt.

(wb)

 

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